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Viermal Edelmetall für Siebert und Entzeroth

Frankfurt/Melsungen/Spangenberg. Bei den hessischen Schüler-Hallenmeisterschaften in Frankfurt-Kalbach ist das bisher einseitig ausgeschlagene Pendel im Gleichgewicht der Kräfte im Altkreis Melsungen fast wieder auf Normalstellung zurückgegangen. Dadurch, dass viele Schülerinnen und Schüler der MT 1861 Melsungen, die in den letzten Jahren viele Medaillen erringen konnten, seit Beginn des Jahres altersbedingt in die Jugendklasse aufrückten, schickte der Melsunger Traditionsverein mit Karolin Siebert nur noch eine Athletin nach Frankfurt. Auch der TSV Spangenberg war nur durch Judith Entzeroth vertreten. Erfreulich, dass mit Laura Rasch und David Jung zwei Nachwuchsathleten aus Guxhagen die Qualifikationsnorm für diese Hallentitelkämpfe geschafft hatten.

Obwohl nur ein kleines Aufgebot aus dem Altkreis Melsungen die Reise an den Main antrat, konnten die Verbandsfunktionäre mit dem guten Abschneiden sehr zufrieden sein.  Die kleine Delegation sicherte sich vier Medaillen, zweimal Silber durch Karolin Siebert sowie Silber und Bronze durch Judith Entzeroth. Die These freilich, dass der Nachwuchs aus den früheren Hochburgen der Vereine Altmorschen, Gensungen, Guxhagen, Melsungen und Spangenberg bei diesen Hallenmeisterschaften unterrepräsentiert vertreten war, ist damit jedoch nicht in Frage gestellt.

Lisa Mayer von der LG Langgöns/Oberkleen wurde auch im Sprint über 60 Meter ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte in guten 7,93 Sekunden vor der Titelverteidigerin Denise Wagemans aus Bad Soden im Taunus, die für diese Strecke 8,07 Sekunden benötigte.
Den dritten Platz sicherte sich Judith Entzeroth (TSV Spangenberg) mit der neuen Jahresbestzeit von 8,15 Sekunden. Nur einen Wimpernschlag zurück schoss Jennifer Maedicke (LG Langgöns/Oberkleen) über die Ziellinie und hatte nur 0,02 Sekunden Rückstand auf Bronze.

Bereits im dritten von vier Vorläufen traf Judith Entzeroth auf die spätere Silbermedaillengewinnerin Denise Wagemans und lieferte ihr ein packendes Duell.  Erst auf der Ziellinie setzte sich die Schülerin aus dem Taunus mit 8,19 zu 8,21 Sekunden durch. Mit der drittschnellsten Vorlaufzeit aller 21 Teilnehmerinnen qualifizierte sich die Spangenberger Sprinthoffnung für die Zwischenläufe, wo sie erneut auf Denise Wagemans traf.  Dieses Mal sorgte die Sprinterin aus Bad Soden in 8,09 Sekunden für klare Verhältnisse und meldete mit diesem Lauf bereits ihren Anspruch auf die Silbermedaille an.  Im ersten Zwischenlauf demonstrierte die überragende Lisa Mayer in 7,91 Sekunden nicht nur ihre Klasse, sondern machte allen deutlich, dass sie diesen Sprintwettbewerb souverän beherrscht. Ihre Trainingspartnerin Jennifer Maedicke, die mit einer 100 Meter-Bestleistung von 13,31 Sekunden nach Frankfurt kam, zeigte, dass sie das Wintertraining gut genutzt hatte und qualifizierte sich mit 8,25 Sekunden ebenfalls für das Finale.

In diesem 60 Meter-Endlauf gab es nichts Neues: Während sich Lisa Mayer in 7,93 Sekunden einen ihrer drei Hessenmeistertitel holte, sicherte sich Denise Wagemans  in 8,07 Sekunden souverän den zweiten Platz.  Spannend war der Kampf um die Bronzemedaille, denn Judith Entzeroth musste bis auf die Ziellinie kämpfen, um sich gegen die immer besser in Fahrt kommende Jennifer Maedicke durchzusetzen.  Mit bloßem Auge war zunächst nicht zu erkennen, wer die Bronzemedaille gewonnen hatte. Nach Auswertung des Zielfotos durfte sich Spangenbergs Sprint-Ass freuen: Mit der persönlichen Jahresbestzeit von 8,15 Sekunden hatte sie 0,02 Sekunden Vorsprung und damit die Bronzemedaille gewonnen.

Zwei Stunden später startete Judith Entzeroth zum ersten Mal im Hallen-Langsprint über 300 Meter. Mit der guten Zeit von 43,84 Sekunden gewann sie nicht nur die erhoffte Silbermedaille, sondern verbesserte auch ihre Bestzeit aus der Freiluftsaison von 44,47 Sekunden um über 0,6 Sekunden. „Nach drei anstrengenden 60 Meter-Läufen und nach fünf Wettkampfstunden lief Judith eine tolle Zeit und holte sich bereits die dritte Silbermedaille auf Landesebene“, freute sich Trainer Wolfgang Waßmuth. Siegerin wurde erwartungsgemäß Lisa Mayer in 42,94 Sekunden. Aber sie wirkte im Ziel keineswegs so frisch, als dass man ihr glauben könnte, sie liefe nur auf Sieg. Die Bronzemedaille sicherte sich Luca-Helen Schmitt aus Großen-Linden in 45,04 Sekunden.

Erst am Morgen der hessischen Hallenmeisterschaften entschied sich Karolin Siebert zu einem Start über 800 Meter. Die hessische Schüler-Hallenmeisterin der Jahre 2009 und 2010 konnte die letzten drei Wochen wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr trainieren. „Nadja Strege (Reinhardswald) und Alexandra Zapf (Burgsolms) werde ich laufen lassen müssen, aber vielleicht kann ich noch vor den beiden Läuferinnen aus Fulda, Luca Grittner und Lena Aderhold ins Ziel kommen und somit zumindest noch Bronze gewinnen“, sagte Karolin Siebert, als sie auf ihre Aussichten angesprochen wurde.  Nachdem Alexandra Zapf ihre Meldung zurückgezogen hatte, stiegen die Medaillenaussichten für Karolin Siebert weiter an. In der Halle, noch dazu auf runden oder sehr kurzen Bahnen, gewinnt meist der, der in der entscheidenden Phase den Spurt zuerst anzieht, weil es unter nahezu gleichwertigen Läuferinnen ziemlich schwierig ist, auch noch Überholvorgänge einzulegen. Dieser Faktor entschied das nur mittelmäßig besetzte Rennen der A-Schülerinnen über 800 Meter für Nadja Strege (LG Reinhardswald), die Jahresbeste in der Saison 2010, gegen Titelverteidigerin Karolin Siebert.

Die Tochter von Martin Strege, Teilnehmer an den Olympischen Spielen sowie an Welt- und Europameisterschaften über 3000Meter-Hindernis, warf ihre Rennpraxis und Routine in die Wagschale und kontrollierte das Feld von der Spitze aus bis ins Ziel.  In der letzten Runde zog sie den Spurt zuerst an und Karolin Siebert hatte auf den letzten 100 Meter nichts mehr entgegenzusetzen. Während die ersten drei Runden in diesem taktischen Rennen in gleichmäßigen 42 Sekunden zurückgelegt wurden, sprinteten die beiden Läuferinnen die letzte Runde unter 30 Sekunden. Am Ende siegte Nadja Strege in 2:33,31 Minuten vor Karolin Siebert, die nach 2:35,26 Minuten das Ziel erreichte. Die anderen Läuferinnen hatten mit dem Ausgang dieses Rennens nicht allzu viel zu tun. Es bliebe nur noch zu vermerken, dass Amelie Svensson aus Ober-Eschbach, im Vorjahr mit einer Bestzeit von 2:29,71 Minuten in der Bestenliste stehend, mit 2:39,73 Minuten die Bronzemedaille gewinnen konnte.

Nach der Siegerehrung entschied sich Karolin Siebert auch am nächsten Tag über 2000 Meter an den Start zu gehen. Dort traf sie auf Lorena Keil (LG Eintracht Frankfurt), die im Vorjahr die zwei Kilometer in 7:17,16 Minuten zurückgelegt hatte und nur weniger als eine Sekunde hinter Karolin Siebert in der Landesbestenliste auf Rang zwei zu finden war. Aus welchem Holz die südhessische Crossspezialistin geschnitzt ist, machte sie gleich zu Beginn des Rennens deutlich, denn sie ließ sich gar nicht erst auf taktische Spekulationen ein und setzte sich schon nach ein paar Runden von Karolin Siebert ab. Der Rest ist im Grunde genommen schnell erzählt. Lorena Keil vergrößerte den Vorsprung von Runde zu Runde. Ihre Tempogestaltung stempelt sie in diesem Jahr bei allen Langstreckenläufen zur absoluten Favoritin in der Altersklasse der W15.  Karolin Siebert beendete diesen Meisterschaftslauf als Zweite in 7:34,01 Minuten und hatte am Ende fast eine halbe Minute Rückstand auf die neue hessische Hallenmeisterin, aber immer noch zwanzig Sekunden Vorsprung vor der Drittplatzierten, Melissa Breitenbach aus Frankfurt-Nied, die nach 7:54,57 Minuten das Ziel erreichte.

Mit Laura Rasch nahm seit langer Zeit wieder einmal ein Mädchen vom Tuspo Guxhagen an den Landesmeisterschaften teil. Bereits im ersten von sieben Vorläufen qualifizierte sich die Mehrkämpferin mit der persönlichen Bestzeit von 8,50 Sekunden als Zweite ihres Laufes für den Zwischenlauf der W14, wo sie in 8,55 Sekunden den sechsten Platz belegte.  Etwas Pech hatte sie im Hochsprung, als sie – wie die Drittplatzierte Mona Hörning aus Camberg – 1,51 Meter übersprang. Sie musste aber wegen der Mehrversuchsregel am Ende mit dem fünften Rang vorlieb nehmen. Nachdem sie im zweiten Versuch ihre persönliche Bestleistung auf 1,51 Meter schraubte, hatte sie im Kampf um die Bronzemedaille einen Sprung mehr als ihre beiden Konkurrentinnen absolviert. Alle drei Schülerinnen scheiterten anschließend an 1,54 Meter, so dass am Ende „nur“ Rang fünf für Laura Rasch blieb. Aber für die Schülerin aus Guxhagen war es ein Erfolg, denn zum ersten Mal drang sie in die exklusive Spitzengruppe der besten hessischen Schülerinnen vor. Annalena Zölzer von der LG Diemelsee, ein Muster an Konzentration, war ab 1,61 Meter allein im Wettkampf und siegte mit 1,67 Meter überlegen vor Alicia Schilling aus Korbach (1,54 Meter).

Nicht ganz zufrieden war David Jung (Tuspo Guxhagen) bei seinem ersten Auftritt auf Landesebene, denn der Hallen-Kreismeister im Hochsprung scheiterte in Frankfurt bereits an 1,53 Meter und belegte damit nur den zehnten Platz.  Auch im Kugelstoßen blieb der talentierte Guxhagener bei seiner ersten großen Meisterschaft mit 9,63 Meter weit hinter den Erwartungen zurück, nachdem er bei den Kreis-Hallenmeisterschaften im Januar noch 11,25 Meter gestoßen hatte. (ajw)



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