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Crosslauf: Christian Schulz siegt vor Lorenz Funck

ajw140210aGudensberg/Melsungen. Während sich Henning Schein vom gastgebenden TSV Obervorschütz zum eifrigsten Titelsammler bei den Kreis-Crossmeisterschaften in Gudensberg mauserte und bei den Männern sowohl auf der Mittel- als auch auf der Langstrecke für Eintönigkeit sorgte, entwickelte sich der Lauf der männlichen Jugend der U18 über 4000 Meter zum spannendsten Wettbewerb dieser Meisterschaften, in die auch der vierte Durchgang zum Profi-Line-Crosscup eingebunden war. Während für den Profi-Line-Cup die Cross-Spezialisten aus Niederelsungen den Ton angaben, versuchten Lorenz Funck, Christian Schulz und Till Dilchert von der MT 1861 Melsungen bei den Kreismeisterschaften den Favoriten Henning Adam das Siegen so schwer wie möglich zu machen. Der Jugendliche aus Borken war im Jahr 2013 mit 37.50 Minuten eine phantastische Zeit über 10 000 Meter gelaufen und gefiel auch auf der Mittelstrecke mit 2:17 Minuten über 800 Meter.

Lorenz Funck sollte zunächst das Feld kontrollieren und sich in der letzten Runde von der Konkurrenz abzusetzen. Pünktlich zum Start setzte ein leichter, aber kalter Nieselregen ein. Lorenz übernahm unmittelbar nach dem Startschuss das Renngeschehen und hatte im Nu einen Vorsprung von einigen Sekunden herausgelaufen.  Unterwegs wurden auf seinem bis dahin einsamen Rennen, bei dem er den Ton angab,  Parallelen zu Melsungen wach, als er bei den Kreishallenmeisterschaften über 1000 Meter viel zu schnell anlief und am Ende von Christian Schulz noch überholt wurde.

ajw140210bajw140210cNach der Hälfte – 2000 Meter  –  der mustergültig vorbereiteten  Strecke betrug sein Vorsprung vor Christian Schulz knapp zwanzig Sekunden. Till Dilchert, der dritte Melsunger Läufer, der zum ersten Mal an einer Crosslaufveranstaltung teilnahm,  lief hinter Henning Adam auf Rang vier.  Aber in der zweiten, von drei zu laufenden Runden über 1200 Meter,  musste er seinem Anfangstempo Tribut zollen und einen Gang herunter schalten.

Kurz vor der letzten Runde hatte Lorenz noch zehn Sekunden Vorsprung vor Christian Schulz, der bereits eine Minute vor dem höher eingeschätzten Henning Adam lag.  Fast zwei Minuten zurück lief Till Dilchert, dem man seine Konditionsschwierigkeiten deutlich anmerkte, denn auf der Schlussrunde zogen Jonathan Döring und Maximilian Molz (beide TSV Urfttal 08) vorbei und verdrängten ihn auf Rang sechs.

ajw140210dChristian Schulz, der bei den Hallenwettkämpfen und beim Bahntraining seine gute Form angedeutet hatte, setzte beim Erklimmen des letzten Berges zur endgültigen Aufholjagd um die Titel an. Wie nicht anders zu erwarten, wurde Lorenz Funck, der mutig begann, durch den grundschnelleren Mittelstreckenläufer aus Röhrenfurth überholt. Als die Läufer auf dem schwierigen Parcours zirka 500 Meter vor dem Ziel in den Sichtbereich der Zuschauer kamen, lag Christian in Führung und ergriff auf der abschüssigen Strecke die Flucht nach vorn. Doch 200 Meter vor dem Ziel schien sich Lorenz von seinem viel zu schnellen Anfangstempo erholt zu haben, denn auf der langen Schlussstrecke hatte er noch Kraft Meter um Meter aufzuholen.  Beeindruckend war der Endspurt der beiden, die im Stille zweier Sprinter die letzten 100 Meter zurücklegten.  Obwohl Lorenz immer näher kam, konnte er Christian Schulz nicht mehr überholen. Dieser holte sich nach glänzenden 16.11 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung seinen zweiten Meistertitel auf der Mittel- bzw. Langstrecke.  Über zwei Minuten zurück überquerte Henning Adam nach enttäuschenden 18:19 Minuten die Ziellinie.  Till Dilchert, der bis zum Schluss eine kämpferische Leistung zeigte und nicht aufgab, verhalf als Sechster (19:18 Minuten) dem MT-Team mit neun Punkten zum Sieg in der Mannschaftswertung.

„Ich wollte bei diesem Crosslauf eigentlich nur sehen, wo ich zurzeit konditionell stehe, aber als ich Runde um Runde gegen Lorenz aufholte, bekam ich immer mehr Selbstvertrauen. Ich hatte mir das Rennen gut eingeteilt und als ich am letzten Berg Lorenz eingeholt hatte, wusste ich, dass ich gewinnen konnte“, sagte ein glücklicher Christian Schulz nach dem überraschenden Zieleinlauf.

ajw140210eNach diesem grandiosen Auftritt von Christian Schulz und Lorenz Funck, bot auch ihre Trainingspartnerin Julia Klute eine imponierende Vorstellung im Crosslauf über 2000 Meter. Wer hätte gedacht, dass die 17-Jährige in der Altersklasse der U20 eine so dominante Rolle spielen würde? Immerhin war mit Vanessa Würtz eine Jugendliche am Start, die überlegen die Profi-Line-Cross-Cup-Wertung anführt. Natürlich trug die Läuferin aus Kaufungen auch in diesem Crosslauf die Favoritenbürde, weil sie vorher bereits einmal gewonnen und einmal den zweiten Platz belegt hatte. Aber das frühere hoffnungsvolle Mittelstreckentalent besaß am Ende dieser nicht einfach zu laufenden Crossstrecke mangels Tempohärte keine Chance gegen die Geschwister-Scholl-Schülerin aus Melsungen. Mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit konnte sich Julia Klute bereits nach der ersten kleinen Runde (400 Meter) von ihren Verfolgerinnen absetzen. Bis auf Vanessa Würtz schienen die anderen Verfolgerinnen  viele Meter dahinter wie gelähmt zu sein.  Während die Jugendliche aus Schwarzenberg, die auf die Frage ihres Trainers, ob sie bei den Crossmeisterschaften laufen möchte, ohne besondere Erwartung sofort zugesagt hatte, unbekümmert lief, konnte die Konkurrenz das vorgelegte Tempo nicht mithalten.  Julia Klute lief ohne große Anstrengung ach 9:15 Minuten als Siegerin vor Vanessa Würtz (9:23) über die Ziellinie. Den dritten Rang sicherte sich Leila Redler vom TSV Obervorschütz in 10:54 Minuten vor Many Opper in 11.07 Minuten.

ajw140210fajw140210g„Diese beiden Titel im Crosslauf kommen für Julia Klute und Christian Schulz eher zufällig. Schließlich lief die Vorbereitung für die beiden auf die Hallensaison hinaus, wo sie mit ihren Leistungen auch zu gefallen wussten“, sagte Alwin J. Wagner und wies daraufhin, dass seine beiden Schützlinge mit ihren furiosen Auftritten in Gudensberg gezeigt haben, dass sie sowohl beim Profi-Line-Cross-Cup als auch bei den anderen nordhessischen Crossveranstaltungen in der Spitzengruppe mithalten können.

Dass die  Atmosphäre leider nicht optimal war, lag nicht an der Organisation, sondern vielmehr an der Weitläufigkeit des Terrains, zumal Zuschauer an diesem Wettkampftag eine absolute Rarität waren. So mussten allein die Betreuer und Trainer sowie die Teamkollegen der jeweiligen Starter für Stimmung sorgen. (ajw)



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