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MT verpatzt Saisonpremiere

Kassel/Melsungen. Die MT Melsungen hat ihre Saisonpremiere 2010/11 vermasselt. Gegen den TSV Hannover-Burgdorf, im letzten Jahr noch zweimal bezwungen, setzte es eine ärgerliche 24:27 (13:14)-Schlappe. Denn nach eigentlich gutem und konzentriertem Beginn kam es Mitte der ersten Hälfte zu einem Bruch im Spiel der Bartenwetzer, der bis zum Schluss nicht mehr gekittet werden konnte. Dabei hätten die Melsunger auf ihren viel versprechenden Start nur aufbauen müssen. Keine halbe Minute brauchte Andrej Klimovets, um in seinem ersten Auftritt im roten Dress zur Führung einzunetzen. Aber schon die folgenden Minuten ließen nichts Gutes ahnen. Nacheinander scheiterten erst Klimovets vom Kreis, dann Michael Allendorf von links aus aussichtsreicher Position an Hannovers Schlussmann Nenad Puljezevic.

Der einzige Trost für die Hausherren: dem Gegner fiel ebenfalls nicht viel ein. Deren Gefahr ging anfangs nur von Morten Olsen aus. Der Spielmacher schaffte es zwar nicht seine Nebenleute einzusetzen, war aber mit seinen ansatzlosen Würfen durch die Deckung selbst erfolgreich. Zweimal zur Führung der Niedersachsen, dann noch einmal zum 2:3, nachdem Michael Allendorf per Siebenmeter den zwischenzeitlichen Ausgleich markiert hatte.

Sieben Minuten lang warteten die MT auf ihren zweiten Feldtreffer, dann traf Grigorios Sanikis. Und plötzlich kam die ganze Mannschaft in Schwung. Aufbauend auf die Präsenz von Neuzugang Andrej Klimovets, der oft zum Anspiel gesucht wurde. Und der hinten gemeinsam mit Predrag Dacevic die Deckung prima im Griff hatte. So führten die Hausherren nach zwölf Minuten mit zwei Toren (6:4). Olsen war zu diesem Zeitpunkt zwar keine Bedrohung mehr, nun allerdings der wurfgewaltige Aivis Jurdz, der dafür sorgte, dass sich die MT nicht weiter absetzen konnte. Bis zu Michael Allendorfs 10:8 in der 17. Minute sah es so aus, als sollte die Begegnung den gewünschten Verlauf nehmen.

Ein Doppelschlag durch Aivis Jurdz und Torge Johannsen führte zum Ausgleich. Nenad Vuckovic konnte sein Team jedoch wieder zum 11:10 nach vorn werfen. Eine Zeitstrafe gegen Hannovers Gustav Rydergard bescherte die Chance, weiter davon zu ziehen, doch die wurde leichtfertig vertan. Dafür schlug Jurdz erneut zu, gerade nachdem die Gäste wieder vollzählig waren. Allendorfs vergebener Siebenmeter läutete eine hektische Schlussphase der ersten Hälfte ein, in der nacheinander Rydergard und Johannsen sowie Alin Florin Sania für zwei Minuten auf die Bank mussten. Am Ergebnis änderte sich tendenziell allerdings nichts. Die Gäste nahmen einen knappen 13:14-Vorsprung mit in die Pause. Glücklich zwar, aber nicht unverdient.

Auch in der zweiten Hälfte gehörte der Auftakt der MT. Savas Karipidis und Michael Allendorf per schnellen Gegenstoß warfen die Nordhessen binnen zwei Minuten wieder in Führung. Trotz Olsens Ausgleich schien es, als könne Melsungen das Heft wieder in die Hand nehmen. Bis Torge Johannsen seinen Gegenspieler Michael Allendorf auf dem Weg zum 16:15 „über die Klinge“ springen ließ. Was die Unparteiischen zum Unverständnis aller als Stürmerfoul werteten und das Spiel laufen ließen, obwohl Allendorf verletzt im Torraum der Hannoveraner liegen blieb. Dass ausgerechnet Johannsen derjenige war, der den folgenden in Überzahl gelaufenen Tempogegenstoß zur neuerlichen TSV-Führung nutzte, führte zu einem gellenden Pfeifkonzert der meisten der 1.885 Zuschauer Zum Schaden der Hausherren, die ihre Konzentration und auch einmal mehr den Ball verloren. Lars Lehnhoff bedankte sich mit einem weiteren Tempogegenstoß zum 15:17 (35. Minute).

Noch einmal kam Melsungen zurück. Dank zweier Tore von Nenad Vuckovic und einem gehaltenen Siebenmeter von Mario Kelentric. Aber Hannover antwortete postwendend mit dem nächsten Doppelschlag durch Olsen und Johannsen, den Sania und Klimovets konterten. Es war ein reines Nervenspiel in dieser Phase. Während Olsen (Latte) und Lehnhoff (Pfosten) ihre Siebenmeter vergaben, leistete sich die MT-Offensive einen Fehler nach dem anderen. Sania und Vasilakis liefen vor der Abwehr quer statt in Richtung Tor zu ziehen, schwache Anspiele in Richtung Klimovets an den Kreis wurden zur leichten Beute für die Burgdorfer Deckung. Dazu sprang Sanias Wurf vom Pfosten zurück ins Feld, während auf der anderen Seite Hallgrimssons Ball vom Holz ins Netz prallte. Beide Teams hatten ihre Chancen, das Spiel an sich zu reißen.

Es war schließlich einer dieser missglückten Anspielversuche der MT an den Kreis, der die Weiche stellte. Torge Johannsen bedankte sich mit seinem vierten Gegenstoßtor zum 20:21. Melsungens Trainer Matiaz Tominec versuchte es vorn inzwischen mit Predrag Dacevic auf Halblinks. Die vierte Option, nachdem vorher weder Sanikis, Sania noch Vuckovic für den nötigen Druck von dieser Schlüsselposition entwickeln konnte. Doch auch dem kroatischen Neuzugang fehlte das nötige Glück. Ein weiterer Pfostentreffer, ein weiterer Johannsen-Tempogegenstoß: 21:24 – die Vorentscheidung. Nichts lief mehr bei der MT. Nenad Vuckovic vergab den nächsten Strafwurf. Im Gegenzug nahm Vignir Svavarsson wieder das Glück des Tüchtigen zum Partner und  verwandelte mit Hilfe des Innenpfostens zum 21:25 (54.).

Da brachte auch die aggressivere Gangart in der Deckung nichts mehr. Ivan Brovka spielte den “Indianer” in der offensiven 5:1-Formation, die tatsächlich Ball um Ball erkämpfte. Nur nutzte das nichts, weil vorn die besten Möglichkeiten kläglich vergeben wurden. Der wunderschön frei gespielte Savas Karipidis warf völlig unbedrängt Puljezevics Fuß an, Michael Allendorf schaffte es kurz darauf aus fast identischer Position von der anderen Seite nicht, den Ungarn zu überwinden.

Nicht, dass es noch irgendeinen Einfluss auf das Endresultat gehabt hätte. Aber es passte ins Bild, dass die Unparteiischen eine Minute vor dem Ende auf Siebenmeter für Hannover entschieden. Die Situation war vollkommen identisch mit der zum Ende der ersten Hälfte, als Allendorf auf Johannsen geprallt war. Nur waren die Protagonisten diesmal Lehnhoff und Karipidis. Und Jonssons anschließender Treffer von der Siebenmeter-Linie war der endgültige Todesstoß für die MT Melsungen. Vasilakis und Sania betrieben noch Ergebniskosmetik, die aber nicht über den kassierten Nackenschlag hinweg täuschte. Es waren die Abstimmungsfehler und vor allem Fehlwürfe, viele davon einfach mit Pech verknüpft, die für das Spiel der Melsunger letztlich den Ausschlag gaben. Und das nährt die Hoffnung, dass es besser wird, wenn sich die völlig neu formierte Truppe endlich gefunden hat. Daran gilt es jetzt weiter zu arbeiten, um es Hannover-Burgdorf nachzutun: Heimniederlage zum Auftakt, dann der Auswärtserfolg. Vielleicht schon am kommenden Samstag beim TuS N-Lübbecke.

Stimmen zum Spiel

Aron Kristjansson, TSV-Trainer: Wir sind sehr zufrieden mit unserem ersten Sieg in der Liga. Bei Melsungen zu gewinnen ist schwierig und wir sind froh dieses Jahr hier zwei Punkte geholt zu haben, nachdem es in der letzten Saison zwei Niederlagen gegen diesen Gegner gab. Es war ein wichtiger Sieg, der uns jetzt ein klein wenig Ruhe gibt. Für Melsungen war schwierig, dass es ihr erstes Spiel der Saison war. Und damit tut sich jede Mannschaft etwas schwer.

Matiaz Tominec, MT-Trainer:
Gratulation an Hannover zum verdienten Sieg. Wir wollten unbedingt gewinnen und haben auch mit zwei Treffern geführt. Aber später wollte dann jeder sein Tor machen und das ging eben nicht. Zudem hatte Burgdorf in Nenad Puljezevic einen guten Rückhalt, der ein paar wichtige Bälle gehalten hat. Insgesamt 24 Würfe konnten wir vorn nicht verwandeln, davon sieben 100%ige und zwei Strafwürfe. So kann man kein Spiel gewinnen.

Statistik


MT Melsungen:
Kelentric (8 P.), Lechte (0 P.); Brovka, Schöngarth (n.e.), Klimovets 5, Schweikardt, Tzimourtos (n.e.), Vasilakis 4, Danner, Sanikis 2, Karipidis 1, Allendorf 4/1, Vuckovic 6/2, Dacevic, Sania 2.

TSV Hannover-Burgdorf: Puljezevic (13 P.), Meyer (n.e.); Johannsen 9, Jonsson 1/1, Hallgrimsson 2, Jurdz 5, Buschmann 1, Lehnhoff 1, Rydergard, Bedzikowski 1, Svavarsson 1, Olsen 6/1.

Zeitstrafen:
6 – 8 (Klimovets 8:39, Sania 29:05, Dacevic 36:06 – Rydergard 18:26 27:16, Johannsen 28:32, Bedzikowski 39:37).

Strafwürfe:
5/3 – 5/2 (Allendorf scheitert an Puljezevic, 23:50; Lehnhoff scheitert an Kelentric, 36:07; Olsen wirft an die Latte, 43:47; Lehnhoff wirft an den Pfosten, 46:15; Vuckovic scheitert an Puljezevic, 53:04.

Schiedsrichter: Lars Geipel, Steuden / Marcus Helbig, Landsberg.

Zuschauer: 1.885, Rothenbach-Halle Kassel.



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