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„Wenn ich groß bin, schlage ich zurück“

Johannes Maiwald (Leiter des städtischen Fachbereichs Wirtschaft, Stadtentwicklung und Tourismus), Heidemarie Lange (Leiterin des AWO-Frauenhauses), Adele Hafermas-Fey (AWO-Geschäftsführerin) und Ute Thalic (AWO-Vorsitzende) stellten die Ausstellung vor kurzem der Öffentlichkeit vor. Sie hoffen auf viele Besucherinnen und Besucher. Foto: nh

Homberg. Auch wenn es auf den ersten Blick kein schönes Thema ist, so sollte es umso mehr in der Gesellschaft und vor allem in den Herzen der Menschen seinen Platz finden: Gewalt an Frauen und Kindern.

Häusliche Gewalt von Kindern erzählt

Die Arbeiterwohlfahrt in Homberg (Efze) (AWO) begeht aktuell ihr Jubiläum „25 Jahre AWO Frauenhaus“ und bietet eine ganz besondere Weise, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Sie holte die Wanderausstellung „Wenn ich groß bin schlage ich zurück – Geschichten und Eindrücke aus dem Frauenhaus“ nach Homberg. Auf Tafeln werden Aussagen von Kindern wiedergegeben, die ihre Erfahrungen und Beziehungen zu den gewalttätigen Eltern, überwiegend Vätern, eindrucksvoll beschreiben und die sie in Bildern ausgedrückt haben.

„Der Papa ist tot, ich vergrab ihn mal“ oder „er hat mich geschlagen, obwohl ich nett war“ sind Sätze, die unter die Haut gehen. Praktisch im Vorbeigehen kann der Betrachter diese Botschaften aufnehmen und sich mit ihnen auseinandersetzen.

Nicht nur betreuen, sondern unterstützen

Es ist traurig, dass es ein Frauenhaus nach 25 Jahren immer noch geben muss, darüber sind sich alle Aktiven einig. „Wir wollen im Frauenhaus Kinder nicht nur betreuen, sondern auch kreativ unterstützen“, sagt Adele Hafermas-Fey. Und das Thema Gewalt dürfe auf keinen Fall ein Tabuthema bleiben, es müsse immer wieder in die Öffentlichkeit, wie jetzt am Homberger Marktplatz.

Ausstellung in der ehemaligen Parfümerie

Die Ausstellung ist vom 7. bis 19. Oktober 2021 in den Vitrinen der ehemaligen Parfümerie Thiele am Homberger Marktplatz zu sehen. Während der Ausstellung ist mittags von 12-14 Uhr eine Kollegin des Frauenhauses vor Ort, donnerstags von 16-18 Uhr (während des Wochenmarktes). Eine digitale Chronik zum Jubiläum „25 Jahre AWO Frauenhaus“ wird dort ebenfalls präsentiert.

Vernetzung der Frauenhäuser

„Für die Unterstützung der Stadt Homberg (Efze) mit Bürgermeister Dr. Nico Ritz und Johannes Maiwald, der die Idee für diesen Standort hatte, sind wir sehr dankbar“, sagte Heidemarie Lange. Weil das Homberger Frauenhaus bundesweit mit anderen AWO Frauenhäusern vernetzt sei im Koordinierungskreis über den AWO Bundesverband in Berlin, habe die AWO in Homberg Kontakt mit dem Frauenhaus in Konstanz aufgenommen, um die Ausstellung nach Homberg zu holen. Im dortigen Frauenhaus arbeitet seit vielen Jahren eine Kunsttherapeutin mit den Kindern. Über diese Arbeit entstand diese Ausstellung, die jetzt in Homberg zu sehen ist.

Heidemarie Lange: „Wir möchten in Zukunft auch in Homberg die Arbeit mit den Kindern weiter ausbauen. Die Kinder sind wie ihre Mütter in einer sehr schwierigen Lebenssituation. Die meisten sind traumatisiert. Uns ist es wichtig, dass die Zeit im Frauenhaus positiv erlebt wird und Kinder den Raum bekommen, den sie brauchen. Das geht über die „normale“ Betreuung hinaus.“

https://www.awofrauenhausschwalmeder.de/
https://frauenhaus.awo-konstanz.de/wanderausstellung.html

(di)



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