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MT Melsungen: Auf zum Tabellenführer

mt-melsungen130924Kiel/Melsungen. In der DKB Handball-Bundesliga steht für die MT Melsungen das zweite von drei Auswärtsspielen in Serie auf dem Programm. Nach dem erfolgreichen Abstecher nach Solingen (Sieg beim Bergischen HC) führt die Reise diesmal gen Norden zum aktuellen Tabellenführer THW Kiel. Anwurf in der Sparkassen-Arena ist am Mittwoch um 20.15 Uhr. Das Spiel wird live im Internet auf sport1.de übertragen. Mit dem knappen, aber verdienten 31:30-Auswärtserfolg am letzten Wochenende beim Aufsteiger Bergischer HC hat sich die MT Melsungen wieder ein positives Punktekonto erkämpft und den 7. Tabellenplatz zurück erobert. Den Zahlen nach liegen die Nordhessen absolut im Soll, wenngleich Michael Roth der verpassten Gelegenheit aus dem letzten Heimspiel gegen Hamburg noch etwas nachtrauert. “Mit eins, zwei Fehlern kurz vor Schluss haben wir uns quasi selbst um ein verdientes Remis, vielleicht sogar um einen Sieg gebracht. Es wären Punkte gewesen, die wir nicht auf der Rechnung hatten”, so der MT-Coach. Gleiches gilt realistischerweise auch für das bevorstehende Gastspiel in Kiel.

Warum eigentlich? – ist man geneigt zu fragen. Schließlich war es die MT Melsungen, der am 9. Dezember letzten Jahres die Sensation in der Sparkassenarena gelang, den THW erstmalig nach eineinhalb Jahren ohne Bundesliga-Niederlage zu besiegen. Und dann auch noch klar mit 29:25. Kann sich Geschichte wiederholen?

Erinnerung an den denkwürdigen Abend in Kiel
Michael Roth wird seine Schützlinge in der Einstimmung auf das Spiel ganz sicher wieder an jenen denkwürdigen Abend erinnern. Womit er zumindest bewirken dürfte, dass sie sich nicht wie früher immer schon von vornherein auf verlorenem Posten wähnen, wenn sie den Bus nach Kiel bestiegen. Das werden sie diesmal übrigens in fast voller Besetzung tun. Bis auf den noch rekonvaleszenten Kapitän Nenad Vuckovic sind alle Mann an Bord. Angereist wird bereits am Vortag. Nach der Übernachtung in einem Hotel an der Kieler Förde steht am Spieltag nur das Videostudium des Gegners und ein morgendlicher Spaziergang auf dem Plan. Nach drei englischen Wochen in Serie gilt es mit den Kräften hauszuhalten.

Begleitet wird die Mannschaft von MT-Vorstand Axel Geerken, der als Ex-Kieler genau wie Abwehrchef Daniel Kubes in der Fördestadt auf ehemalige Mitstreiter trifft. “Das ist natürlich für jeden Sportler etwas besonders, an seine frühere, erfolgreiche Wirkungsstätte zurück zu kehren”, so Geerken, “besonders, wenn man das Glück hatte, bei einem der weltbesten Clubs spielen zu dürfen”. Auf die Frage, ob die MT nach dem Sensationssieg im letzten Jahr diesmal sogar weniger befreit aufspielen kann, wie zuvor, antwortet Geerken: “Der THW ist nach wie vor das Maß aller Dinge, personeller Umbruch hin oder her. Die Tatsache, dass Kiel als einzige Mannschaft immer noch mit blütenweißer Weste dasteht, sagt einiges aus. Ganz klar, wir reisen auch diesmal wieder als Außenseiter an”. Axel Geerken (40) trug von 1998 bis 2001 das schwarzweiße Trikot, wurde mit Kiel jeweils zwei Mal deutscher Meister und Pokalsieger und stand im Jahr 2000 im Championsleague-Finale gegen den FC Barcelona.

THW schon drei “Last-Second-Siege”
Bei genauerem Hinsehen allerdings ist in Kiel in dieser frühen Saisonphase auch noch nicht alles Gold was glänzt. Gleich in zwei der bisher sechs Bundesligaspiele gelang es der schon mächtig in die Enge getriebenen Zebraherde in buchstäblich letztem Augenblick noch zu entwischen. Gegen Gummersbach war es Vujin, der 9 Sekunden vor dem Abpfiff per Siebenmeter den 31:30-Erfolg sicherstellte. Eine Woche später gegen Außenseiter Wetzlar, wieder in der heimischen Sparkassen-Arena, erlöste Filip Jicha das Team gar nur fünf Sekunden vor dem Ende, als er zum 26:25 traf. Und auch im Auftaktspiel in der Gruppenphase der Championsleague musste Fortuna wieder bemüht werden, um das Feld als Sieger zu verlassen. Beim polnischen Vertreter Wisla Plock war es erneut Jicha, der wenige Sekunden vor der Schlusssirene einen hauchdünnen 34:33-Erfolg ermöglichte.

Roth: Lieber auf uns selber als auf den Gegner schauen
“Diese Ergebnisse und auch unser eigenes Positiverlebnis vom letzten Jahr machen natürlich auch ein wenig Mut”, gibt MT-Trainer Roth zu. Wohlwissend, dass der THW so abgezockt ist, auch in hitzigsten Momenten noch Nervenstärke zu beweisen und enge Spiele zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. Insofern hält man es bei der MT lieber weiterhin damit, auf sich selber zu schauen denn auf den Gegner.

“Die derzeitigen Personalmeldungen aus Kiel interessieren mich weniger. Wer spielt, wer vielleicht ausfällt – das ist nicht entscheidend. Dieser Genger ist in jeder Besetzung ungemein stark. Wir konzentrieren uns lieber darauf, unsere eigene Ziele möglichst umzusetzen. Wir wollen in der Abwehr gut stehen und dort die Basis zu dem schnellen Konterspiel legen, was bei uns in den letzten Spielen immer besser funktioniert. Darüber hinaus wird es natürlich auf unsere Torhüter ankommen, von denen wir uns einen guten Tag erhoffen”, erklärt der MT-Coach.

MT mit Turbo-Flügelzange
Apropos Konterspiel: Wie gut die MT darin ist, zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass Michael Allendorf und Johannes Sellin inzwischen zur torgefährlichsten Flügelzange der Liga aufgestiegen sind. Durch die 9, bzw. 10 Tore der beiden Turbos zuletzt beim Bergischen HC sind der Linksaußen und der Rechtsaußen in der ligaweiten Scorerliste auf die Plätze 2 (Allendorf, 45 Treffer insgesamt) und 5 (Sellin, 41 Treffer insgesamt) vorgestoßen. Die gute Form der beiden ist auch Bundestrainer Martin Heuberger nicht verborgen geblieben. Er hat sie nach Barsinghausen zum kommenden Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen, um dort den Kader für der Super-Cup Ende Oktober zu formieren.

Zunächst aber heisst es für die beiden und ihre MT-Teamkameraden, den Fokus auf das Match in Kiel zu legen. Verbunden mit der kleinen Hoffnung, dass sich Geschichte wiederholen lässt. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter in Kiel: Lars Geipel (Landsberg) / Marcus Helbig (Steuden); DHB-Aufsicht?Wolfgang Gremmel

Bisherige Vergleiche: 16 Bundesligspiele, 1 Sieg MT, 15 Siege THW; 1 DHB-Pokal-Halbfinale, Sieg THW



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