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Hallenmeisterschaften: Fünf Titel für MT-Athleten

Michael Hiob holt sich die Sprintkrone bei den Männern

michael-hiob150203Bad Sooden-Allendorf/Melsungen. Trotz vieler guter Leistungen konnten die nordhessischen Meisterschaften für Erwachsene und Jugendliche in Bad Sooden-Allendorf nicht alle Erwartungen erfüllen. Die Hoffnung, dass die Welle von den Landesmeisterschaften auch in die Halle nach BSA hinüberschwappt, war von vorn herein unrealistisch. Doch ein paar bessere Leistungen hätten es bei diesen Titelkämpfen ruhig sein können. Wo waren die Leistungsträger, die in der letzten Freiluftsaison noch für so viele positive Schlagzeilen in der Presse sorgten? Im Gesamtniveau gab es nicht nur Stagnation, es wurde auch ein Rückgang an Masse und Klasse bei den Wettbewerben der Männer und Frauen registriert.

Doch es gibt keinen Grund zu Panik. In den Schülerklassen sind noch starke Teilnehmerfelder vorhanden und einige Nachwuchsathleten stellten bei diesen Titelkämpfen ihre Klasse eindrucksvoll zur Schau. Doch diese jungen Athleten gilt es bis in den Männer- und Frauenbereich zu motivieren und richtig aufzubauen, damit sie auch bei den Erwachsenen ihre Leistungen noch steigern können und nicht schon demotiviert in der Jugend ihre Spikes an den berühmten Nagel hängen.

Die Melsunger Turngemeinde schickte nur ein kleines Aufgebot nach Bad Sooden-Allendorf, weil zwei Tage vorher die Kreismeisterschaften für den Schwalm-Eder-Kreis ausgetragen wurden. Dennoch stellten die jungen Athletinnen und Athleten der MT mit fünf Siegen hinter dem SSC Vellmar (7 Siege) das zweiterfolgreichste Team.

ajw150203Michael Hiob (MT Melsungen), für den im Vorjahr die elektronische Uhr über 60 Meter an gleicher Stätte bei 7,64 Sekunden anhielt, sorgte für die größte Überraschung. Bei seinem Einstand in die Männerklasse überzeugte er im Vorlauf mit 7,32 Sekunden und war schneller als Pascal Bönning (LG Reinhardswald) mit einer Bestzeit von 7,39 Sekunden und Sven Eichel (Vellmar), dessen Hausrekord bei 7,23 Sekunden steht. „Die 60 Meter sind nicht meine Stärke, da ich am Start noch zu viel Zeit wegen verliere. Aber die 7,32 Sekunden sind schon eine ganz ordentliche Zeit“, sagte Michael nach dem Vorlauf. Natürlich löste diese Steigerung für das 60m-Finale eine besondere Erwartung aus, die der Melsunger Viertelmeiler auch glänzend erfüllen konnte. Der 19-Jährige beherrschte das Feld der Finalteilnehmer, zu dem auch sein Trainingspartner Tobias Stang gehörte, noch besser als erwartet und spielte seine Stärke in der Beschleunigungsphase auf den letzten Metern sehr überzeugend aus. Mit 7,37 Sekunden verwies er Sven Eichel (7,49), Philipp Trieschmann (LG Alheimer, 7,57) und Pascal Bönning (7,58 Sek.) auf die Plätze zwei bis vier.

Nachdem der 42-jährige Guido Frank (LAV Kassel) dreimal an 1,65 Meter im Hochsprung der Männer gescheitert war, stand fest, dass der neue Titelträger in dieser Disziplin Tobias Stang (MT Melsungen) heißen würde. Der 19-Jährige stieg bei 1,60 Meter in den Wettbewerb ein, überquerte die 1,65 Meter im zweiten Versuch und schaffte auch noch die 1,70 Meter. Erst an 1,75 m scheiterte er dreimal und erreichte damit die gleiche Höhe wie bei seinem Sieg bei den Kreismeisterschaften in Melsungen.

Im Weitsprung überzeugte Celine Kühnert mit einer guten Serie und holte sich mit 4,89 Meter verdient den Titel bei den Frauen. Schien die Entscheidung im Vorkampf noch relativ knapp auszugehen, so sorgte die neue Meisterin im Endkampf mit ihren drei letzten Sprüngen für klare Verhältnisse. Celine begann mit 4,82 m, ließ einen ungültigen Sprung folgen und landete im dritten Durchgang bei 4,72 m. Nach den ersten drei Versuchen lag die Speerwurfspezialistin Janina Edenhofner (Eintracht Baunatal) mit ihrem Auftaktsprung von 4,67 m an dritter Stelle, weil Sara Grunwald (Vellmar) ebenfalls zu Beginn 4,67 Meter erreicht hatte und mit 4,57 Meter den besseren zweiten Versuch vorweisen konnte. Auch Christina Schuchardt (LG Alheimer) konnte nach dem Vorkampf mit 4,65 m auf eine Medaille hoffen. Im Finale legte Edenhofner im letzten Sprung mit 4,60 m etwas nach und zog an Grunwald vorbei. Celine Kühnert steigerte sich im vierten Versuch auf 4,85 m, landete anschließend bei 4,83 m und erzielte im sechsten Durchgang ihre beste Weite mit 4,89 Meter. Sie war damit eine würdige Siegerin, denn sie hätte mit jedem ihrer fünf gültigen Sprünge die Konkurrenz für sich entschieden. Im 60m-Finale der Frauen belegte sie mit 8,62 Sekunden den vierten Platz.

tobias-stang150203Lisa Arend (MT Melsungen), die als Favoritin im Kugelstoßen der Frauen an den Start ging, hatte im ersten Durchgang mit einem 10,01-m-Stoß schon für die Entscheidung gesorgt. Im dritten Versuch kam die mit gesundheitlichen Problemen an den Start gegangene Athletin auf ihre beste Weite von 10,07 Meter und holte sich damit ihre erste nordhessische Hallenmeisterschaft vor Titelverteidigerin Sara Grunwald (9,81 m).

Auf die 11,01 Meter, die die Mehrkämpferin Vanessa Grimm (LG Reinhardswald) im zweiten Durchgang erzielte, antwortete Janina Rohde (MT Melsungen) mit 11,19 Meter und setzte sich beim Kugelstoßen der U20 an die Spitze. Vanessa Grimm, die vorher den 60m-Lauf und auch den Weitsprung gewonnen hatte, steigerte sich im vierten Durchgang auf 11,10 m, kam aber nicht mehr an die Weite von Janina Rohde heran. Die 18-Jährige, die bei den Landeshallenmeisterschaften den zweiten Platz belegt hatte, erreichte mit 11,36 Meter ihre größte Weite. Mit den Leistungen von Rohde und Grimm wurde das vorjährige Ergebnis klar übertroffen.

Im Weitsprung der Männer überzeugte Tobias Stang hinter dem souverän springenden Sven Eichel aus Vellmar mit der Vizemeisterschaft. Der Hallenmeister des Schwalm-Eder-Kreises erreichte mit seinen beiden ersten Sprüngen jeweils 5,92 Meter und landete im Finale dreimal jenseits der 6m-Marke. Nachdem im vierten Versuch 6,05 Meter für ihn gemessen wurden, steigerte er sich über 6,08 auf 6,15 Meter und ereitelte damit den Doppelsieg für den SSC Vellmar, denn Christian Klupsch lag am Ende 23 Zentimeter hinter Tobias Stang auf Rang drei.

Einen weiteren zweiten Platz für die Melsunger Turngemeinde sicherte sich Tim Hochschorner im Hochsprung der U20. Der 18-Jährige, der am Abend vorher von einer Klassenfahrt auch Tschechien zurückkehrte, stieg bei 1,55 Meter in den Wettbewerb ein und übersprang bis 1,65 Meter die Höhen im ersten Versuch. Als er die 1,70 m in seinem zweiten Versuch überquert hatte, stand sein zweiter Platz fest. Gegen den überragenden Mathis-Leon Wilhelm aus Frankberg, der erst bei 1,70 Meter einstieg und mit 1,91 Meter die Halle verließ, war er chancenlos. Sein unmittelbarer Konkurrent, Jan Brunner (SSC Bad Sooden-Allendorf), überquerte die 1,70 Meter erst in seinem dritten und letzten Versuch und scheiterte an 1,75 Meter ebenso wie der Jugendliche aus Gensungen. Wegen Schmerzen in der Ferse verzichtete Hochschorner auf das 60m-Finale, nachdem er sich mit seiner Vorlaufzeit von 7,68 Sekunden für den Endlauf qualiziert hatte.

uwe-krah150203Der 50-jährige Uwe Krah, der in zwei Wochen bei den deutschen Seniorenmeisterschaften in Erfurt mindestens einen Endkampfplatz im Kugelstoßen anstrebt, teste mit der Männerkugel nach den Kreishallenmeisterschaften in Melsungen (12,85 m) nun auch in Bad Sooden-Allendorf seine derzeitige Form. Mit 12,47 Meter enttäuschte der Titelverteidiger nicht, war aber im Kampf um die Medaillen chancenlos. Triumphierend riss Valentin Enns nach seinem Eröffnungsstoß von 14,17 Meter, die Arme hoch. Der Bär aus Spangenberg wollte mit seinem ersten 14m-Stoß signalisieren: „Diesen Stoß habe ich voll getroffen und damit auch eine neue Bestleistung aufgestellt. Ihr müsst schon über 14 Meter stoßen, um mich heute zu bezwingen!“ Es stellte sich auch bald heraus, dass Henrik Stöber (BSA) gegen diese Vorlage vergeblich anstürmte. Mit 13,84 Meter kam ihm der Herausforderer zwar gefährlich nahe, aber der 130 Kilo schwere Enns hatte mit 14,03 Meter einen weiteren Stoß in seiner Serie und somit seine Gegner fest im Griff. Uwe Krah, der zwei Tage vorher in Melsungen 12,82 Meter erzielt hatte, konnte nichts dagegen tun, als sich Jan Scharf (BSA) über 12,41 auf 12,82 Meter steigerte und ihm den eingeplanten dritten Rang wegnahm.

Karolin Siebert und Marie Wagner, die bei den Kreismeisterschaften in jeweils sechs Wettbewerben starteten, hatten noch schwere Beine von ihrem 800m-Lauf und der Rundenstaffel. Dennoch konnten sie mit ihren Leistungen zufrieden sein. „Wir haben diesen Wettkampf als Training angesehen, denn es ist immer angenehmer bei diesen Temperaturen in der Halle zu sprinten als bei den kalten Bedingungen im verschneiten Waldstadion zu laufen“, sagte Karolin Siebert und hofft auf eine gute 400m-Zeit bei den süddeutschen Meisterschaften am Wochenende in Karlsruhe. (ajw)



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