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Die meisten Existenzgründer setzen auf Dienstleistungen

Gründerreport der IHK – Forderung: Selbstständigkeit in Lehrplänen integrieren

Carsten Heustock. Foto: nhKassel. 7.381 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Handel und Dienstleistungen sind 2013 neu in die Datenbank der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg aufgenommen worden. In den Jahren zuvor belief sich die Summe der Neuanmeldungen auf 6659 (2012) beziehungsweise 6324 (2011).   „Die meisten Gründungen, 2.044, gibt es im Bereich Dienstleistungen“, schildert der stellvertretende Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik und Unternehmensförderung der IHK Kassel-Marburg, Carsten Heustock, ein wesentliches Ergebnis des vor Kurzem veröffentlichten „Gründerreports 2013“ der Kammer. Knapp danach folgt der Handel (2.001), wobei im Einzelhandel vor allem Firmen des Segments Internet- und Versandhandel aus der Taufe gehoben werden. In den Top-3 vertreten ist auch das Sozial- und Gesundheitswesen (841 Gründungen). Die wenigsten Neuanmeldungen entfallen auf das verarbeitende Gewerbe (110) sowie das Segment „Land- & Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau“ (70).

Wie bereits in den Jahren zuvor entfällt knapp die Hälfte der Existenzgründungen der IHK-Einzelunternehmen auf Frauen: Ihr Anteil liegt bei 44 Prozent (2012: 48 Prozent). „Viele machen sich dabei im Sozial- und Gesundheitswesen sowie im Handel selbstständig“, teilt Heustock mit. Nach Alter differenziert sind die meisten der neu eingetragenen Einzelunternehmer zwischen 25 und 35 sowie 40 bis 45 Jahren alt.

Zu den Aufgaben der IHK gehört es, Jungunternehmer in spe kostenlos zu unterstützen und zu beraten. Ferner gibt die Kammer gegenüber anderen Institutionen wie der Agentur für Arbeit und Förderbanken Stellungnahmen zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit der geplanten Geschäftstätigkeit oder des Unternehmens ab.

Die IHK-Fachleute in den sechs regionalen Servicezentren helfen den Existenzgründern einerseits persönlich im Zuge einer ersten Einstiegsberatung weiter sowie – bei Bedarf – in zusätzlichen ausführlichen Gesprächen. Im vergangenen Jahr nutzten mehr als 3.000 Personen dieses Angebot, davon waren 2.278 Erstberatungen (2012: 2172). Darüber hinaus fanden 827 ausführliche weiterführende Beratungsgespräche statt (2012: 862). Bei einer Kundenbefragung im Herbst 2013 äußerten sich 84 Prozent zufrieden und gaben an, dass ihnen das Gespräch mit einem Gründungsberater weiter geholfen hat. 94 Prozent würden den Gründerservice der IHK Kassel-Marburg weiter empfehlen.

Mit Partnern wie der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, dem RKW Hessen und anderen Akteuren wie Steuerberatern bietet die Kammer ebenfalls kostenlose Sprechtage an. Gründer und Unternehmer können dabei unverbindlich und kostenfrei individuelle Fragen klären. 2013 nutzten 170 Personen dieses Angebot, 2012 waren es 179 Teilnehmer.

Zudem hatte die IHK Kassel-Marburg im vergangenen Jahr zu kostenlosen Basis- sowie weiterführenden Informationsveranstaltungen für Gründer eingeladen – bei Letzteren ging es zum Beispiel um die Themenfelder Buchführung, Marketing und Online-Handel. 888 Personen nahmen 2013 insgesamt teil (2012: 950).

Heustock appelliert an Gründungsinteressierte, die kostenlosen IHK-Beratungsgespräche und Informationsveranstaltungen zu nutzen: „Eine gut vorbereitete Gründung ist neben der passenden Geschäftsidee der zentrale Grundstein, um sich mittelfristig erfolgreich am Markt positionieren zu können.“ Ihren Businessplan können Interessierte auch online mithilfe der IHK-Gründungswerkstatt unter www.gruendungswerkstatt-kassel-fulda.de erstellen.

Forderung an die Politik: Thema Selbstständigkeit in die Lehrpläne
Auf Basis der Praxiserfahrung der IHK-Existenzgründungsberater in Nordhessen und dem Altkreis Marburg fordert der stellvertretende Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik und Unternehmensförderung, das Thema Selbstständigkeit in den Lehrplänen und der Lehrerausbildung fest zu verankern – von der Schule bis zur Universität. „Dort sollte der Funke des Unternehmertums überspringen. Das ist unabdingbar für Nachfolgeregelungen – ansonsten droht dem Mittelstand der Nachwuchs auszugehen“, warnt Heustock. „Außerdem verbessern wir somit die Chancen für Neugründungen mit hohem Innovationspotenzial.“ Jugendliche, die bereits einmal Verantwortung in einem Schülerunternehmen übernommen haben, bauen erfahrungsgemäß häufiger ein Unternehmen auf.

Ferner sei es elementar, die Gründungsfinanzierung und -förderung zu verbessern. Bezogen auf die Wirtschaftsleistung fließt in den USA nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zehnmal mehr Wagniskapital als in Deutschland. „Für innovative Gründungen und Nachfolgen muss der Markt für privates Beteiligungskapital belebt werden“, erklärt der IHK-Fachmann.

Um Eltern das Unternehmertum zu erleichtern, müsse der Ausbau der Kinderbetreuung zügig vorangehen und sich die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen stärker an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren – auch an Wochenenden und in den Ferien. „Insbesondere die Selbstständigkeit von Frauen kann durch eine Unterstützung bei der Kinderbetreuung und weiterer Hilfe bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert werden“, mahnt Heustock an.

Den vollständigen „Gründerreport 2013“ finden Sie im Internet unter www.ihk-kassel.de im Bereich „Existenzgründung und Unternehmensförderung“ im Newsticker.

Hintergrund: IHK bietet für Gründer kostenlose Informationen
Von den ersten Schritten über den Businessplan bis zur sozialen Absicherung: Informationen rund um das Thema Existenzgründung erhalten potenzielle Selbstständige unter www.ihk-kassel.de im Bereich „Existenzgründung und Unternehmensförderung“ in der Rubrik „Unternehmensgründung“. Für persönliche Gesprächstermine finden Sie dort auch die Kontaktdaten der Ansprechpartner in den IHK-Servicezentren. In der Rubrik „Veranstaltungen“ gibt es eine Übersicht über die nächsten kostenfreien Informationsveranstaltungen in Kassel, Marburg und den Kreisen. (red)

Vor Ort: Die Gründungsberater in den IHK-Servicezentren:

IHK Servicezentrum Kassel
Timo Scharpenberg
Kurfürstenstraße 9
34117 Kassel
Telefon: 0561 7891-229
E-Mail: scharpenberg@kassel.ihk.de

IHK Servicezentrum Hersfeld-Rotenburg
Dieter Mertelmeyer
Leinenweberstraße 1
36251 Bad Hersfeld
Telefon: 06621 944-130
E-Mail: mertelmeyer@kassel.ihk.de

IHK Servicezentrum Werra-Meißner
Dr. Michael Ludwig
Niederhoner Straße 54
37269 Eschwege
Telefon: 05651 7449-50
E-Mail: ludwig@kassel.ihk.de

IHK Kassel und Servicezentrum in Marburg
Henner Geil
Software Center 3
35037 Marburg/Lahn
Telefon: 06421 9654-0
E-Mail: geil@kassel.ihk.de

IHK Servicezentrum Waldeck-Frankenberg
Dr. Peter Sacher
Christian-Paul-Straße 5
34497 Korbach
Telefon: 05631 9535-601
E-Mail: sacher@kassel.ihk.de

IHK Servicezentrum Schwalm-Eder
Andreas Fischer
Parkstraße 6
34576 Homberg
Telefon: 05681 775-483
E-Mail: fischer@kassel.ihk.de



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