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Hephata-Berufshilfe startet Sprachunterricht

Neues Angebot für Flüchtlinge in Schwalmstadt-Treysa

Schwalmstadt-Treysa. Arabisch, Englisch, Urdu, Tigrinya – im Besprechungsraum der Hephata-Berufshilfe schwirren an diesem Montag Satzfetzen aus ganz unterschiedlichen Weltregionen durcheinander. Als Renate Wischnewski den Raum betritt, kehrt sofort Ruhe ein und mehr als 25 Augenpaare richten sich gespannt auf sie. Nach einem kurzen Blick in die Runde wendet sich die freiberufliche Sprachlehrerin an Lothar Eberhardt, der ab 1. Dezember die Hephata Berufshilfe leitet: „Das sind eigentlich zu viele Menschen für einen einzelnen Sprachkurs.“

Eberhardt bleibt gelassen: „Dann teilen wir die Gruppe ab morgen und machen einen Kurs am Vormittag und einen am Nachmittag.“ Sprachlehrerin Wischnewski ist angetan von der Idee und die erste offizielle Deutschstunde für die Flüchtlinge aus der nahegelegenen Unterkunft in Schwalmstadt-Treysa kann beginnen. Spontanes Reagieren auf unvorhersehbare Umstände – diese Erfahrung machen zurzeit viele Bereiche der Hephata Diakonie im Zusammenhang mit der Flüchtlingsthematik. Auch Lothar Eberhardt wusste am Montagmorgen noch nicht, wie viele Flüchtlinge das neue Angebot der Sprachkurse tatsächlich annehmen würden. Vorsichtig kalkulierte er mit rund 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Tatsächlich kamen dann aber fast 30 Menschen zum ersten Kurstermin.

Viel Zeit für Planung blieb Eberhardt nicht – erst vor wenigen Wochen hatte die Agentur für Arbeit bekannt gegeben, dass bis Ende Dezember Mittel für Sprachkurse abgerufen werden können. „Trotz der knappen Vorbereitungszeit haben wir schnell den Entschluss gefasst, uns daran zu beteiligen“, berichtet der Leiter der Hephata-Berufshilfe. Da Sprachunterricht bislang nicht zum Angebot der Sparte zählt, arbeitet die Berufshilfe dafür mit einem externen Partner zusammen, der Kern AG Sprachendienste aus Kassel. Die wiederum vermittelte Sprachlehrerin Wischnewski an Hephata.

Der Deutschkurs ist nur ein erster Baustein in den Planungen der Berufshilfe. „Für diejenigen Flüchtlinge, die den Sprachkurs erfolgreich absolvieren, möchten wir perspektivisch gerne Ausbildungsmöglichkeiten anbieten – vorausgesetzt, es werden entsprechende Fördermöglichkeiten durch den Gesetzgeber geschaffen“, erklärt Eberhardt. Die Finanzzusage für die Sprachkurse reicht zunächst nur bis März 2016. In dieser Zeit sollen die Flüchtlinge grundlegende Deutschkenntnisse erwerben. Fördermittel für den Sprachunterricht gibt es momentan nur für Menschen aus folgenden Ländern: Eritrea, Irak, Iran, Syrien. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen wir aber, das Angebot auch für Flüchtlinge aus anderen Ländern zu öffnen“, erklärt Lothar Eberhardt. Ziel sei es, den Menschen eine Perspektive in Deutschland zu geben. Er ist überzeugt: „Das Erlernen der Sprache ist die Voraussetzung dafür, dass sich die Menschen hier integrieren können.“

Weitere Informationen: Lothar Eberhardt, Bereichsleiter Berufshilfe, Telefon (06691) 8067206, E-Mail: lothar.eberhardt@hephata.de.

Hintergrund Sprachkurse: Fördermittel gibt es aktuell nur für Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, Irak und Iran. Momentan leben 66 Menschen aus diesen Ländern in der Flüchtlingsunterkunft in Schwalmstadt-Treysa. Eine Anmeldung für den ersten Kurs, der schon begonnen hat, ist bis zum  10. Dezember möglich. Bei entsprechender Nachfrage kann aber gegebenenfalls noch ein weiterer Kurs eingerichtet werden. Es werden bis zu 300 Unterrichtseinheiten gefördert, das entspricht einer Kursdauer von rund 3,5 Monaten. Der Unterricht findet täglich statt – jede Gruppe erhält jeweils vier Unterrichtseinheiten. Veranstaltungsort ist die Industriestraße 7 in 34613 Schwalmstadt-Treysa, der Unterrichtsraum ist ausgeschildert. (red)



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