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Leserbrief: Demographische Entwicklung nicht nur als Katastrophen-Szenario darstellen

Wenn man die Medien aufmerksam verfolgt, stellt man immer wieder fest, dass im Zusammenhang mit der demographischen Entwicklung fast ausschließlich über Probleme, selten über Lösungsansätze und Möglichkeiten für jeden Einzelnen berichtet wird. Zweifelsohne stellt die Entwicklung eine Herausforderung dar, mit der wir uns besonders im ländlichen Bereich intensiv auseinandersetzen müssen.

Bei der finanziellen Situation der Rentner können wir als Einzelne wenig beitragen, hier ist die Bundespolitik gefordert, indem besonders die Niedriglöhne durch Mindestlöhne gesteigert werden und gegen weiteres Ansteigen der Zeit- und Leiharbeit angegangen wird.

Für den Bereich der kommunalen Problematik der Entwicklung gibt es bereits zahlreiche Lösungsansätze, die in vielen Kommunen und Landkreisen heute schon praktiziert werden. Voraussetzung ist allerdings, dass eine Unterstützung der Kommunen durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch/Zusammenarbeit erfolgt. So hat zum Beispiel der Landkreis Schwalm-Eder vor einem Jahr eine Halbtagsstelle eingerichtet, die die Zusammenarbeit fördern, eine Vernetzung der Seniorenarbeit installieren und durch regelmäßige Treffen der hauptamtlichen Seniorenbeauftragten Wissensaustausch praktizieren sollte. Der Erfüllung dieser Aufgaben kommt bei der sich abzeichnenden Entwicklung hier im Schwalm-Eder-Kreis eine besondere Bedeutung zu. Eine aktive Öffentlichkeitsarbeit sollte die Bürgerinnen und Bürger des Schwalm-Eder-Kreises über die Gemeindegrenzen hinaus zur Mitwirkung anregen und den Erfahrungsaustausch fördern.

Um die Mobilität in den Gebieten sicherzustellen, in denen der ÖPNV nicht mehr finanzierbar ist, gibt es bereits Bürgerbusse, die mit ehrenamtlichen Fahrern die Aufgaben kostengünstig übernehmen.

Ganz wesentlich ist, die Kompetenzen und Ressourcen der älteren Menschen mit einzubeziehen. Hier ist die flächendeckende Einführung von Seniorenbeiräten sehr hilfreich, die sich nicht nur um Veranstaltungen und Fahrten kümmern, sondern – ohne die Entscheidungsfreiheit der gewählten Kommunalpolitiker einzuschränken, oder den Sachverstand der Verwaltung infrage zu stellen – ihr Engagement und Erfahrungswissen einbringen können. Ihre Akzeptanz in der Bevölkerung und zugleich mehr mitwirkende Ehrenamtliche zu generieren, kann man steigern, wenn die Seniorenbeiräte frei gewählt werden und eben nicht von politischen Parteien oder Sozialorganisationen bestimmt werden, diese können natürlich ihre Kandidatinnen und Kandidaten mit „ins Rennen schicken“. Wenn ältere Bürgerinnen und Bürger frühzeitig an entscheidenden Stellen beteiligt werden, wenn sie ihre Lebens- und Berufserfahrung mit einbringen können, dann werden sie auch bereit sein, notwendige Sparmaßnahmen mitzutragen.

Jedem Älteren muss klar sein, dass er durch die Chance des längeren Lebens auch eine Verantwortung für sich und die Gesellschaft hat.
Ehrenamtliche Tätigkeit ist nicht nur eine Wohltat für andere sondern hilft dem Ausführenden zur Kompetenzsteigerung, Kontaktpflege und somit gegen Vereinsamung. Wenn wir alle, Politik, Gesellschaft und Bürgerinnen und Bürger daran mitarbeiten, dann ist die Demographische Entwicklung kein Damoklesschwert, sondern eine Chance für ein würdevolles, schönes Altern. Dabei müssen allerdings auch die Medien unterstützend wirken, dem Trend der Schwarzmalerei entgegentreten und auch Lösungsansätze kommunizieren.

Siegfried Richter
Vorsitzender der
AG SPD 60 plus Schwalm-Eder und
AG SPD 60 plus Hessen Nord



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