Inflationsrate steigt im Juli auf 2,2 Prozent
Hessen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen lag im Juli um 2,2 Prozent höher als vor einem Jahr. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, ist das die höchste Inflationsrate seit September 2008 (plus 3,3 Prozent). Im Juni 2011 hatte sie 2,1 Prozent und im Mai 2,0 Prozent betragen. Die erneute Zunahme der Inflationsrate ist durch weiter steigende Energiepreise bedingt. Ohne Energie gerechnet ist die Inflationsrate im Juli mit plus 1,0 Prozent sogar 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Juni. Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im Juli 2011 um 0,5 Prozent. Ursächlich hierfür waren vor allem saisonbedingte Preiserhöhungen für Ferienwohnungen (plus 30,1 Prozent gegenüber Juni 2011), Flugtickets (plus 14,7 Prozent) und Pauschalreisen (plus 10,5 Prozent).
Das Verbraucherpreisniveau für Nahrungsmittel sank in Hessen gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1 Prozent. Billiger wurden binnen Monatsfrist Obst (minus 4,6 Prozent), Gemüse (minus 3,4 Prozent) und Fisch (minus 0,1 Prozent). Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse sowie Molkereiprodukte und Eier blieben auf dem Niveau des Vormonats. Dagegen zahlten die Verbraucher für Fleisch und Fleischwaren (plus 2,7 Prozent) sowie Speisefette und -öle (plus 1,6 Prozent) mehr als im Vormonat. Gegenüber Juli 2010 verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 1,7 Prozent. Deutlich stärker stiegen die Preise für alkoholfreie Getränke binnen Jahresfrist (plus 6,4 Prozent). Hier macht sich insbesondere die Teuerung bei Bohnenkaffee (plus 20,8 Prozent) und Zitrusfruchtsäften (plus 10,7 Prozent) bemerkbar.
Das Preisniveau für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) stieg im Juli um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat und lag 11,2 Prozent höher als im Juli 2010. Die Preise der einzelnen Energieprodukte entwickelten sich unterschiedlich. Teurer gegenüber dem Vormonat wurden Heizöl (plus 3,4 Prozent), Superbenzin (plus 1,3 Prozent) und Dieselkraftstoff (plus 0,2 Prozent). Der Preis für Gas blieb unverändert, Strom wurde etwas billiger (minus 0,1 Prozent). Binnen Jahresfrist stiegen die Preise für Heizöl um 26,3 Prozent, für Diesel um 18,2 Prozent, für Superbenzin um 12,0 Prozent, für Strom um 7,0 Prozent und für Gas um 4,7 Prozent. Wie schon in den Monaten zuvor sind die Energiepreise für einen großen Teil der Inflationsrate verantwortlich. Ohne Energie betrug die Inflationsrate im Juli 1,0 Prozent und lag sogar unter dem Niveau vom Juni (plus 1,2 Prozent). Haushaltsenergie und Kraftstoffe tragen jeweils 0,6 Prozentpunkte zur Inflationsrate von 2,2 Prozent im Juli bei.
Das Niveau der Gebrauchsgüterpreise sank im Juli aufgrund saisonaler Sonderverkaufsaktionen gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent und lag damit 0,6 Prozent unter dem Niveau vom Juli 2010. Einen erheblichen Anteil hieran hatten Produkte der Unterhaltungselektronik mit Preissenkungen von durchschnittlich 6,5 Prozent binnen Jahresfrist. Besonders stark fielen die Preise für Fernsehgeräte (minus 21,4 Prozent) und Notebooks (minus 15,9 Prozent). Auch in anderen Bereichen gingen die Preise zurück, jedoch weniger stark. Haushaltsgeräte und Schuhe wurden binnen Jahresfrist jeweils 1,8 Prozent, Möbel und Einrichtungsgegenstände 0,6 Prozent sowie Bekleidung 0,3 Prozent billiger.
Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich binnen Jahresfrist durchschnittlich um 1,6 Prozent. Besonders stark stiegen die Preise vor allem für Flugtickets (plus 15,6 Prozent), für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 3,9 Prozent), für Versicherungen (plus 3,3 Prozent) und für Pauschalreisen (plus 2,9 Prozent). Die Wohnungsmieten, deren Gewicht im Verbraucherpreisindex gut ein Fünftel beträgt, lagen im Juli 1,2 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. (red)
