SPD: Landarztquote dringend notwendig!
Region. „Wir brauchen deutlich mehr Hausärzte für den ländlichen Raum, daher ist eine Landarztquote dringend notwendig!“, sagt der SPD-Fraktionsführer im Kreistag, Günter Rudolph.
Medizinergeneration ohne Nachfolger
Der SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion kommentiert damit den Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion. Der ländlichen Raum – auch im Schwalm-Eder-Kreis – hab ein Hausarztproblem, denn es sei bereits heute nicht mehr selbstverständlich, in erreichbarer Nähe zum Wohnort einen Allgemeinarzt zu finden. Dieser Trend wird sich verschärfen, wenn die jetzige Medizinergeneration in den Ruhestand tritt, ohne Nachfolger zu finden.
Studienplätze für spätere Hausärzte
Günter Rudolph erläutert den SPD-Vorschlag: „Wir möchten an den hessischen Universitäten zehn Prozent der Medizinstudienplätze für solche Studierenden reservieren, die sich vertraglich verpflichten, nach dem Abschluss zehn Jahre lang als niedergelassener Hausarzt in einem unterversorgten Gebiet zu arbeiten. Im Gegenzug werden Vertragsstrafen von bis zu 250.000 Euro für den Fall festgelegt, dass entgegen der Vereinbarung man sich nicht als Hausarzt auf dem Land niederlässt.“
Menschlicher Kontakt ist nicht zu ersetzen
Rudolph widersprach der Annahme, dass sich der Mangel an Landärzten durch die Telemedizin ausgleichen lasse: „Egal, wie groß die Fortschritte in der Digitalisierung sein werden – am Ende lässt sich der menschliche Hausarzt nicht ersetzen. Die Landarztquote ist deshalb ein zentraler Baustein zur Verbesserung der medizinischen Versorgung. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben die Landesregierungen das offensichtlich verstanden – in beiden Ländern gibt es bereits entsprechende Quotenregelungen für das Medizinstudium.“
Lösungsansatz mit Landarztquote
„Um den Anspruch zu erfüllen, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land sicherzustellen, müssen wir neue Ansätze wählen. Die Landarztquote kann ihren Beitrag dazu leisten, die medizinische Versorgung auch abseits der großen Städte sicherzustellen. Wenn es nicht gelingt, den Ärztemangel auf dem Land wirksam zu bekämpfen, wird sich das Gefühl, abgehängt zu sein, in Teilen des Landes weiter verstärken“, prognostiziert Rudolph abschließend.
(red)