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Diakon Gerhard Mauch in den Ruhestand verabschiedet

Schwalmstadt-Treysa. Der Blick von der neuen Wohnung fällt in den Hauseingang der alten. „Wir wohnen jetzt nicht mehr in, sondern bei Hephata“, sagt Diakon Gerhard Mauch. 33 Jahre hat er hier gearbeitet und gelebt, die letzten 13 als Geschäftsführer der Gemeinschaft. „Für mich war mein Wohnort auch fast immer mein Arbeitsplatz, ich konnte quasi in Hausschuhen zur Arbeit gehen.“ Jetzt wird der 65-Jährige zusammen mit seiner Frau Ursula stattdessen die Trekkingschuhe schnüren. „Wir haben uns vorgenommen, mehr zu wandern. Aber Hephata wird auch weiter zu unserem Leben gehören.“ Kein Wunder, hat Mauch es doch mitgeprägt und erlebt, wurde am 1. Mai 1947 sogar in Hephata geboren.

Sein Vater war Diakon, arbeitete als Hausvater im Jugendheim Beiserhaus. Später übernahm er ein evangelisches Erziehungs- und Altenheim in Pirmasens. „Ich bin in und mit der Jugendhilfe groß geworden. Mir war früh klar, dass ich in Kirche oder Diakonie arbeiten wollte“, sagt Mauch. Trotzdem absolvierte er zunächst eine Lehre als Heizungsbauer. Denn damals war eine abgeschlossene Berufsausbildung Voraussetzung für die Aufnahme in die vierjährige Diakonenausbildung des Hessischen Brüderhauses. Nach dem Diakonenexamen 1969 in Hephata gingen er und seine Frau nach Speyer. Mauch studierte Sozialarbeit, seine Frau arbeitete als Erzieherin. Seine erste langfristige Einstellung fand er 1973 in der Hamburger Jugendsozialarbeit. Er kümmerte sich in drei Kirchengemeinden um junge Männer, die am Rande der Gesellschaft standen, Rocker, die nicht immer gesetzestreu waren. „Das war eine sehr spannende und prägende Zeit.“ Aber auch eine Zeit, die an die Substanz ging. Das Angebot, in Hephata als Bildungsreferent zu arbeiten, nahm er deswegen 1979 gerne an. Er war Bindeglied zwischen Akademie, Gemeinschaft und Hephata, nebenbei für drei Jahre kommissarisch Vorsitzender der Mitarbeitervertretung. 1989 übernahm er die stellvertretende Leitung im Fachbereich Heilerziehung und Pflege, heute Behindertenhilfe. 1994 wurde er Geschäftsbereichsleiter, 1999 Geschäftsführer der Gemeinschaft. Während seiner Freizeit engagierte er sich in der Kommunalpolitik. „Sehr wichtig war mir die Ausbildung junger Menschen für eine Tätigkeit in sozialdiakonischen Arbeitsfeldern sowie die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden.“ Damit einher gehe auch sein Wunsch, dass Mitarbeitende von Kirche und Diakonie christliche Werte verträten: „Vom Anspruch, den Kirche und Diakonie haben, kann es nicht schaden, wenn Führungskräfte die diakonisch-theologische Zusatzausbildung haben.“ Mauch war in mehreren Leitungsgremien Hephatas. „Zwar beeinflussen die ökonomischen Bedingungen die Entwicklung der Organisation und die Arbeitsbedingungen, es ist aber  auch immer darum gerungen worden, dass der Mensch, um den es geht, eine für ihn optimale Hilfe erwarten und erfahren kann.“ Nach 33 Jahren muss er nun Distanz finden.

„Mich werden die Menschen, die ich hier kenne, die Diakonische Gemeinschaft und die Freude am Trompetenspiel im Posaunenchor mit Hephata weiter verbinden.“ Zudem will er sich ab nächstem Jahr im Arbeitskreis der Hephata-Senioren engagieren. „Und vielleicht ergibt sich manch anderes, was ich ehrenamtlich machen kann.“ (me)



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