MT geschwächt aber kämpferisch nach Flensburg
Flensburg/Melsungen. Die einwöchige länderspielbedingte Pause ist vorüber, jetzt bestimmt der Ligaspielplan wieder das Geschehen. Die MT Melsungen muss am 15. März, dem 24. Spieltag der TOYOTA Handball-Bundesliga, bei der SG Flensburg-Handewitt antreten. Anwurf in der dortigen Campus-Halle ist am Dienstag um 20.15 Uhr. Das Spiel ist als Livestream auf sport1.de zu sehen.
Michael Roth ist im Hinblick auf das bevorstehende Auswärtsspiel nicht zu beneiden. Vor dem schweren Gang nach Flensburg plagen den Melsunger Trainer arge Personalsorgen. Zu den bereits in den letzten Wochen wegen Verletzung fehlenden Predrag Dacevic, Felix Danner und Grigorios Sanikis gesellt sich nun auch noch Alexandros Vasilakis, der wegen eines grippalen Infekts passen muss. Zudem kommen Nenad Vuckovic und Ivan Brovko nicht gerade ausgeruht von ihren jeweiligen Nationalmannschaftseinsätzen zurück. Während Vuckovic es noch rechtzeitig zur Trainingseinheit mit der MT am Montagvormittag schaffte, wird Brovko erst am Spielort zur Mannschaft stoßen. Der Weißrusse reist nach den beiden siegreichen Qualifikationsspielen gegen die Schweiz – er erzielte sechs Tore – direkt von Minsk aus nach Flensburg.
”Die Campus-Halle ist nicht gerade dafür bekannt, dass Gastmannschaften dort leichtes Spiel haben”, weiß Michael Roth aus seiner langjährigen Erfahrung als Trainer. ”Zudem sind unsere derzeitigen Voraussetzungen alles andere als optimal. Aber so etwas lässt sich bekanntlich nicht beeinflussen. Für uns ist es deshalb in erster Linie wichtig, in Flensburg eine kämpferisch ansprechende Vorstellung abzuliefern, um danach mit einem guten Gefühl auf unser Heimspiel gegen Großwallstadt blicken zu können”, erklärt der MT-Coach.
Mit welcher Taktik, vor allem in der Defensive, Michael Roth den eindeutig favorisierten Gastgebern Paroli bieten will, ist noch nicht entschieden. Die Mannschaft macht sich schon tags zuvor auf den Weg in den hohen Norden, ”da haben wir genügend Zeit, uns darüber Gedanken zu machen”, so Roth. Der MT-Coach erwartet, dass die Spieler jetzt noch enger zusammen rücken und echten Teamgeist zeigen: ”Das ist das Wichtigste, was eine Mannschaft in angespannter Personallage tun kann”.
Auf der anderen Seite wartet eine Flensburger Mannschaft, der zur Zeit erfolgreich der Spagat über drei Wettbewerbe gelingt: In der Bundesliga als Tabellensechster auf bestem Wege zu den internationalen Startplätzen der nächsten Saison, in der Championsleague gerade ins Viertelfinale eingezogen und im DHB-Pokal zum nunmehr siebten Mal im FinalFour vertreten. SG-Handball-Herz, was willst Du mehr? Die Schattenseite dieses ”Tanzes auf allen Hochzeiten” ist die starke Beanspruchung des Personals. Noch dazu, wenn das wie im Fall der SG Flensburg/Handewitt auch noch größtenteils Nationalmannschaftsverpflichtungen hat. So waren allein sieben Akteure des SG-Kaders bis zum Wochenende in ihren jeweiligen Auswahlteams beschäftigt. Kürzer treten, bzw. gänzlich pausieren müssen derzeit Spieler wie Oscar Carlén (Kreuzbandriss), Thomas Mogensen (Kreuzbandanriss) und Michael Knudsen (Kniebeschwerden). Und mehr Spielpraxis sammeln wollen nach ihren Verletzungen Victor Szilagyi und Tamás Mocsai. So gesehen ist auch die Ausgangssituation bei der SG für das Spiel am Dienstag gegn die MT nicht als optimal zu bezeichnen.
Einen im Flensburger Team indes dürfte das derzeit weniger stören. Im Gegenteil. Denn Patrik Fahlgren kann sich über Einsatzzeiten nicht beklagen. Der Spielmacher ist aufgrund der vielen Ausfälle im Rückraum in den letzten Wochen voll gefordert. Dabei gibt der Schwede eine sehr gute Figur, sowohl als Ballverteiler, wie auch als Vollstrecker ab. ”Er ist in einer tollen Form”, bestätigt MT-Trainer Roth. Und davon wollen sich künftig auch die Melsunger Fans überzeugen. Fahlgren (25) trägt ab der kommenden Saison das Trikot der MT. (Bernd Kaiser)
Bisherige Vergleiche: In den 12 Spielen (einschl. eines Aufeinandertreffens beim Sparkassen-Cup) setzte es für die MT 12 teilweise recht deutliche Niederlagen. Die höchste mit 25:43 (19.04.2008), die knappste mit 30:32 (30.06.2008). Das Hinspiel der laufenden Saison verlor die MT Anfang Oktober mit 20:31.
Schiedsrichter: Matthias Brauer (Hamburg) und Kay Holm (Hagen, Schleswig-Holstein). DHB-Aufsicht: Uwe Stemberg
TV-Übertragung: Livestream im Internet unter www.sport1.de (Gebühr: 2,99 €)