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Wilde Bäche: 5 aus 100 in Schwalm-Eder

Für die Renaturierung von Wildbächen hat das Hessische Umweltministerium einen Teilnehmerwettbewerb ausgerufen. Foto: chrisbeez | Pixabay
Für die Renaturierung von Wildbächen hat das Hessische Umweltministerium einen Teilnehmerwettbewerb ausgerufen. Foto: chrisbeez | Pixabay

Wiesbaden. Umweltministerin Priska Hinz hat heute verkündet, welche 100 wilden Bäche in das Programm zur Förderung des Artenreichtums aufgenommen werden. Fünf davon fließen im Schwalm-Eder-Kreis.

Ideengeber für das Förderprogramm

Umweltministerin Priska Hinz. Foto: S. Feige | Hess. Umweltministerium
Umweltministerin Priska Hinz. Foto: S. Feige | Hess. Umweltministerium

„Mit unserem Programm ‚100 Wilde Bäche‘ werden wir Gewässer aus ihrem Betonbett befreien und sie wieder in einen natürlichen Zustand versetzen. Unsere Bäche werden wieder wild, natürlich und artenreich. Ich freue mich, dass ich die 100 teilnehmenden Bäche heute verkünden kann. In 138 Kommunen werden jetzt Renaturierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht“, sagte Umweltministerin Priska Hinz in Wiesbaden.

Dazu berichtet eine begeisterte Dr. Bettina Hoffmann, Sprecherin der Grünen Schwalm-Eder: „Fünf davon liegen im Schwalm-Eder-Kreis: Goldbach (Felsberg/Gudensberg), Grenzebach (Frielendorf/Neukirchen/Schwalmstadt), Pilgerbach (Edermünde), Wälse-Bach (Bad Zwesten/Bad Wildungen) und Wiehoff (Niedenstein/Schauenburg).“ Dr. Hoffmann gehörte zu den Ideengebern für das Förderprogramm zur Gewässerrenaturierung.

Von der Quelle bis zur Mündung wieder wild

Wie die Bündnisgrüne weiter erläutert, unterstütze das Land Hessen die Kommunen beim Flächenmanagement, der Projektsteuerung und Planung sowie bei der Abwicklung der Fördermittel. Außerdem würden bis zu 95% der Kosten vom Land getragen. Durch Begradigung und Verbauung vieler Bäche in Hessen seien in der Vergangenheit wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen zerstört worden. Die Gewässerrenaturierungen trügen nicht nur dazu bei, den Bächen ein Stück Natur zurückzugeben. Sie dienten darüber hinaus dem Hochwasserschutz, förderten die Biodiversität und den Biotopverbund und wirkten den Folgen des Klimawandels entgegen.

Dr. Bettina Hoffmann, MdB, Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: nh
Dr. Bettina Hoffmann, MdB, Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Foto: nh

„Unsere Bäche werden von der Quelle bis zur Mündung wieder wild, natürlich und artenreich. Das ist ein Gewinn für alle“, so Hoffmann.

Frischluftschneisen mit Kühleffekt

Umweltministerin Hinz präzisiert: „Durch Renaturierungen entstehen für viele verschiedene Tiere und Pflanzen im Wasser und am Ufer Lebensräume. Beispielsweise für geschützte Fischarten wie die Groppe oder das Bachneunauge. Auch die Echte Brunnenkresse und die Bach-Nelkenwurz bekommen so die Chance am Ufer zu wachsen. Neben dem der Erhalt der biologischen Vielfalt sorgen wir mit dem Programm auch für Klimaschutz und Klimaanpassung. Das Wasser wird wieder fließen und ein breites und unberührtes Ufer entsteht. Renaturierte Gewässer bilden Frischluftschneisen und sorgen so für mehr Abkühlung in und außerhalb der Ortschaften. Gleichzeitig leisten sie einen Beitrag zum Hochwasserschutz, da Überflutungsbereiche geschaffen werden. Bei Starkregen breitet sich das Wasser in den Auen aus und fließt nicht ungehindert die Stadt hinein“, erklärte Hinz.

Fünf Millionen Euro stehen bereit

Bei der Auswahl der Projekte wurde laut Priska Hinz darauf geachtet, dass die ausgewählten Bäche gleichmäßig über die hessischen Landkreise verteilt und möglichst viele verschiedene Kommunen am Programm beteiligt sind. „So konnten im Schwalm-Eder-Kreis aus dem Regierungsbezirk Kassel fünf Bäche mit neun Kommunen in das Programm aufgenommen werden. Dazu gehören unter anderem die Bäche Grenzebach, Wälze-Bach und Goldbach.“

Die ausgewählten Kommunen werden nun zeitnah von einem vom Land beauftragten Dienstleister kontaktiert. Für die Finanzierung des Dienstleisters ist im Jahr 2020 eine Million Euro vorgesehen. Für die Renaturierungsmaßnahmen stehen für 2020 fünf Millionen Euro bereit.

Kommunen, die im Wettbewerb leer ausgingen, können sich trotzdem für die Umwelt engagieren, denn gescheitert ist noch keine Renaturierung. Foto: nh | B90/Die Grünen
Kommunen, die im Wettbewerb leer ausgingen, können sich trotzdem für die Umwelt engagieren, denn gescheitert ist noch keine Renaturierung. Foto: nh | B90/Die Grünen

Noch keine Renaturierung gescheitert

Die 29 Kommunen, die im Wettbewerb eine Absage erhalten haben, bekommen noch die Chance an einer Schulung teilzunehmen, in der die wesentlichen Schritte von Gewässerentwicklungsmaßnahmen vermittelt werden. „Damit können wir den Kommunen eine Unterstützung anbieten, damit sie trotzdem eine Renaturierung in Eigenregie durchführen können“, so Priska Hinz. „Selbstverständlich können hierfür auch die bereits bestehenden Unterstützungs-, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten des Landes genutzt werden. Bisher ist keine Renaturierung am Geld gescheitert, das wird auch so bleiben.“

https://wildebaechehessen.de
https://umwelt.hessen.de/presse/pressemitteilung/100-wilde-baeche-fuer-hessen-stehen-fest-0

(red)



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