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Sensationeller 400-Meter-Lauf von Karolin Siebert und Marie Wagner

Obersuhl/Melsungen. Einen Tag nach ihren Bestleistungen von Baunatal testeten Karolin Siebert und Marie Wagner (beide MT 1861 Melsungen) beim Pfingstmeeting in Wildeck-Obersuhl ihre Langsprint-Qualitäten auf der 400-Meter-Strecke.  Und dieser Rundenlauf der U18 zählte mit zu den herausragenden Wettbewerben dieses Pfingstmeetings, denn die beiden fünfzehnjährigen Mädchen demonstrierten recht eindrucksvoll ihre Stärke auf dieser Strecke.

Alwin J. Wagner hatte nach den glänzenden Trainingseindrücken allen Grund frühzeitig auf dieses 400-Meter-Rennen hinzuweisen. „Auf diesen Zweikampf beim Pfingstmeeting in Obersuhl bin ich besonders gespannt, sagte Wagner.  Dies sollte heißen, dass er von den beiden Teenagern auch etwas erwartete. Aber was dann kam, übertraf alles, stellte selbst die kühnsten Träume in den Schatten.

Vor dem Startschuss wurde für Karolin Siebert die Bahn drei ausgelost. Auf der zweiten Bahn kniete beim Start ihre Trainingspartnerin Marie Wagner in den Blöcken. Die Qualifikationsnormen für diese Stadionrunde hatten beide bereits sowohl für die Landesmeisterschaften der U18 als auch für die U20 souverän in der Halle erfüllt.  Sie standen deshalb nicht mehr unter dem Druck, sich qualifizieren zu müssen und konnten frei laufen.

Unmittelbar nach dem Startschuss ging die Post ab. Karolin Siebert und Marie Wagner legten wie die Feuerwehr los. Kein Wunder, zeichnet sie doch eine enorme Sprintqualität sowie eine gute Kondition auf den letzten Metern aus. Die Hälfte der Strecke legten sie unter 29 Sekunden zurück. Und auch die 300 Metermarkierung passierten sie unter 45 Sekunden. Und da beide Athletinnen mit einem ungewöhnlichen Tempogefühl ausgestattet sind und stets wissen, was sie können und was sie sich zutrauen dürfen, war einem nicht bange, dass sie auf den letzten 100 Metern  noch einbrechen würden.  Beide Läuferinnen hielten ihr Tempo. Eindrucksvoll wehrte Karolin Siebert den Schlussangriff der kämpferisch sehr starken Marie Wagner ab, die immer näher zu kommen schien. Obwohl auf der Zielgeraden ein leichter Gegenwind herrschte, blieb die mehrmalige hessische Schülermeisterin über 800 Meter zum ersten Mal in ihrer Laufbahn unter den magischen 60 Sekunden. Bei ihrem Saison-Debüt am 22. April ebenfalls in Obersuhl, blieb die elektronische Uhr bei 61,29 Sekunden stehen. Beim Pfingstmeeting in Obersuhl hielt diese Uhr bereits bei 59,98 Sekunden an. Das bedeutete eine neue hessische Jahresbestleistung für die U18.  Wenn das so weiter geht, kommt sie noch in Reichweite der DLV-Norm, die bei 59,00 Sekunden steht.  Nach Laura Merten (Tuspo Borken), die im Jahr 2007 letztmalig in der U18 unter diese begehrte Marke kam, musste man im Schwalm-Eder-Kreis fünf Jahre warten bis wieder eine U18-Läuferin diese Schallmauer durchbrechen konnte.

Marie Wagner lief nur knapp drei Meter hinter ihr über die Ziellinie und demonstrierte ein ausgezeichnetes, summa-cum-laude-Rennen. Es war einfach imponierend, wie kraftvoll sie noch die letzten 100 Meter auf der Zielgeraden sprinten konnte. Die Fünfzehnjährige aus Gensungen verbesserte sich in diesem Lauf um über eine Sekunde. Am 14. Januar überzeugte sie bei den Landeshallenmeisterschaften in Hanau, als sie mit 61,59 Sekunden als Fünfte noch schneller lief als die Kaderangehörige Judith Entzeroth aus Spangenberg.  Mit ihren 60,34 Sekunden von Obersuhl erzielte sie in diesem Jahr die zweitschnellste Zeit in Hessen, die von einer Jugendlichen des Hessischen Leichtathletik-Verbandes in der Altersklasse der U18 gelaufen wurde.

Dieser Lauf der beiden fünfzehnjährigen Mädchen war imponierend, brillant und eindrucksvoll. Ob Karolin Siebert von der hinter ihr laufenden Trainingspartnerin stark unter Druck gesetzt und zu dieser phantastischen Zeit getrieben wurde oder ob sie Marie Wagner zu ihrer glänzenden Zeit zog, ist letztlich egal. Fakt ist:  Beide Mädchen liefen nicht nur persönliche Bestzeiten. Dieses Duo nimmt in der aktuellen HLV-Bestenliste die Plätze eins und zwei ein und erfüllten sogar die A-Norm für die Landesmeisterschaften der Frauen, die bei 60,80 Sekunden steht. Dass sie sich auch noch mit diesem Rennen für die Süddeutschen Meisterschaften der U18 qualifizierten, die am 18. August  in Wetzlar ausgetragen werden, sei nur am Rand bemerkt.

Einfach grandios! Wann gab es das schon einmal in unserer Region, dass zwei fünfzehnjährige Mädchen aus einem Verein die Stadionrunde in 60 Sekunden zurücklegen können?  Diese beiden Spitzenzeiten werden in den nächsten Wochen der übrigen  HLV-Spitzenklasse und vor allem den Kader-Athletinnen als erkennbare Wegmarke dienen.

Trainer Wagner hatte vielleicht Karolin Sieberts Ganzleistung erhofft, aber die gewaltige Steigerung von Marie Wagner war einfach sensationell. Ihre Leistung gewinnt noch an Wert, wenn man weiß, dass sie einen Tag vorher in Baunatal mit 2:25,50 Minuten über 800 Meter bereits eine Jahresbestleistung für den Hessischen Leichtathletik-Verband aufgestellt hatte.  Vor einigen Tagen hatte er avisiert, dass beide Mädchen gut in Form sind und bei den Landesmeisterschaften persönliche Bestzeiten laufen werden.  Dass dies jetzt schon eine Woche vorher geschah, lässt für das kommende Wochenende einiges erwarten. (ajw)



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