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Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen bleibt stabil

Online-Ausbildungsumfrage 2013 der IHK

juergen-petersKassel. Sie ist ein Stimmungsbarometer für den regionalen Ausbildungsmarkt: die Online-Ausbildungsumfrage 2013 der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg. 68,7 Prozent der 118 antwortenden Unternehmen aus Nordhessen und dem Altkreis Marburg wollen das Ausbildungsplatzangebot für dieses Jahr konstant halten. Im Vorjahr lag der Vergleichswert bei 57,1 Prozent. Außerdem gaben 86 Prozent an, dass sie die von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze bislang besetzen konnten. „Das ist der höchste Umfragewert seit 2007“, teilt Jürgen Peters, IHK-Geschäftsführer des Bereichs Aus- und Weiterbildung, mit.

Sollten Ausbildungsplätze dennoch nicht besetzt werden können, lag dies insbesondere an ungeeigneten oder ganz fehlenden Bewerbungen. „Mit 57,1 Prozent erreicht dieser Faktor einen Höchstwert in der Geschichte unserer Online-Umfrage“, berichtet Peters. „Auch der Anteil derjenigen, die ihren Ausbildungsplatz nicht angetreten haben, ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich auf 28,6 Prozent angestiegen.“

Auf die Frage, ob es Ausbildungshemmnisse gibt, antworten 59,3 Prozent der teilnehmenden Unternehmen mit nein (Vorjahr: 58,3 Prozent). Wenn es Kritik an Ausbildungshemmnissen gibt, entfällt diese vor allem auf die mangelnde Ausbildungsreife von Schulabgängern. Der Wert ist im Laufe der vergangenen Jahre auf 75,6 Prozent geklettert (Vorjahr: 66 Prozent; 2007: 57,4 Prozent). Signifikant gestiegen sind die negativen Urteile für die Faktoren Belastbarkeit und Disziplin. Deutlich zufriedener sind die Betriebe mit den Umgangsformen, diese haben sich laut Umfrage verbessert.

53,3 Prozent der Befragten bemängeln, dass viele Schulabgänger zu unklare Berufsvorstellungen haben. „Ganz offensichtlich ist das Thema Berufsorientierung trotz vieler Bemühungen nach wie vor ein Problemfeld und immer noch nicht überall angekommen“, sagt der IHK-Geschäftsführer. Die Kammer hat bereits 2010 auf diesem Feld angesetzt und die IHK-Initiative zur Verbesserung der Ausbildungsreife und Vertiefung der Berufsorientierung ins Leben gerufen. Für dieses Projekt stehen 1,5 Millionen Euro zu Verfügung. Kernstück sind die Berufswahlbüros, in denen Schüler unter anderem auf sogenannte Praktikerteams bestehend aus Ausbildungsverantwortlichen und Auszubildenden treffen, um sich über Berufsbilder und Jobperspektiven zu informieren. Peters ergänzt, dass ein im Dezember 2012 herausgegebener Erlass zur Berufs- und Studienorientierung vom Hessischen Kultusministerium Abhilfe schaffen könne. Dieser verpflichte die Schulen, die Schüler auf den Übergang in die Berufswelt vorzubereiten.

58,7 Prozent der antwortenden Unternehmen wollen die jungen Menschen, die ihre Ausbildung erfolgreich abschließen, übernehmen (Vorjahr: 58,2 Prozent). „Die Möglichkeiten zur Übernahme werden maßgeblich durch die aktuelle wirtschaftliche Lage der Betriebe bestimmt“, erklärt Peters. „Wer Auszubildende übernimmt, macht dies vor allem, um den Fachkräftenachwuchs für das Unternehmen zu sichern.“

Die Personalverantwortlichen setzen einen Mix verschiedener Maßnahmen ein, um Auszubildende zu gewinnen. An erster Stelle steht das Angebot von Praktikumsplätzen mit 37,8 Prozent (Vorjahr: 31,7 Prozent). Darüber hinaus nimmt die Zusammenarbeit mit Schulen beziehungsweise Hochschulen einen hohen Stellenwert ein. Ergänzend greifen Unternehmen auf weitere Maßnahmen zurück: Unter anderem bemühen sie sich um neue Bewerbergruppen wie Studienabbrecher und bieten Lernschwachen zusätzliche Angebote an, zum Beispiel eine innerbetriebliche Nachqualifizierung. Zugleich werden lernschwachen Jugendlichen Chancen auf einen Ausbildungsplatz eröffnet.

Sind Fachkräfte altersbedingt ausgeschieden, setzen 61,1 Prozent der Befragten auf die betriebliche Weiterbildung, um für Ersatz zu sorgen (Vorjahr: 62 Prozent). 28,7 Prozent bieten mehr Ausbildungsstellen an (Vorjahr: 34,5 Prozent). „Fachkräftesicherung durch Weiterbildung hat damit weiterhin hohe Priorität für die Unternehmen“, sagt Peters.

Die Industrie- und Handelskammern in Deutschland führen seit 2006 eine Online-Ausbildungsumfrage durch, um Daten und Trends zur aktuellen Ausbildungssituation und zur Weiterbildung zu erheben. (red)



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