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Luis André verbessert sich auf 17,00 Meter

Mit 54,10 Meter verbesserte Luis André beim Werfertag in Twiste seine DLV-Jahresbestleistung um fast drei Meter. Foto: nh
Mit 54,10 Meter verbesserte Luis André beim Werfertag in Twiste seine DLV-Jahresbestleistung um fast drei Meter. Foto: nh

Twiste. Konkurrenz belebt das Geschäft, ist eine gern gebrauchte Redewendung, weil darin eine Menge Wahrheit steckt. Wie aber der Melsunger Luis André seit Jahren beweist, geht es auch anders.

In keinem Bundeswettkampf bezwungen

Nahezu mühelos konnte er in den vergangenen Jahren das Kugelstoßen und Diskuswerfen in seiner Altersklasse gewinnen und war mehr oder weniger auf sich allein gestellt. In keinem Wettkampf auf Bundesebene wurde er bezwungen, holte Sieg auf Sieg und hatte sich für das Jahr 2020 die Titel auf Landes-, Süddeutscher und nationaler Ebene vorgenommen. Es sollte sein bisher erfolgreiches sportliches Jahr werden.

Nachdem aber der Hessische sowie der Süddeutsche Leichtathletik-Verband seine Titelkämpfe im Juni abgesagt hatten, hoffte Luis auf seine ersten deutschen Meisterschaften in Bremen, denn im Vorjahr war er für diesen Start noch zu jung. Diese nationalen Titelkämpfe sollten an diesem Wochenende für die U16 stattfinden. Aber der Traum vom deutschen Meister im Kugelstoßen und Diskuswerfen platzte für das große Talent wie eine Seifenblase, als der Deutsche Leichtathletik-Verband diese Titelkämpfe ersatzlos strich.

Konzentriert vor dem Rekordstoß von 17,00 m – Der Melsunger Luis André. Foto: nh
Konzentriert vor dem Rekordstoß von 17,00 m – Der Melsunger Luis André. Foto: nh

Defizite gezielt abtrainiert

Somit verlor der Sportsommer für Luis André auch seinen letzten Höhepunkt. „Schade, dass wir die Ernte nicht einfahren können“, sagte Alwin Wagner, der Luis seit dem Vorjahr auf diesen Tag vorbereitet hatte. Durch die Corona-Pandemie war Wagner gezwungen, sein Wurf- und Stoßtraining durch ein Alternativ-Training im April und Mai abzuändern. „In diesen acht Wochen habe ich fast 10 kg an Körpergewicht verloren, weil wir viel für die Schnelligkeit und Sprungkraftfähigkeit getan haben. Mein Trainer hat gezielt meine Defizite bearbeitet, so dass ich Ende Juni auf einem höheren Niveau wieder in das Wurf- und Stoßtraining einsteigen und das bisher Gekonnte schneller und dynamischer abrufen konnte.

Sechsmal über 50m-Marke

Die Verbesserung zeigte Luis bereits vor 14 Tagen, als er sich beim nationalen Werfertag in Weissig unter den Augen des Bundestrainers im Kugelstoßen auf 16,69 Meter verbesserte. Auch mit dem Diskus stellte er mit 51,53 m eine neue DLV-Jahresbestleistung für die U16 auf.

Beim Leistungstest im nordhessischen Twiste demonstrierte Luis André am 2. Juli unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen, dass er für die deutschen Meisterschaften fit gewesen wäre. Bei ungünstigen Windverhältnissen blieb der HLV-Kaderathlet sechs Mal über der begehrten 50m-Marke und verbesserte seine DLV-Jahresbestweite auf starke 54,10 Meter. „Wäre der Wind von vorne rechts gekommen, hätte Luis heute über 58 Meter geworfen“, trauerte Wagner einer noch besseren Weite nach.

Neue Bestweite im Kugelstoßen

Eine Stunde später überzeugte der Melsunger beim Kugelstoßen mit einer neuen Bestweite. Bereits beim Einstoßen merkte man, dass er sich etwas vorgenommen hatte, denn dreimal schlug die 4kg-Kugel hinter der 17m-Marke ein. Im ersten Stoß traf er das Gerät nicht, denn die Kugel lief ihm über die Finger, so dass nur 15,68 Meter herauskamen. Im nächsten Durchgang verbesserte er seine DLV-Jahresbestweite von Weissig (16,69m) auf 16,95 m, was zugleich einen neuen Rekord für den Schwalm-Eder-Kreis bedeutete. Bei seinem dritten Versuch landete die 4kg-schwere Eisenkugel bei 17,00 Meter, aber Luis schien noch nicht zufrieden.

Die Konkurrenz wird härter

Nach einem ungültigen Versuch über der 17m-Marke sollte der nächste Rekordstoß erfolgen, aber auch diese 17m-Weite konnte der 15-Jährige nicht halten. Im sechsten und damit letzten Durchgang stimmte das Timing nicht mehr, so dass „nur“ eine Weite knapp über 16,50 Meter herauskam.
Die erfolgreiche Reise von Luis André wird weitergehen, aber auf den erfolgreichen goldenen Stoß bei einer deutschen Meisterschaft muss der 15-Jährige noch warten. Die Konkurrenz wird in der Jugendklasse immer stärker, so dass eine solche Chance wie in diesem Jahr nicht mehr so schnell wieder kommen wird.

(ajw)



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