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Ludwig Emil Grimm verhalf den Märchen zum Durchbruch

„Malerbruder“ schuf die ersten Illustrationen / Geburtstag liegt 225 Jahre zurück

Ludwig Emil Grimm Kassel. Grimms Märchen ohne Bilder? – Für heutige Leser undenkbar. Generationen von Künstlern haben die Kinder- und Hausmärchen bebildert. Die allererste Illustration stammt von Ludwig Emil Grimm, der am 14. März vor 225 Jahren zur Welt kam. Im Gegensatz zu den Märchensammlern Wilhelm und Jacob ist der jüngere „Malerbruder“ einem breiten Publikum kaum bekannt. Dabei ist es auch ihm zu verdanken, dass das Werk seiner Brüder so populär wurde.

Anfangs waren die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm nämlich ein Ladenhüter. Zu wissenschaftlich aufbereitet, es fehlte die Bebilderung. Auch den berühmten Sprachforschern dämmerte schließlich, dass sie etwas unternehmen mussten, wenn das Ergebnis ihrer mühevollen Arbeit ein größeres Publikum finden sollte. Wilhelm verpasste den Märchen schließlich den unverwechselbaren, erzählenden Märchenton. Und weil die englische Übersetzung mit ihren zahlreichen Bildern zum fulminanten Erfolg geworden war, beauftragten die Grimms schließlich ihren jüngeren Bruder mit dem Illustrieren der deutschen Ausgabe.

So wurden die Kinder- und Hausmärchen doch noch zur Erfolgsgeschichte. Die „Kleine Ausgabe“ mit 50 ausgewählten Märchen erschien 1825 mit sieben Illustrationen von Ludwig Emil Grimm. Er steckte für „Rotkäppchen“ den bösen Wolf in Großmutters Nachthaube und schuf für Hänsel und Gretel den Prototyp der bösen Hexe vor ihrem verführerischen Hexenhaus. Fast überall, wenn auch beiläufig in Szene gesetzt: Wald, Bäume, Berge. „Dass Menschen weltweit bei Grimms Märchen eine waldreiche Mittelgebirgslandschaft vor Augen haben, verdanken wir Ludwig Emil Grimm und vielen weiteren Illustratoren nach ihm“, sagt Ute Schulte, Leiterin Tourismus beim Regionalmanagement Nordhessen. Gäste aus aller Welt, die Nordhessen auf den Spuren der Brüder Grimm besuchen, seien deshalb sofort von der Märchenhaftigkeit der Landschaft hier in der Region verzaubert.

Hänsel und GretelAuch Ludwig Emil Grimm hat Spuren in Nordhessen hinterlassen, vor allem in der Schwalm. In seinen Bildern porträtierte er die ländliche Idylle und die Landbevölkerung in ihrer typischen Tracht. Ludwig Emil Grimm gilt als Mitbegründer der Willingshäuser Malerkolonie, der ältesten Künstlerkolonie Europas. In der Kunsthalle gibt es dort heute wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler. Und im Museum Malerstübchen sind Werke aus allen Epochen der Malerkolonie zu sehen, einschließlich zahlreicher Bilder von Ludwig Emil Grimm.

Auch in der neuen GRIMMWELT in Kassel können Besucher etwas über Ludwig Emil Grimm erfahren. Dort wird ab September 2015 das Themenspektrum rund um die Brüder Grimm ganz neu präsentiert, spielerisch und informativ, für Jung und Alt. Unter anderem werden Zeichnungen und Radierungen von Ludwig Emil Grimm zu sehen sein. Sie zeigen den Alltag im Hause der Grimms, seine berühmten Brüder, aber auch Ansichten der Stadt oder Porträts bekannter Zeitgenossen. Gezeigt werden auch zwei meterlange Bildergeschichten, die Ludwig Emil Grimm zeichnete, die „Lebensgeschichten einer liebevollen Sau aus Ihringshausen“ und „Reise nach Nürnberg“. Hier zeigt sich Ludwig Emil Grimm als Pionier des Comics.

Der Kultursommer Nordhessen widmet den beiden Bildergeschichten in diesem Sommer eine Veranstaltung mit dem Titel „Ludwig Emil Grimm: Die Comic Rollen“. Die Künstler Karl Garff, Herwig Lucas und Jegor Vysotosky haben rund um die Bildergeschichten ein vergnügliches Programm entwickelt, das am 16. Juni 2015 um 20 Uhr im Rittersaal des Landgräflichen Schlosses in Eschwege gezeigt wird. (red)



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