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2.000 Menschen forderten in Kassel gerechte Löhne und soziale Sicherheit

Kassel. Rund 2.000 Menschen haben am 1. Mai in Kassel an der traditionellen Mai-Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der anschließenden Kundgebung in der Karlsaue teilgenommen. Als Hauptredner sprach sich der Leiter des IG Metall-Bezirks Mitte, Armin Schild, für mehr Ordnung am Arbeitsmarkt und mehr soziale Gerechtigkeit aus. Die aktuelle Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie sei ein „Symbolkonflikt für Europa“.

„In ganz Europa werden unter dem Druck der deutschen Bundesregierung Löhne und Renten gekürzt, soziale Sicherheit aufgelöst und die Macht der Finanzmärkte genutzt um die Demokratie ´marktkonform´ zu machen“, sagte Schild. „Wann, wenn nicht jetzt und wo, wenn nicht in der deutschen Metallindustrie, sollen denn die Löhne steigen und soziale Sicherheit verbessert werden?“ Die IG Metall werde keinen Tarifabschluss akzeptieren, der nicht eine deutlich spürbare Reallohnsteigerung, eine bessere Regelung der Übernahme von Azubis und mehr Fairness beim Einsatz von Leiharbeitnehmern beinhalte.

„Es geht um mehr als Lohnprozente, es geht darum, in der wirtschaftsstärksten Branche Europas ein Zeichen zu setzen für mehr soziale Gerechtigkeit – wenn es sein muss auch durch einen Arbeitskampf“, sagte Schild unter dem Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer.

Übernahme: Die Hälfte steht ohne Zusage da
Die Gewerkschaftsjugend setzte sich in diesem Jahr vor allem für die Übernahme aller Azubis ein. Eine Umfrage der DGB-Jugend unter 300 nordhessischen Berufsschülern hatte ergeben, dass rund die Hälfte der Azubis im letzten Lehrjahr noch keine Übernahmezusage haben. „Wir fordern deshalb die tarifvertragliche Regelung der unbefristeten Übernahme aller Ausgebildeten“, sagte Karl-Friedrich Erdmann von der Verdi-Jugend Nordhessen während der Kundgebung in Kassel.

DGB-Chef kritisiert Zunahme prekärer Beschäftigung
Der nordhessische DGB-Vorsitzende Michael Rudolph kritisierte auf der Kundgebung in Bad Hersfeld die Zunahme prekärer Beschäftigung in der Region. „Wir freuen uns über die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Es gibt aber keinen Grund zum Jubeln wenn sich gleichzeitig die Zahl der Leiharbeiternehmerinnen und -arbeitnehmer in den vergangenen zehn Jahren vervierfacht hat und die Zahl der Niedriglöhne verdoppelt“, sagte er vor rund 200 Menschen.

„Alle Menschen müssen von der guten Entwicklung in Nordhessen profitieren. Um das zu erreichen müssen die Tarifbindung ausgeweitet und Mindestlöhne eingeführt werden“, sagte Rudolph. Für die Leiharbeit müsse in Zukunft der Gleichheitsgrundsatz bei der Bezahlung gelten. (red)



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