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39 neue Meister feierten mit Bischof Hein

Homberg. 39 neue Meister im Handwerk erhielten auf der Meisterfeier der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder in der Stadthalle in Homberg ihren Meisterbrief überreicht. Zudem wurden elf Meister mit dem goldenen Meisterbrief und zwei Kammersieger im Leistungswettbewerb der Deutschen Handwerksjugend ausgezeichnet. Als Festredner sprach Prof. Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen und Waldeck, zum Thema „Sind Wirtschaft und Politik maßlos oder: was heißt ganzheitliches Handeln?“. In der bis auf den letzten Platz besetzten Stadthalle begrüßte Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen) 300 Gäste aus Wirtschaft, Kultur und Politik. Sie alle waren gekommen, um den neuen Meisterinnen und Meistern zur bestandenen Meisterprüfung zu gratulieren und bei der Überreichung der Meisterbriefe dabei zu sein.

Bischof Martin Hein ging der Frage nach den Werten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns nach. Ethik, so erklärte der Bischof, sei das „Nachdenken über die Summe von Überzeugungen und Leitvorstellungen, die uns prägen“. Danach werde in Wirtschaftskreisen immer mehr gefragt, nicht zuletzt unter dem Eindruck der Globalisierung, die unterschiedliche Werte in Konkurrenz zueinander setze.

Nach Auskunft von Unternehmensberatern komme es auch bei Führungskräften vermehrt zu Krisen in der „Work-Life-Balance“. So müsse das Nachdenken über Ethik bei Führungskräften mit der Klärung der eigenen Wertvorstellungen einsetzen. Evangelische Wirtschaftsethik formulierte dabei schon 1943 in Anlehnung an ein Wort Jesu: „Die Menschen sind nicht um der Wirtschaft und auch nicht um der staatlichen Wirtschaftsmacht da, sondern die Wirtschaft ist um der Menschen willen da“. Das gelte auch für Handwerksmeisterinnen und –meister, und besonders dann, wenn sie sich selbstständig machten: Es gelte „auch für Menschen, in deren Leben der Beruf einen großen Raum einnimmt, dass sie nicht nur für ihren Beruf und nicht nur für ihren Betrieb leben sollen“, so der Bischof wörtlich.

Gerade weil Ethik zur Verantwortung führe, habe sie viel mit Führung zu tun. „Verantwortlich führen bedeutet, eine klare, begründete und in sich stimmige Linie zu vertreten.“ So wirkten Handwerksmeister in den Betrieben, in denen sie tätig sind, kulturprägend. Dazu gebe es in der Denkschrift der EKD „Handwerk als Chance“ von 1997 wertvolle Impulse. Auf diese Weise leiste auch das Handwerk einen Beitrag, dass Menschen „innerhalb und außerhalb des Berufes ein rechtes Maß finden“. Und wer sein unternehmerisches Handeln derart ganzheitlich ethisch reflektiere, „für den wird sich das auf Dauer auch wirtschaftlich lohnen.“

460.000 Patente
Bereits in der Begrüßung sprach Kreishandwerksmeister Frank Dittmar die positive Motivation der jungen Meisterinnen und Meister an. Dittmar warnte vor den Schwarzmalern und Untergangspropheten. „Das Handwerk hat schon immer seine Beschäftigten ernährt. 460.000 Patente sind auf Handwerker in Deutschland eingetragen. Über fünf Millionen Menschen arbeiten im Handwerk. Keiner bildet mehr aus als unsere mittelständischen Betriebe, kein Wirtschaftszweig kann von sich in Anspruch nehmen in fast allen Orten vertreten zu sein“, machte er den Jungmeistern Mut, die Herausforderungen selbstbewusst anzunehmen. Der Meisterbrief ermögliche auch das Studium an der Universität oder Hochschule. Dittmar warnte allerdings davor, den beruflichen Erfolg mit dem Abitur und dem Studium gleichzusetzten. Rund 30 Prozent der Studenten scheitern und brechen das Studium erfolglos ab. Die berufliche Ausbildung im dualen Bildungssystem werde immer noch unterschätzt. Der Kreishandwerksmeister warb für eine Gleichwertigkeit der schulischen und betrieblichen Ausbildung.

Anknüpfend an die Rede von Bischof Hein sprach Heinrich Gringel, Präsident der Handwerkskammer Kassel, in seinem Grußwort die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben an. Die Familie sei der Dreh- und Angelpunkt in vielen Handwerksbetrieben und mehr als nur eine Lebensgemeinschaft. Landrat Frank-Martin Neupärtl lobte die jungen Meisterinnen und Meister für Ihr Können und hob den Stellenwert des Handwerks im Schwalm-Eder-Kreis hervor. (red)

Die neuen Meister 2011

Bäcker-Handwerk
Benjamin Vonholdt, Frielendorf

Dachdecker-Handwerk
Carolin Koch, Gudensberg; Pascal Lux, Baunatal; Sven Pede, Malsfeld

Elektrotechniker-Handwerk
Nicolai Pioro, Felsberg; Stefan Ringleb, Gudensberg (Meisterbester der Handwerkskammer Kassel); Charly Rommel, Borken; Manuel Volke, Fritzlar

Feinwerkmechaniker-Handwerk
Marcel Schütz, Schwalmstadt

Fleischer-Handwerk
Michael Rommel, Borken

Friseur-Handwerk
Sonja Benzing, Knüllwald; Eugenia Himmelspach, Fritzlar; Swetlana Keller, Fritzlar; Katharina Koch, Homberg; Angelika Löb, Wabern; Diana Ullrich, Edermünde; Jennifer Wagner, Borken

Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk
Florian Hucke, Borken (Meisterbester der Handwerkskammer Hildesheim); Alexander Koschlakov, Schwalmstadt; Waldemar Naumann, Schwalmstadt; Mario Schanze, Spangenberg

Konditoren-Handwerk
Jan Thomas Knauer, Gudensberg

Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk
Dennis Ellrich, Bad Zwesten; Manuel England, Jesberg; Martin Krol, Borken; Christian Lang, Homberg; Lennart Lange, Felsberg; Sebastian Muhl, Neukirchen; Tobias Paschke, Jesberg; Alexander Ross, Neukirchen; Nico Rothauge, Homberg

Maler- und Lackierer-Handwerk
Martin Guthardt, Spangenberg; Christian Kalb, Neukirchen; Jörg Knoch, Neukirchen

Metallbauer-Handwerk
Heinrich Schnell, Homberg

Rollladen- und Jalousiebauermeister
Michael Kleppe, Gudensberg

Tischler-Handwerk
Markus Ehl, Neukirchen; Mark Weisel, Malsfeld

Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk
Benjamin Ritter, Neukirchen

Goldener Meisterbrief

Bau-Handwerk
Wilhelm Bätz, Neukirchen;  Hermann Blumenstein, Körle;  Friedrich Michel, Bad Zwesten

Elektro-Handwerk
Hans Ewald, Borken; Richard Gerloff, Borken; Heinz Gülland, Homberg

Fleischer-Handwerk
Arno Hain, Malsfeld

Kraftfahrzeug-Handwerk
Werner Ross, Neukirchen

Maler- und Lackierer-Handwerk
Hans-Wilhelm Martin, Bad Zwesten; Adam Schmahl-Martin, Fritzlar

Zimmerer-Handwerk
Ernst Günther Möbus, Gudensberg

Leistungswettbewerb der Deutschen Handwerksjugend, Kammersieger 2011

Friseur
Nina Gülland, Waßmuthshausen (Ausgebildet von Marion Schumacher, Holzhausen)

Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik
Matthias Icke, Felsberg (Ausgebildet von Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH in Homberg)



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