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Zahl der Erwerbstätigen leicht gestiegen

Hessen. Im zweiten Quartal dieses Jahres hatten über 3,1 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsplatz in Hessen, knapp 3700 Personen oder 0,1 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Wie das Hessische Statistische Landesamt nach vorläufigen Berechnungen mitteilt, war der Beschäftigungsaufbau deutlich schwächer als in den Vorquartalen: Im zweiten Quartal 2008 wurde noch ein Zuwachs von 1,2 und im ersten Quartal 2009 von 0,5 Prozent registriert. Der hessische Arbeitsmarkt hat sich in Anbetracht der Schwere der Rezession bisher als erstaunlich stabil erwiesen. Der hessische Beschäftigungsaufbau lag sowohl über dem Bundesdurchschnitt (minus 0,1 Prozent) als auch über dem der alten Länder (ohne Berlin), wo der Aufbau der Erwerbstätigkeit im Berichtsquartal im Vergleich zum Vorjahr quasi zum Stillstand kam. Die neuen Länder (ohne Berlin) meldeten mit minus 0,7 Prozent zum zweiten Mal in Folge in einem Quartal Beschäftigungsverluste. Die Spannweite der Veränderungsraten in den Ländern reicht von minus 1,5 Prozent in Thüringen bis plus 1,4 Prozent in Hamburg.

Im Vergleich zum Vorquartal kam es in Hessen zu dem üblichen saisonalen Anstieg der Erwerbstätigkeit. Allerdings fiel dieser mit einem Plus von 8500 Personen oder 0,3 Prozent deutlich geringer aus als in den Vorjahren. Zudem ist es der geringste Zuwachs in einem zweiten Quartal seit 2003 (plus 8800 Personen oder 0,3 Prozent).

Nach Wirtschaftszweigen differenziert, entwickelte sich die Erwerbstätigkeit in Hessen unterschiedlich. In den Dienstleistungsbereichen insgesamt nahm die Zahl der Erwerbstätigen im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahresquartal um 14 560 Personen oder 0,6 Prozent zu, nach einem Plus von 1,4 Prozent  im zweiten Quartal 2008. Innerhalb dieser sehr heterogenen Gruppe verzeichneten die Bereiche „Handel, Gastgewerbe und Verkehr“ sowie „Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen“ Beschäftigungsverluste von minus 0,1 bzw. minus 0,5 Prozent, während der Bereich „Öffentliche und Private Dienstleister“ weiterhin Zuwächse von 2,1 Prozent oder 18 200 Personen meldete.

Der Rückgang an Arbeitsplätzen im Bereich „Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen“ ist vor allem auf den starken Abbau von Arbeitnehmerüberlassungen (Zeitarbeit) zurückzuführen. Die in diesem Bereich erfasste Zeitarbeit hatte im Jahresvergleich einen Stellenabbau von 11 230 Arbeitsplätzen oder gut einem Fünftel zur Folge. Im Produzierenden Gewerbe insgesamt verringerte sich die Beschäftigung um 1,6 Prozent oder 11 230 Personen, was sowohl auf die Entwicklung im Baugewerbe (minus 0,2 Prozent) als auch im Verarbeitenden Gewerbe (minus 2,0 Prozent) zurückzuführen ist. Im Verarbeitenden Gewerbe setzte sich der seit dem vierten Quartal 2008 anhaltende Rückgang der Erwerbstätigkeit verstärkt fort. Insgesamt gingen hier im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr knapp 10 900 Arbeitsplätze verloren. In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei stieg die Beschäftigung um 0,8 Prozent.

Der leichte Anstieg der Erwerbstätigkeit im Vorjahresvergleich wurde maßgeblich beeinflusst von der Entwicklung bei den Arbeitnehmern, insbesondere bei den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmern.

Insgesamt ist zu berücksichtigen, dass die zunehmende Inanspruchnahme von Kurzarbeit die negativen Effekte der Rezession auf die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl abgemildert hat. In Hessen waren nach ersten vorläufigen Auswertungen der Bundesagentur für Arbeit im zweiten Quartal durchschnittlich 99 100 Personen in Kurzarbeit und damit 40 800 oder 70 Prozent mehr als im Vorquartal.

Bei den hier vorgelegten Ergebnissen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundesamtes vom 20. August basieren, handelt es sich um Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Ämter der Länder, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören.

Zusätzlich zur Erstberechnung der Erwerbstätigenzahl für das zweite Quartal 2009 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse ab dem ersten Quartal 2005 überarbeitet. Hierbei wurden alle zum jetzigen Berechnungszeitpunkt zusätzlich verfügbaren erwerbsstatistischen Quellen einbezogen. Die aktualisierten Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit können auf der Homepage des AK ETR unter www.statistik-hessen.de/erwerbstaetigenrechnung abgerufen werden.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe aller Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept). Erfasst werden demnach alle Personen, die im jeweiligen Gebiet ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zuzüglich der außerhalb dieses Gebietes wohnenden Personen, die als Einpendler in diese Region ihren Arbeitsplatz erreichen. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige (einschl. deren mithelfenden Familienangehörigen) eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Grundlage für diese Definition bilden die von der International Labour Organization (ILO) aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 stehen. (red)



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