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MT erfolgreich in Kroatien – 28:25 gegen RK Nexe

MT MelsungenNasice/Melsungen. Handball-Bundesligist MT Melsungen gewinnt sein erstes Auswärtsspiel in der Gruppenphase des EHF-Cup gegen den kroatischen Vertreter RK Nexe mit 25:28. Vor rund 1.200 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Sport Hall OS Kralja Tomislava waren die Nordhessen nach nahezu ausgeglichener erster Hälfte im zweiten Durchgang die spielbestimmende Mannschaft. Deshalb ist der 28:25-Sieg nach einem 13:12 zur Halbzeit auch völlig verdient. Beste Torschützen bei der MT waren Sellin (7), Allendorf (6) und Maric (5), für Nexe trafen Sakic (6) und Sokolic (4) am häufigsten.

Beide Mannschaften begannen recht nervös, die ersten Aktionen waren von Fehlpässen geprägt. Den Bann brach Momir Rnic mit einem Hammerwurf ins rechte untere Eck zum 0:1 für die Gäste. Die Fehlerquote indes setzte sich hüben wie drüben fort. Es sollten weitere Minuten vergehen, bis die Angriffsbemühungen auf beiden Seiten Früchte trugen. Marin Vegar, Nexes Halblinker, egalisierte zum 1:1 (4.Min.).

Die Abwehrformationen – sowohl von der MT, als auch von Nexe – waren auf 6:0 eingestellt. Sie wurden im Laufe der ersten Halbzeit nicht wirklich auf harte Proben gestellt. Denn die Angreifer waren zu oft mit sich selber beschäftigt. Pässe die nicht ankamen, Bälle, die verstolpert wurden, waren bezeichnend.

Die MT schwamm sich als erstes frei. Über 1:2, 2:3 und 2:4 erstritt sie bis zur 11. Minute ein 3:5. Maric vom Kreis, Fahlgren aus dem Rückraum und Allendorf und Sellin jeweils per Gegenstoß waren daran beteiligt. Nexes Trainer Zdenko Kordi erlöste seine Truppe vom Druck der MT mit einer Auszeit.

Einen spürbaren Nutzen konnten aber weder Nexe noch die MT aus dieser einminütigen Erholungspause ziehen. Zunächst unterlief Vegar, dann Michael Müller jeweils ein Fehler. Danach handelte sich Tomas eine Zeitstrafe ein und die sich daraus ergebende Überzahlsituation für die MT ließ vorne Sellin ungenutzt.

Als kurz darauf Michael Müller eine Zweiminutenstrafe aufgebrummt bekam und infolgedessen beide Teams jeweils nur fünf Feldspieler auf dem Parkett hatten, war Nexes Linksaußen Nuic zur Stelle und verkürzte auf 4:5 (16. Min.). Die Antwort lieferte postwendend Allendorf – 4:6.

Die MT gewann an nun Sicherheit. Appelgren vereitelte einen von Celebi geworfenen Siebenmeter und im folgenden Angriff markierte Sellin nach einem feinen Rückhand-Anspiel von Schröder, der inzwischen für Michael Müller die Halbrechte besetzte, das 4:7. Der Rechtsaußen war dann auch gleich noch einmal mit einem schnellen Gegenstoß erfolgreich – der Pass kam von Philipp Müller – Sellin erhöhte für die Rotweißen auf 4:8 (18.). Keine Frage, die Nordhessen hatten die Gastgeber jetzt offensichtlich im Griff. Was sie über das 6:10 (21.) und 8:11 auch bestätigten (23.). Und das, obwohl der spät eingewechselte Sokolic, Rückraum Mitte, der MT-Abwehr einige Rätsel aufgab.

Ein Drei-Tore-Vorsprung der MT (9:12) hatte noch bis zur 25. Minute Bestand. Weil zum einen Rnic und Schröder trafen, und zum anderen Appelgren zwischenzeitlich einen weiteren Strafwurf, diesmal von Barisic, zunichte machte.

Dass die Kroaten bis zum Pausenpfiff auf ein Tor herankamen, lag an einigen Unachtsamkeiten der MT. Michael Roth bremste Nexe zunächst per Timeout aus, als Sokolic gerade auf 10:12 verkürzt hatte. Doch der kroatische Regisseur ließ sich davon nicht beirren, legte nach Wiederaufnahme des Spiels sogleich zum 11.12 nach. Als wenig später Herzeg von Halblinks dann auch noch zum 12:12 egalisierte, schöpften die rund 1.200 Zuschauer wieder Hoffnung.

Wie gut, aus deutscher Sicht, dass Michael Müller mit einem frechen Rückraumgeschoss zum 13:12 nochmal ein Zeichen setzte und kurz darauf die Halbzeitsirene ertönte. In den Reihen der MT wusste man aber spätestens jetzt, dass noch sehr viel Arbeit warten würde, um gegen diesen unbequemen Gastgeber eventuell zu bestehen.

Dass sich das Roth-Team dieser Situation bewusst war, merkte man ihm nach dem Wiederanpfiff deutlich an. Auch wenn zunächst wieder einige Unkonzentriertheiten passierten (Maric vergab frei vom Kreis, Michael Müller unterlief ein Fehlpass), steigerten sich Vuckovic & Co. kontinuierlich und erspielten sich bis zur 37. Minute durch Tore von Allendorf (Siebenmeter) Michael und Philipp Müller sowie Maric erneut eine Drei-Tore-Führung (14:17).

Die MT hielt Nexe auf dieser Distanz von drei, vier Toren bis zur 50. Minute. Grundlagen dafür waren der sich verbessernde Appelgren im Tor, die effektiver arbeitende Abwehr und die Verringerung der Quote an technischen Fehlern im Angriff. Dennoch durfte Nexe noch einmal Hoffnung schöpfen. Denn Oroz vom Kreis und der zwischenzeitlich etwas untergetauchte Vegar von Halblinks brachten ihre Farben noch einmal auf zwei Tore heran (21:23, 51. Min.).

Als hätte die MT dies als Alarmsignal gedeutet, schaltete sie umgehend wieder einen Gang höher und erarbeitet sich binnen drei Minuten einen beruhigenden 21:26-Vorsprung. Erst hatte sich Maric am Kreis durchgetankt und dann hatte Sellin zwei Tempogegenstöße in Lehrbuch-Manier verwandelt. Einen auf Zuspiel seines Pendants Allendorf und den anderen nach einem Traumpass von Appelgren.

Auch wenn Nexe diesen Zwischenantritt der MT per Auszeit kurz stoppen konnte und anschließend der lange Sakic etwa fünf Minuten vor Schluss seine Chance vom Kreis zum 22:26 nutzte, hatte man nicht mehr das Gefühl, als wenn die Hausherren die Gäste noch einmal ernsthaft in Gefahr bringen könnte. Denn Kapitän Mrdenovic wurde nach einer Attacke gegen Maric für zwei Minuten auf die Bank geschickt.  Und wieder war Sellin zur Stelle, dem mit seinem Tor zum 22:27 in Überzahl ein lupenreiner Hattrick gelang.

Da zeigte die Hallenuhr noch drei Minuten und zehn Sekunden Restspielzeit an – zu wenig für die Hausherren, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Auch, wenn Kreisläufer Sakic noch zweimal eine Lücke in der MT-Hintermannschaft fand und auf 24:27 verkürzen konnte.

Nachdem beide Teams jeweils noch einen Treffer markiert hatten, waren beim Stand von 25:28 nur noch wenige Sekunden hzu absolvieren. Es lief der letzte Angriff, in diesem Fall von der MT, und der in die Nexer Abwehr stürmende Michael Müller wurde rüde umgerissen. Dieser machte seinem Unmut am Kontrahenten Luft, woraufhin sich mehrere Spieler beider Team um die beiden Heißsporne gruppierten. Die Referees beendeten die Situation, indem sie hüben wie drüben nochmal eine Zweiminutenstrafe verhängten. Inzwischen war die Schlusssirene ertönt und der der MT zugesprochene Freiwurf wurde von Michael Allendorf nur noch proforma ausgeführt.  Der verdiente Sieg für die Nordhessen stand ja bereits Minuten vorher fest.

Mit diesem Auswärtserfolg hat die MT Melsungen in der Gruppe D im Men’s EHF Cup die Führung übernommen. Zuvor hatten sich Eskilstuna und Balatonfüredi (der nächste MT Gegner nächste Woche) 24:24 unentschieden getrennt. (Bernd Kaiser)

MT-Stimmen zum Spiel:

Michael Roth: Das wichtigste heute ist das Ergebnis, wir haben gewonnen, allein das zählt. Und das ist im Europapokal noch dazu auswärts nicht selbstverständlich. Das Spiel war gewiss kein Leckerbissen, aber das war nach dem sehr anstrengenden Hessenderby vor drei Tagen fast nicht anders zu erwarten. Unsere Fehlerquote mit insgesamt 15 technischen Fehlern war zu hoch, so etwas kann auch mal ins Auge gehen. Hinzu kam, dass wir uns von der aufkommenden Hektik etwas anstecken haben lassen. In der zweiten Hälfte haben wir uns vor allem in der Abwehr gesteigert, aber auch insgesamt stabilisiert. Mit einigen Wechseln, wie etwa Vuckovic für Fahlgren, Schröder für Michael Müller, Philipp Müller für Rnic, haben wir zudem versucht, Kräfte zu sparen. Letzendlich möchten wir uns bei unserem Gegner RK Nexe bedanken für die tolle Betreuung in Nasice und die hohe Gastfreundschaft.

Marino Maric: Das war heute ein außergewöhnliches Spiel für mich. Ich bin Kroate, spiele mit der MT Melsungen in meiner Heimat gegen eine hiesige Mannschaft. Wir waren aber offensichtlich alle ein wenig nervös. Diese enge Halle, die hohen Temparaturen, das hat uns schon zu schaffen gemacht. Ich habe hier schon früher  gespieltg und war froh, wenn wir jeweils knapp gewonnen haben. Heute waren wir insgesamt die bessere Mannschaft, haben uns in der zweiten Halbzeit in der Abwehr gesteigert und vorne unsere Chancen besser genutzt. Ich freue mich sehr, dass wir hier beide Punkte geholt haben.

Statistik

RK Nexe: Jusbasi?, Leli? – Mrdenovic, Barišic (2), Juzbašic, Tomas, Jurjevic (1), Sokolic (4), Nuic (3), Božic (1), Sakic (6), Vegar (2), Oroz (2), Çelebi (3), Herceg (1). – Trainer: Zdenko Kordi.

MT Melsungen: Appelgren, Sandström (bei 2 Strafwürfen) – Maric (5), Sellin (7), Fahlgren (1), Schröder (1), Hildebrand, Danner, P. Müller (3), Boomhouwer, Rnic (3), Allendorf (6), Vuckovic, M. Müller (2), Forstbauer. – Trainer Michael Roth.

Schiedsrichter: Alexey Kiyashko / Dmitriy Kiselev (RUS); EHF-Delegierter: Gerhard Reisinger (AUT)

Zeitstrafen: 5 – 4 (Mrdenovi?, Barišic, Tomas, Sakic, Vegar – Allendorf, 3x M. Müller daraufhin Disqualifikation bei 60:00 Min.)

Strafwürfe: 4/1 – 2/2 (Celebi scheitert an Appelgren, 17. Min., Barisic scheitert an Appelgren, 25. Min., Bozic scheitert an Sandström, 39. Min.)

Zuschauer: ca. 1.200, Sport Hall OS Kralja Tomislava, Našice (Kroatien)

Spielfilm: 0:1, 2:2, 2:4, 3:5, 4:8, 6:10, 10:12, 12:12, 12:13 (HZ); 12:13, 13:16, 15:18, 16:20, 18:22, 21:26, 24:27, 25:28 (Ende).



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