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MT geht nach gutem Beginn gegen Flensburg unter

Kassel/Melsungen. Auch im sechsten Spiel setzte es für die MT Melsungen eine Niederlage. Mit 20:31 (9:12) fiel die gegen die SG Flensburg-Handewitt noch dazu deprimierend hoch aus. Dabei sah es vor 1.813 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle anfangs, wie schon gegen den THW Kiel vor Wochenfrist, gut aus für die Nordhessen. Doch mit zunehmender Spieldauer schwanden Spielfreude und Effizienz und setzte sich der Favorit doch wieder klar durch. Auch wenn das Resultat letztlich um einige Tore zu hoch ausfiel.

Die erste Überraschung des Tages lieferte schon vor dem Anpfiff der Spielberichtsbogen. Da feierte nämlich mit Michael Knudsen ein Langzeitverletzter Flensburger sein Comeback in der Liga, auch wenn er später dann doch nicht eingesetzt werden sollte. Auf Seiten der Gastgeber startete die Partie ebenso unerwartet mit Grigorios Sanikis auf der linken Rückraumposition, der den Vorzug vor Alin Sania erhielt. Und der das Vertrauen seines Trainers Matiaz Tominec auch gleich mit Taten rechtfertigte. Das 1:1 besorgte er selbst, nachdem Anders Eggert vorher per Siebenmeter erfolgreich war. Zum 2:1, das Michael Allendorf im schnellen Konter erzielte, lieferte er die Vorlage. Und nach sechs Minuten zeichnete er auch noch für das 4:1 verantwortlich. Ein Auftakt nach Maß also für die bisher wenig erfolgsverwöhnten Bartenwetzer.

Es war nicht nur der Spielstand, der die Hoffnungen der Fans wie auch der verantwortlichen auf ein Ende der Durststrecke nährte. Die Körpersprache der Mannschaft stimmte, der Einsatz war vorbildlich und vor allem die Abwehr zeigte endlich die nötige Aggressivität, ohne dabei in Unfairness abzugleiten. Thomas Mogensen wie auch Tobias Karlsson, dem Trainer Per Carlén die Spielmacherrolle zugedacht hatte, scheiterten wiederholt am Abwehrbollwerk der MT, das von Nenad Vuckovic und Andrej Klimovets in der Mitte vorzüglich organisiert wurde. Der gefährlichste Flensburger Schütze, Oscar Carlén, war bei Michael Allendorf in guten Händen und kam kaum zum Zuge. Damit war eigentlich das Feld bereitet für ein erstes Erfolgserlebnis in dieser bisher so unbefriedigend verlaufenen Saison.

Die Gäste schlugen daraufhin eine etwas rustikalere Gangart ein. Carlén holte Sanikis von den Beinen, Jacob Heinl streckte Jens Schöngarth beim Wurf nieder. Beide Aktionen wurden zwar jeweils „nur“ mit Gelb bedacht. Doch sie zeigten Wirkung, brachten die Rot-Weißen fürs Erste aus dem Tritt. Immerhin klappte aber das schnelle Spiel noch. Das 6:4 (11.) von Savas Karipidis war schon das dritte Melsunger Tor, das aus der ersten Welle heraus erzielt wurde. Auch wieder ein Indiz dafür, dass es aufwärts hätte gehen können.

Es blieb jedoch leider bei diesem Indiz, das zudem das letzte Lebenszeichen der MT für längere Zeit darstellte. Urplötzlich war alles Zutrauen in die eigenen Stärken weg, klappte von einer Minute zur anderen auf einmal gar nichts mehr. Alin Sania erging sich in drucklosen Kreuzungen vor der SG-Abwehr, und brachte sich selbst damit in die denkbar schlechtesten Wurfpositionen. Michael Schweikardt, gerade eingewechselt, bekam den Ball nicht unter Kontrolle. Und Alexandros Vasilakis, dem die verletzungsbedingte Trainingspause noch deutlich anzumerken war, brachte völlig frei einen Tempogegenstoß nicht im gegnerischen Gehäuse unter. Alles Szenen, in deren Anschluss sich die Gäste mit eigenen Treffern schadlos hielten. Kein Wunder also, dass aus der verdienten Anfangsführung der Hausherren ein ebenso verdienter Halbzeitrückstand wurde (9:12).

Wer gedacht hatte, dass nach der Pause noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft ginge, der sah sich spätestens nach Tobias Karlssons 10:16 eines Besseren belehrt. Nur fünf Minuten hatten die Nordlichter gebraucht, um klare Fronten zu schaffen. Robert Lechte war zwischenzeitlich für Mario Kelentric zwischen die Pfosten gekommen. Der ehemalige Weltmeister in Melsunger Diensten hatte nach einem guten ersten Durchgang nach dem Seitenwechsel nicht mehr zu seiner Leistung zurück gefunden. Doch auch der Schwede vermochte nichts mehr zu richten. Weil die Abwehr vor ihm längst nicht mehr die massive Wand darstellte wie noch zu Beginn der Partie. Selbst Nenad Vuckovic, der in der Offensive ohnehin einen rabenschwarzen Tag erlebte, ließ in seiner bis dahin untadeligen Defensivarbeit rapide nach. Einzig Michael Allendorf zeigte noch Emotionen und überzeugte durch konsequentes Ausnutzen der sich ihm bietenden Möglichkeiten.

Flensburg-Handewitt blieb unbeirrt und zog das Tempo im Gefühl des immer sicherer werdenden Erfolges sogar noch an. Ihre Stärke dabei: die Ausgeglichenheit. Kein SG-Spieler kam auf mehr als vier Tore aus dem Feld, aber gleich fünf Akteure hatten am Ende eben diese vier auf dem eigenen Konto. Nur einer ragte heraus, und das war Dan Beutler im Tor. Er kam in der zweiten Hälfte auf die Traumquote von 50% gehaltener Bälle und brachte die Melsunger Schützen schier zum Verzweifeln. Ob Grigorios Sanikis im Gegenstoß oder Felix Danner vom Kreis nach schönem Zuspiel von Jens Schöngarth – Beutler machte den Gastgebern mehrere Großchancen zunichte. Das vielleicht einzige echte Highlight des zweiten Spielabschnitts aus Melsunger Sicht war der Treffer zum zwischenzeitlichen 12:17. Nicht dass er stilistisch oder ergebnistechnisch bedeutungsvoll gewesen wäre. Aber es war das 500. Bundesligator von Grigorios Sanikis, dem allerdings trotzdem nicht zum Feiern zumute war. Obwohl er an diesem Abend neben Michael Allendorf noch am ehesten zu den Lichtblicken aus nordhessischer Sicht zählte. (Bernd Kaiser)

Stimmen zum Spiel

Per Carlén: Ich bin mit unserem Spiel sehr zufrieden. Alles was wir uns vorgenommen hatten hat auch geklappt: der Torwart, die Abwehr und die Gegenstöße. Aller guten Dinge sind drei kann man da sagen. Was wir gegen Berlin und Constanta zu viel hatten an Technischen Fehlern, das haben wir heute weggelassen. Ich glaube, es waren nur vier oder fünf im ganzen Spiel. Außerdem hat die Mannschaft 60 Minuten voll durchgezogen, was mir auch gut gefallen hat. Nach der Pause konnte ich unsere Stammspieler etwas schonen, was angesichts der Belastung von sechs englischen Wochen in Folge auch ganz wichtig war.

Matiaz Tominec: Es war genau das Spiel, was ich gegen diesen schweren Gegner erwartet hatte. Nach den Niederlagen gegen Magdeburg und Berlin konnten sie sich einen weiteren Punktverlust nicht leisten, und so sind sie eben aufgetreten. Das Spiel war in der ersten Hälfte trotzdem recht ausgeglichen. Bis wir wieder selbst anfingen Fehler zu machen und Flensburg auf der anderen Seite traf. Und wenn so eine Spitzenmannschaft mal vier Tore weg ist, dann kann man kaum noch etwas gegen sie ausrichten. In der zweiten Halbzeit hat und Beutler, der immer besser wurde, die Moral genommen. Als klar war, dass wir nichts mehr ausrichten konnten, habe ich auch durchgewechselt. Die Niederlage ist dadurch am Ende vier, fünf Tore höher ausgefallen, als es hätte sein müssen.

Statistik

MT Melsungen: Kelentric (9 P.), Lechte (3 P.); Brovka, Schöngarth, Klimovets 2, Schweikardt, Torbica 1, Vasilakis 1, Danner, Sanikis 4, Karipidis 1, Allendorf 10/4, Vuckovic, Dacevic 1, Sania.

SG Flensburg-Handewitt: Beutler (14 P.), Rasmussen bei zwei 7m, 1 P.); Karlsson 3, Carlén 4, Eggert 8/4, Fahlgren 4, Mogensen 4, Svan Hansen 4, Djordjic, Mocsai 2, Heinl 2, Szilagyi, Boesen, Knudsen.

SR: Colin Hartmann (Magdeburg) / Stefan Schneider (Barleben)

Zeitstrafen: 6 – 12 (Sanikis 12:45, Klimovets 40:14, Torbica 50:45 – Karlsson 7:13, Mogensen 28:32, Carlén 31:12 46:15, Mocsai 37:47, Szilagyi 55:09)

Strafwürfe: 5/4 – 5/4 (Eggert scheitert an Kelentric, 19.; Allendorf scheitert an Rasmussen, 29.).

Zuschauer: 1.813 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Spielfilm: 1:1 (3.), 3:1 (5.), 4:3 (8.), 6:4 (12.), 6:6 (14.), 7:7 (18.), 7:8 (22.), 8:10 (25.), 9:12 (HZ), 10:14 (33.), 10:16 (35.), 12:17 (37.), 14:18 (40.), 14:20 (42.), 16:23 (48.), 17:26 (55.), 18:28 (58.), 20:31 (EN)



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