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HSG: Jetzt sind Nerven gefragt

Felsberg-Gensungen. Es ist wieder spannend geworden in der Handball-Regionalliga Südwest. Was lange Zeit aussah wie ein Soloritt der HSG Gensungen/Felsberg spitzt sich spätestens seit der Niederlage am letzten Wochenende in Kassel beim SVH zu und mündet in einen Drei-, vielleicht sogar noch einen Vierkampf um Meistertitel und Aufstieg in die zweite Liga Süd. Jetzt tritt das ein, wovor viele vermeintliche Miesmacher lange gewarnt haben: Vorbei ist’s mit unserer komfortablen Tabellenführung und der unbeschwerten Kontrolle der Konkurrenz von oben. Jetzt sind Nerven gefragt statt lockerem Abspulen von Pflichtaufgaben.

Und ausgerechnet in dieser schwierigen, weil ungewohnten Situation fallen reihenweise wichtige Stützen im Spiel der Grün-Gelben weg. Carsten Göbel ist schon seit Herbst nicht mehr dabei und wird auch noch eine Weile brauchen, um seinen Kreuzbandriss völlig auszukurieren. Stephan Untermann, mit weitem Abstand unser bester Torschütze bisher, erlitt  Mitte Februar einen Bandscheibenvorfall. Wann er wieder eingreifen kann steht noch nicht fest. Frank Eidam ist seit Wochen immer wieder von kleineren Blessuren geplagt, zuletzt in Kassel verletzte er sich nach nur zehn Minuten am Fuß und schied aus. Steffen Ober konnte beim SVH gar nicht auflaufen, weil am Vortag die Fersenprellung aus dem Gelnhausen-Spiel wieder aufgebrochen war.

Das soll kein Jammern sein, denn auch andere Mannschaften sind immer wieder von Ausfällen und Verletzungen betroffen. Nur dass es bei der HSG gleich vier enorm wichtige Stammspieler trifft, ist gerade in dieser Phase der Meisterschaft fatal. Deshalb ist jetzt Charakter gefragt und der Wille aller anderen, sich noch ein Stück mehr reinzuhängen als ohnehin schon. Dass es die „Jungen Wilden“ Gherhard, Walther, Hütt und Bärthel können haben sie schon mehrfach bewiesen. Nur ist das jetzt kein lockeres Herantasten an höhere Aufgaben mehr, sondern voll verantwortliches Mitwirken am großen Ziel: Meisterschaft und Rückkehr in die zweite Liga. Das kann aber nur dann funktionieren, wenn gerade in heimischer Umgebung das eigene Publikum bedingungslos hinter ihnen steht und auch bei zwangsläufig vorkommenden Fehlern nicht gleich die Keule auspackt, sondern sie weiter anfeuert und ihnen den Rücken stärkt.

Vielleicht ist es ganz gut, wenn in dieser Situation mit dem HSV Bad Blankenburg eine Mannschaft in der „Hölle Nord“ zu Gast ist, die nicht zu den spielstärksten zählt. Zudem befindet sich unser Gast aktuell selbst in einer recht prekären Lage. Denn nach zuletzt drei verlorenen Heimspielen in Folge und einer vorangegangenen Zwölf-Tore-Klatsche in Pohlheim findet sich das Team von Trainer Hans-Joachim Ursinus plötzlich auf Rang 13 und in akuter Abstiegsgefahr wieder. Das hatte nach dem guten Saisonstart, der den Aufsteiger zwischenzeitlich bis auf Platz vier der Tabelle geführt hat, niemand erwartet. Und eigentlich ging das Ziel ja auch über den einfachen Klassenerhalt hinaus. Stabilisierung im oberen Mittelfeld und darauf aufbauend Qualifikation für die „neue“ dritte Liga heißt das Vorhaben der Club-Verantwortlichen.

Aber auch bei den Thüringern hat das Verletzungspech zugeschlagen. Mit Igor Ardan und Stefan Oertel fehlten zuletzt zwei Rückraum-Rechte, die zusammen schon mehr als 110 Tore auf dem Konto haben. Dazu muss man jedoch sagen, dass bei den Thüringern fast die ganze Mannschaft Torgefahr ausstrahlt. Nicht weniger als sieben Spieler (inklusive der beiden Genannten) haben diese Saison schon 50 oder mehr Treffer erzielt. Wie Stephan Untermann bei der HSG steht aber auch bei ihren Gästen ein Spieler ganz weit vor allen anderen: Donatas Puikis. Der wuchtige Rückraum-Linke ist selbst mit einer kurzen Deckung kaum unter Kontrolle zu halten. Und wenn er einmal ins Rollen kommt, hält ihn so schnell nichts auf. Das musste auch der Hallenwart des TV Gelnhausen Anfang des Jahres feststellen. Der hatte sich nämlich nach dem Spiel gegen Bad Blankenburg um das große, mit Drahtseilen gesicherte  Fangnetz hinter dem Tor zu kümmern, das der 27-jährige Litauer nach einem (nicht erfolgreich abgeschlossenen) Tempogegenstoß in vollem Lauf strauchelnd aus der Verankerung und von der Hallendecke gerissen hatte.

Ebenfalls aufpassen muss die Abwehr der Grün-Gelben auf  Ferenc Bergner. Der Regisseur des HSV arbeitet nebenbei als Co-Trainer des in Nordhessen nicht unbekannten Achim Ursinus (Ex-Niestetal). Und in dieser Doppelfunktion, die es ja in Person von Dragos Negovan auch auf Gensunger Seite gibt, lenkt und steuert er das Spiel seiner Mannschaft gleich in mehrerlei Hinsicht mit, ist der verlängerte Arm des Trainers auf dem Feld.



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