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Wieder Bronze für Celine Kühnert im Dreisprung

Foto: Alwin J. WagnerFrankfurt/Melsungen. Bei den hessischen Hallenmeisterschaften der U20, die im Rahmen der süddeutschen Hallenmeisterschaften der Männer, Frauen und U18 in Frankfurt ausgetragen wurden, überraschte Celine Kühnert (MT Melsungen) im Dreisprung der weiblichen Jugend. Die hessische Jugendmeisterin des Jahres 2011, die mit der sechstbesten Meldeleistung nach Frankfurt angereist war, machte einigen Athletinnen einen Strich durch die Rechnung, die ebenfalls auf eine Medaille gehofft hatte. Das Melsunger Dreisprung-Talent war wieder einmal zum richtigen Augenblick zur Stelle und gewann nach ihrem dritten Platz bei den Landesmeisterschaften der Frauen erneut Bronze bei der weiblichen Jugend und verbesserte ihren persönlichen Hallenrekord um 26 Zentimeter.

Sharin Oziegbe, ein 14-jähriges Mädchen aus Vellmar, die in diesem Jahr bereits sowohl im Weit- als auch im Dreisprung mit großartigen Weiten auffiel, begann den Wettkampf mit einem ungültigen Sprung. Die Gelegenheit, einmal in Führung zu gehen, nutzte Natalie Dittmar (Eintracht Frankfurt). Mit ihren 11,05 Meter setzte sie sich für kurze Zeit an die Spitze. Celine Kühnert eröffnete ihren Wettkampf mit 10,71 Meter und ließ erkennen, dass sie noch Reserven hatte und dass dieser Sprung nicht ihr letztes Wort sein sollte. Nach dem ersten Durchgang lag Celine Kühnert mit dieser Weite vor Laura Bargel aus Bad Nauheim (10,44 m) auf Rang zwei. Emma Louise Pudenz, die U18-Springerin aus Borken, sicherte sich nach dem ersten Versuch mit 10,32 Meter überraschend den vierten Platz. Doch sie konnte sich nicht mehr steigern und fiel am Ende auf Rang sechs zurück.

Sharin Oziegbe übernahm im zweiten Durchgang mit 11,33 Meter die Führung und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab. Natalie Dittmar verbesserte sich auf 11,37 Meter, aber in der Zwischenzeit hatte die führende Schülerin aus Vellmar bereits bei 11,83 Meter erreicht.

Foto: Alwin J. WagnerFranziska Klein, die große Gegenspielerin von Celine Kühnert, erzielte nach einem ungültigen Sprung im zweiten Durchgang 10,48 Meter und steigerte sich im letzten Versuch des Vorkampf auf großartige 10,85 Meter. Wer aber glaubte, sie hätte mit dieser guten Weite Celine Kühnert an die Wand gedrückt, sah sich von der kämpfenden Jugendlichen aus Melsungen angenehm überrascht. Obwohl sie nach zwei ungültigen Sprüngen nach einer Ausrede suchte „ich habe keine Kraft mehr“, sah sich Celine Kühnert nach diesen unverhofften 10,85 Meter herausgefordert und nahm diesen Kampf um die Bronzemedaille an.

Nachdem sich im vierten Durchgang Laura Bargel (Bad Nauheim) auf 10,74 Meter steigern konnte, verdrängte sie Celine Kühnert sogar auf Rang fünf.

Franziska Klein flog bei ihrem vierten Versuch nur auf 10,46 Meter. Da sie aber beim Absprung fast einen halben Meter verschenkt hatte, wußte man, dass sie in der Lage war, ebenfalls um die elf Meter zu springen.

Obwohl Celine Kühnert auf Rang fünf zurückfiel, ließ sie keine Spur von Unsicherheit oder Nervosität erkennen. Im Gegenteil: Länger als sonst konzentrierte sie sich vor ihrem Anlauf zu ihren vierten Sprung. Das sollte sich lohnen, denn mit 10,81 Meter stellte sie einen persönlichen Hausrekord auf und kämpfte sich auf den vierten Platz zurück, aber es fehlten noch vier Zentimeter bis zur der Bronzemedaille. Im vorletzten Durchgang bewies sie noch einmal ihre kämpferischen Qualitäten: Ein schneller im Anlauf und ein guter Absprung – es wäre eine sehr gute Weite geworden, aber sie trat diesen Sprung nur hauchdünn über, so dass er für ungültig erklärt werden musste.

Foto: Alwin J. Wagner

Im letzten Durchgang sollte in diesem spannenden Wettkampf um den dritten Platz die Entscheidung fallen. Celine Kühnert verlängerte um wenige Zentimeter ihren Anlauf. Sie traf beim Absprung nicht ganz genau den Balken, aber dafür war ihr Sprung um so besser. Da saß alles, und sie hatte vor allem nur kurze Kontaktzeiten beim „Hopp“ und „Step“. Als sie in der Grube landete, hatte sie deutlich die Weite von Franziska Klein aus Sprendlingen übertroffen. Sie fühlte es, und die Zurufe von der Tribüne verstärkten ihr Gefühl. An der Anzeigetafel wurde wenig später die Weite angezeigt:

11,00 Meter und Platz drei. Da gab es für sie kein Halten mehr. Sie sprang in die Höhe und quittierte mit hoch erhobenen Armen den Beifall von der Tribüne. „Diese Leistung war nach den Trainingseindrücken fällig, aber dass sie so überzeugend und effektvoll ausfiel, übertraf meine Erwartungen“, sagte freudestrahlend Alwin J. Wagner und wies auf die kämpferische Einstellung seines Schützlings hin. Aber noch hatte sie die Bronzemedaille nicht gewonnen, denn Franziska Klein kämpfte im letzten Durchgang noch einmal mit aller Energie. Mit dem letzten „Jump“ versuchte sie die 11,00 Meter von Celine Kühnert zu toppen. Sie flog weit in die Sandgrube hinein. Als aber auf der elektronischen Anzeigetafel 10,95 Meter aufleuchteten, riss Celine Kühnert erneut ihr

e Hände nach oben, denn sie hatte die Bronzemedaille gewonnen. Sie gewann diese Medaille gegen Franziska Klein nicht durch einen „Ausrutscher“, sondern auch durch die bessere Serie. „Im richtigen Augenblick die richtige Weite – darauf kommt es an“, sagte Alwin J. Wagner und freute sich ebenso wie Celine´s Mutter Christina, die ebenfalls mit nach Frankfurt reiste.

Foto: Alwin J. Wagner

„Heute wäre mehr drin gewesen“, lautete unisono der Kommentar von Sebastian Ludwig und seines Vaters Ulf nach dem sechsten Rang im Dreisprung der U20. Der Nordhessenmeister begann mit 11,85 Meter, ließ anschließend nur 11,45 Meter folgen und hatte im dritten Durchgang einen ungültigen Versuch. Mit 11,85 Meter lag er nach dem Vorkampf hinter Denis Tschesnokow von der LG Odenwald (12,03 m) und dem Schwalbacher Sebastian Roth (12,04 m) nur auf dem 7. Platz. Der große Favorit und Meisterschaftsanwärter Leon Kirchner (TV Königstädten) hatte zum Auftakt 13,59 und 13,77 Meter vorgelegt und lag damit uneinholbar in Führung. Den zweiten Rang zwei hatte sich der Kasseler Artur Scherflink mit 12


,89 Meter erobert. Mit 12,19 Meter beanspruchte Roman Wilhelm (Bad Schwalbach) den Bronzerang. Es lag an den Anlaufschwierigkeiten, dass Sebastian Ludwig nicht den optimalen Absprung fand. Beim ersten Sprung, dem Hopp, hatte er bei der Landung zu viel Vorlage, so dass er seine Geschwindigkeit nicht mehr mit in den zweiten Sprung nehmen konnte. Im vierten Durchgang blieb der Jugendliche aus Obermelsungen, der es selbst in der Hand hatte, seinen dritten Platz aus dem Vorjahr mit 12,14 Meter zu verteidigen, mit 11,89 Meter erneut unter der anvisierten 12m-Marke. Doch im fünften Versuch kam Bewegung in den Wettkampf. Während Artur Scherflink sich auf 13,32 Meter verbessern konnte, steigerte sich Sebastian Ludwig auf 12,12 Meter und zog damit an Dennis Tschesnokow (12,03 m), Sebastian Roth (12,04 m) und Phillip Konrad (12,08 m) vorbei. Roman Wilhelm lag bis dahin mit 12,19 Meter aus dem ersten Versuch auf dem Bronzerang. Sebastian Ludwig fehlten zu diesem Platz nur noch sieben Zentimeter. Im letzten Durchgang kam es wie es kommen musste: Während sich Sebastian Roth auf 12,39 und Phillip Konrad auf 12,29 Meter steigern konnten, blieb Sebastian Ludwig bei seinem letzten Sprung mit 11,63 Meter erneut unter der 12m-Marke. So blieb für ihn am Ende nur der sechste Platz und ein Gefühl, dass er unter Wert geschlagen wurde, denn 12,39 Meter hätten zur Bronzemedaille gereicht, aber es sollte an diesem Tag nicht sein.

Foto: Alwin J. Wagner

Eine schwer erklärbare Vorstellung gab Janina Rohde im Kugelstoßen bei den zur gleichen Zeit ausgetragenen süddeutschen Hallenmeisterschaften der U18 ab. Noch einen Abend vorher übertraf sie beim Abschlusstraining in der Melsunger Stadtsporthalle sicher die 13m-Marke. Aber in Frankfurt brachte sie im Vorkampf mit ihren ersten beiden Versuchen nichts zustande. Sie begann mit 11,67 Meter und ließ anschließend kopfschüttelnd 11,73 Meter folgen. Damit lag sie nach zwei Durchgängen nur auf dem 15. Rang. Im dritten und alles entscheidenden Versuch konnte sie sich zwar auf 12,54 Meter steigern, aber mehr als der 11. Platz war damit nicht mehr drin. Sie meinte in der ersten Niedergeschlagenheit, sie sei an ihren eigenen Nerven und dem Erwartungshorizont gescheitert. Trainer Alwin J. Wagner sprach von der extremen Situation einer solch großen Hallenmeisterschaft, weil sie nicht vorher und anderswo simulierbar ist. Lisa Schmidt (LG Eintracht Frankfurt), die bei den Landes-Hallenmeisterschaften der U18 in Stadtallendorf ihr die Bronzemedaille weggeschnappt hatte, blieb mit 12,47 Meter hinter Janina Rohde, aber das war für sie nur ein schwacher Trost. (ajw)



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