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Henri Alter MT-Staffel-Quartett starten bei U23-Meisterschaften

Für Nele Grenzebach rückt die 16-jährige Lynn Olson (ganz links) in das MT-Team. Foto. Lothar Schattner

Für Nele Grenzebach rückt die 16-jährige Lynn Olson (ganz links) in das MT-Team. Foto. Lothar Schattner

Melsungen. Bei den 73. deutschen Meisterschaften der U23, die am Wochenende in Leverkusen ausgetragen werden, wird ein Highlight das nächste jagen, da ist sich Alwin J. Wagner sicher. „Neben den 40 Entscheidungen geht es im Leverkusener Manforter-Stadion auch um die Vergabe der Tickets für die U23-EM (13. – 16.Juli) in Bydgosczcz (Polen). Und so manch junger Athlet wird versuchen, sich auch für die WM in London empfehlen“, sagte der Melsunger Trainer. Weil es für die jungen DLV-Spitzenathleten um viel geht, gilt das Motto: Alles oder nichts. Und deshalb wird die Titel- und Norm-Jagd wieder für viel Spannung und Unterhaltung sorgen, sind doch bei diesem Leichtathletik-Spektakel Olympia-Starter von Rio, Medaillenkandidaten für die U23-EM und aufstrebende Talente am Start. Garanten für eine hochklassige Leichtathletik sind auf jeden Fall ausreichend vorhanden.

Von der Melsunger Turngemeinde haben sich für diese U23-Meisterschaft zum ersten Mal mit Henri Alter, Katharina Wanger, Rabea Pöppe und den beiden U18-Athletinnen Franziska Ebert und Lynn Olson fünf Athleten qualifiziert. „Wir sind stolz und freuen uns, wenn sich unsere Eigengewächse mit den besten deutschen U23-Athleten messen dürfen“ sagte Hans-Jörg Engler, Leichtathletik-Abteilungsleiter der MT 1861 Melsungen. Interessierte können diese Wettkämpfe Internet am Sonntag ab 11.15 Uhr im kommentierten Livestream des Deutschen Leichtathletik-Verbandes verfolgen.

Der 21-jährige Henri Alter peilt bei den deutschen U23-Meisterschaften das Finale im Speerwerfen an. Foto: nh

Der 21-jährige Henri Alter peilt bei den deutschen U23-Meisterschaften das Finale im Speerwerfen an. Foto: nh

Im Speerwerfen hat in den letzten Jahren in Deutschland ein gewaltiger Leistungssprung stattgefunden. Bei den Männern nehmen die deutschen Werfer die ersten drei Plätze in der Weltbestenliste ein. Und auch in der U23 gehören die deutschen Werfer zu den TOP-TEN in der Welt.

Deshalb könnte es am Sonntagnachmittag ab 13.30 Uhr – wie im Vorjahr in Wattenscheid – bei der Titelvergabe wieder sehr spannend werden. 18 Athleten erfüllten die Qualifikationsnorm von 60,00 Metern und kämpfen nicht nur um Gold, Silber und Bronze, sondern auch um das Ticket zur EM.

Titelverteidiger Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) hatte seinen diesjährigen Höhepunkt schon im März, als er sich beim Winterwurf-Europacup in Las Palmas mit dem persönlichen Rekord von 78,13 Meter der 80m-Marke näherte. Zurzeit ist der Vierte der U20-WM ein ganzes Stück davon entfernt. Beim internationalen Werfertag in Halle kam Bonewit nur auf 69,08 Meter, und letzten Sonntag flog sein Speer nicht einmal mehr über die 65m-Marke. Wenn er am Wochenende erneut so unterirdisch wirft, steht seine Endkampfchance und damit auch die Nominierung für die EM auf dem Spiel.

Das MT-Staffel-Quartett, dass in Friedberg den zweiten Platz über 4x400 Meter schaffte. Foto: nh

Das MT-Staffel-Quartett, dass in Friedberg den zweiten Platz über 4×400 Meter schaffte. Foto: nh

Vielleicht nutzen die beiden Leverkusener Nico Rensmann (75,77 m am 02.06. in Schöneberg) und der deutsche U20-Meister Nils Fischer (75,05 m a, 27.05. in USA) ihren Heimvorteil und lassen ihren Speer über die EM-Norm von 76,00 Metern fliegen. Mit einer solch großartigen Weite könnten sich die beiden Bayer-Athleten vor dem Titelverteidiger platzieren und sich im Beisein von Bundestrainer Boris Obergföll für die EM empfehlen. Für einen Speerwurf-Krimi mit spannendem Ausgang ist also gesorgt. Aber auch die folgenden Werfer haben eine Chance, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Laut Meldeliste sollten die nächsten beiden 70m-Werfer auf den Plätzen vier und fünf landen. Stark einzuschützen ist Sascha Graf (Steinbach), der sich bei den Werfertagen in Halle am 20. Mai 2017 mit 71,88 Metern profilieren konnte. Roman Klem (Leipzig) hingegen war noch nicht in der Lage, seine Vorjahresbestleistung von 70,39 Meter zu bestätigen. Auch wenn der Leipziger von seiner Vorjahresform noch weit entfernt ist, muss man ihn als Endkampfteilnehmer auf der Rechnung haben.

Im Vorjahr musste Marian Spannowsky (Metzingen) mit 70,81 Meter als Vierter den Weg ohne Medaille nach Hause antreten. Auch dieses Jahr ist es möglich, dass er ohne Medaille bleibt. Vor zwei Jahren erzielte der amtierende Süddeutsche U23-Meister in Balingen mit 76,53 Meter seine bisher größte Weite und baute seit dieser Zeit immer weiter ab.

Bleibt Schlussläuferin Franziska Ebert auch in Leverkusen unter 60 Sekunden. Foto: Lothar Schattner

Bleibt Schlussläuferin Franziska Ebert auch in Leverkusen unter 60 Sekunden. Foto: Lothar Schattner

Mit Sascha Menn (LG Kindelsberg) brachte sich ein weiterer guter Speerwerfer rechtzeitig in Erinnerung. Der 22-Jährige kam vor wenigen Tagen in Gladbeck auf 68,25 Meter und ist sicherlich für einen Finalplatz gut. Aber vor einem Jahr reiste er ebenfalls mit einer guten Leistung nach Wattenscheid an. Dort erlebte er sein Waterloo, denn mit genau 60 Metern blieb er als Elfter 2,60 Meter hinter Henri Alter zurück, der als Neunter nur um wenige Zentimeter den Endkampf verpasste.

Dieses Finale hat sich der Melsunger Student in Leverkusen als Ziel gesetzt. Henri Alter, der in Jena Sportwissenschaft studiert, überraschte bei den deutschen Hochschulmeisterschaften in Kassel als Sechster mit 65,28 Meter und lag nur 3,63 Meter hinter Nico Rensmann, der den vierten Platz belegte.

Letztes Wochenende beeindruckte Alter beim Speerwurf-Meeting in Jena mit großartigen 66,97 Meter. Aber vor allem die Konstanz seiner sechs Würfe auf einem weichen Belag, wo die meisten Speerwerfer beim Abwurf rutschten, verdient besondere Erwähnung: 62,72 – 64,10 – 65,02 – 63,89 – 65,69 und 66,97 Meter. „Wenn die Bedingungen stimmen, kann ich in Leverkusen Bestleistung werfen. Das müsste für den Einzug in das Finale reichen“, sagte der 21-jährige sehr selbstbewusst. Und auch Alwin Wagner ist sich sicher, dass Henri weit werfen wird. „Henri muss locker bleiben und zügig anlaufen. Vor allem muss er den Wurfarm oben lassen, so dass der Speer beim Abwurf nicht zu steil angestellt wird“.

Auch die in der Meldeliste hinter ihm stehenden Werfer könnten dem Melsunger gefährlich werden. Paul Teßmer (Rostock, 66,28 m), Max Emmerich (Uerdingen/Dormagen, 66,28 m) und der Jugendliche Jakob Nauck aus Leipzig (65,31 m) sind ebenfalls in der Lage, Weiten über 65 Meter zu erzielen und damit in das Finale einzuziehen.

Am Sonntag um 15 Uhr wissen wir, wie dieser Speerwurfwettbewerb ausgegangen ist.

Eine Stunde danach fällt die Entscheidung über 4×400 Meter der Juniorinnen. 15 Teams unterboten die Norm von 4:09 Minuten, wobei das U23-Quartett der Deutschen Sporthochschule Köln die klare Favoritenposition einnimmt. Wer soll dieses Team schlagen, das sowohl in der Breite als auch in der Spitze am besten besetzt ist. Mit 3:42,75 Minuten führen die Sportstudentinnen souverän die DLV-Bestenliste an. Aber diese Zeit gibt nur die ungefähre Stärke der vier Kölner Langsprinterinnnen wieder, denn in dieser Staffel stecken noch Reserven drin. Addiert man die Einzelzeiten von Nelly Schmidt (54,00), Laura Marx (54,02), Katrin Schmidt (56,29) und Laura Großhaus (56,29), so kommt man auf eine Endzeit unter 3:40 Minuten, weil drei Läuferinnen in der Staffel die Stadionrunde „fliegend“ laufen können, sind sie sogar noch schneller.

Wer aber kommt dahinter? Die Läuferinnen der LG Olympia Dortmund haben mit 3:51,20 Minuten ihre Möglichkeiten erkennen lassen und haben mit drei Läuferinnen unter 58 Sekunden die größten Chancen auf Platz zwei. Aber auch die 400m-Läuferinnnen des TSV Bayer 04 Leverkusen mit Tabea Kempe (54,87) und Sarah Schmidt (55,58) sind traditionell stark und folgen in der Meldeliste mit 3:55,43 Minuten auf Rang drei vor dem USC Mainz (3:56,54). Mit der LG Region Karlsruhe, der DSHS Köln II und der LG Würm Athletik sind drei weitere Teams am Start, die in diesem Jahr unter vier Minuten blieben. Die Startgemeinschaft Schönbuch-Nord (4:00,29) sowie SV Friedrichsgabe (4:02,34) und MTG Mannheim (4:02,43) werden um die Plätze acht bis zehn laufen.

Das Staffel-Quartett der MT Melsungen überraschte bei den Landesmeisterschaften in Friedberg als Landes-Vizemeister mit 4:06,51 Minuten. Dabei verbesserten Franziska Ebert (59,8), Katharian Wagner (60,9), Nele Grenzebach (62,6) und Rabea Pöppe (63,2) den 31 Jahre alten Kreisrekord um 0,2 Sekunden. Da sich Nele Grenzebach nach ihrem Abitur zurzeit auf einer Abschlussfahrt in Bulgarien befindet, springt für sie die 16-jährige Lynn Olson ein, die beim Abschlusstest im Melsunger Waldstadion mit 61,8 Sekunden einen sehr guten Lauf hinlegte.

Aller Voraussicht nach, werden sich die Melsunger Langsprinterinnen mit der Konkurrenz vom SV Werder Bremen (4:06,01), der TG Aachen (4:07,13) sowie zwei weiteren Leichtathletik-Teams aus Bremen mit Karen Rückert, die die Stadionrunde unter 56 Sekunden zurücklegen kann, um Platz zwölf auseinandersetzen. Erfüllen die vier MT-Läuferinnen, die in der Besetzung Wagner, Pöppe, Olson und Ebert in das Rennen gehen werden, die in sie gesetzten Erwartungen, können sie auch in Leverkusen gut aussehen und den erst drei Wochen alten Rekord noch einmal verbessern. Ob es reicht, wird man am Sonntagnachmittag um 16 Uhr sehen.



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