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MT Melsungen für beste Saisonleistung nicht belohnt

Kassel/Melsungen. Schlusslicht MT Melsungen unterlag in einem packenden und bis zur Schlusssirene offen gestalteten Spiel dem Tabellenachten Frisch Auf Göppingen mit 29:30 (14:15). Dabei machten die Schwaben vor dem Wechsel vier Tore wett, die MT drehte nach der Halbzeit zwischenzeitlich einen Drei-Tore-Rückstand. Erst eine Sekunde vor der Schlusssirene entschied ein Tor von Michael Haaß die Partie vor 1.911 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle. Die MT kam gut ins Spiel. Der erste Angriff brachte sofort die Führung durch Grigorios Sanikis. Den ersten Wurf auf der anderen Seite von Michael Haaß parierte dagegen Mario Kelentric, obwohl ihm die Sicht verstellt war. Der Abpraller ging zwar zurück an die Gäste, doch wieder Haaß musste sich nach zäher Gegenwehr der aggressiven Melsunger Abwehr einen Notwurf nehmen, der weit über dem Kasten landete. Die anschließend fehlerfrei gespielte Erste Welle schloss Nenad Vuckovic per Heber über Enid Tahirovic erfolgreich zum 2:0 ab.

Nach starkem Beginn der Hausherren war Michael Allendorf das erste Opfer einer Reihe merkwürdiger Entscheidungen, als er schon nach drei Minuten ohne vorherige Verwarnung nach einem Block gegen Christian Schöne für zwei Minuten auf die Bank musste. Den zu allem Überfluss verhängten Siebenmeter verwandelte Max Schubert zum Anschluss. Michael Thiede, noch einmal Schubert per Strafwurf und Pavel Horak drehten das Ergebnis auf 4:2 für die Gäste (8.). Was bei Frisch Auf Siebenmeter gab, war bei der MT gerade einmal Freiwurf (Foul an Felix Danner). Fast jeder etwas kräftigere Körperkontakt wurde zum Freiwurf für die Gäste, während die MT-Angreifer ungestraft herumgeschubst, am Trikot gezerrt oder in den Torraum abgedrängt wurden. Schon früh im Spiel gab es lautstarke Proteste von den Rängen wegen der ungleichen Regelauslegung.

Die richtige Antwort fanden Melsungens Spieler. Zweimal Nenad Vuckovic und ein Tempogegenstoß von Michael Allendorf brachten die Hausherren wieder nach vorn. Mario Kelentric hielt sein Tor sauber und parierte ein ums andere Mal glänzend vor allem gegen Pavel Horak, dem er nach 14 Minuten schon den dritten schwierigen Ball  wegfischte. Da hatten die Göppinger gerade eine Zeitstrafe gegen Michael Thiede durch endloses Ausspielen ihres Angriffs schadlos überstanden, als Savas Karipidis auf die Bank musste. Wieder eine fragwürdige Entscheidung, die wieder bei der MT Energien freisetzte. In Unterzahl erhöhten Nenad Vuckovic und Alexandros Vasilakis auf 7:4. Grund genug für FAG-Trainer Velimir Petkovic, seine Mannschaft über eine Auszeit wieder ins Spiel zurück zu holen.

Petkovic stellte die Abwehr auf eine 5+1-Formation um, in der Schubert den Raum von Grigorios Sanikis einengte. Mit leicht verspätetem Erfolg. Denn erst traf Vuckovic noch zweimal bei einem Gegentreffer von Thiede. Doch nach dem 9:5 griff die taktische Veränderung. Schubert mit dem nächsten Siebenmeter, Oprea und wieder Thiede trafen zum 9:8. Michael Roth nahm ein Team Time-out – wieder mit Wirkung. Denn in der Folge neutralisierten sich beide Angriffsreihen weitgehend. Gleichzeitig ließen aber die Abwehrleistungen nach, und aus dem anfänglichen zähen Ringen um Erfolge wurde bis zur Pause ein munteres Scheibenschießen. Mit zum Teil herrlich anzusehenden Spielzügen. Hatte Göppingen bis zur 20. Minute ganze drei Tore aus dem Feld erzielen können, waren es in den verbleibenden zehn Minuten bis zum Pausenpfiff acht. Melsungen traf nicht mehr ganz so oft, aber dafür umso schöner. Als Vasilakis in Unterzahl auf dem Weg zum 14:12 von hinten geschubst wurde und daraufhin zu Boden ging, entschieden sie auf Ballbesitz für Göppingen. Die reagierten schnell und Dragos Oprea erzielte per Gegenstoß den Ausgleich. Dass er dabei bereits im Kreis stand, übersahen die Referees. Dann nutzten die Schwaben die aufkommende Unruhe zu einem weiteren Treffer zum glücklich15:14-Halbzeitstand.

Die MT kam konzentrierter aus der Kabine zurück. Wieder hielt Mario Kelentric den ersten Wurf, diesmal von Oprea. Alex Vasilakis war bei seinem anschließenden Versuch im Pech, denn die Kugel prallte vom Innenpfosten ins Feld zurück. Die Abwehr der Bartenwetzer stand wieder stabil, doch diesmal hatte Michael Haaß mehr Glück mit seinem erzwungenen Wurf. Denn nach schier endlosem Passspiel kam der erhobene Schiedsrichter-Arm für passives Spiel. Dalibor Anusic, vergangene Saison noch in Diensten der Nordhessen, erhielt eine Bankstrafe, die Vuckovic und Karipidis zum erneuten Anschluss nutzten.

Nach 38 Minuten kam Anton Mansson zu seinem Bundesliga-Debüt und bildete gemeinsam mit Felix Danner einen sehr engagierten Abwehr-Innenblock. Dennoch konnte Göppingen in der Folge auf drei Tore davon ziehen (19:22, 41.). Im Tor hatte Mario Kelentric bereits Platz gemacht für Robert Lechte, bei den Schwaben war Jure Vran für Enid Tahirovic gekommen.
Das Spiel war längst zu einem zähen Ringen um jeden Ball geworden. Und immer wieder bekamen die Göppinger dabei Unterstützung. Passives Spiel auf der einen Seite hieß geduldiges Suchen nach der günstigsten Wurfposition, auf der anderen Seite dagegen wurde einem korrekten Treffer von Nenad Vuckovic die Anerkennung verwehrt. Alexandros Vasilakis hatte nach Freiwurf nahe der Auslinie das Leder zugespielt bekommen und schnell auf den besser postierten Serben abgelegt. Und als dann nach Robert Lechtes Glanzparade gegen Manuel Späth vom Kreis auf Siebenmeter entschieden wurde war es vorbei mit der Zurückhaltung von den Rängen. Das Publikum machte sich lautstark Luft ob der einseitigen Beurteilung strittiger Situationen auf dem Parkett.

Wie schon vor dem Seitenwechsel baute sich die MT auch diesmal an der Benachteiligung auf. Obwohl ihn Dalibor Anusic bei der Abwehr am Hals erwischte, setzte sich Nenad Vuckovic durch und brachte Rot-Weiß wieder auf 23:24 heran (49.). Thiede und Horak erhöhten in Unterzahl, weil die MT überdrehte und zu früh und unvorbereitet abzog. Ein Rückfall in alte Fehler, der aber nur von kurzer Dauer war. Doppelschlag Karipidis, und die Bartenwetzer waren wieder dran. Die nächste Strafe gegen Göppingen, die nächste überhastete Aktion. Immer wieder verpasste die MT beste Chancen. Bis es nach 55 Minuten doch wieder zur Führung reichte. Natürlich durch den überragenden Vuckovic, der einen Ballgewinn von Savas Karipidis über die Erste Welle zum 28:27 abschloss. Die Abwehr der Nordhessen war jetzt wieder voll da. In der Mitte Andrej Klimovets und immer noch Anton Mansson, der eine tolle Premierenvorstellung ablieferte. Und auf Außen Michael Allendorf, der Oprea den nächsten Ball abjagte. Was im Vorwärtsgang zum allerersten Fehlversuch von Vuckovic nach zwölf Treffern führte – nach 56 Minuten.

Pavel Horak machte den Ausgleich, Alexandros Vasilakis im Gegenzug das 29:28. Da waren noch knapp über zwei Minuten zu spielen, und auf den Tribünen saß längst niemand mehr auf seinem Platz. Erneut packte die Abwehr entschlossen zu, wieder ging der Ball blitzschnell nach vorn zum längst gestarteten Allendorf. Zu tief allerdings, so dass der anschließende Wurf des Linksaußen dem mittlerweile ins Tor zurückgekehrten Tahirovic pariert werden konnte. In der nächsten Abwehrsituation touchierte Andrej Klimovets Pavel Horak im Gesicht kassierte prompt eine Zweiminutenstrafe.

Die Uhr zeigte bereits die letzte Spielminute, als Manuel Späth der Ausgleich gelang. Vom Kreis. Von da, wo Klimovets fehlte. Michael Roth wartete noch ab bis die Uhr eine halbe Minute übrig ließ und nahm die letzte verbleibende Auszeit. Der nächste, vermeintlich letzte und entscheidende Spielzug wurde abgesprochen. Und nach Wiederanpfiff auch perfekt inszeniert. Zwei, drei öffnende Pässe, dann bot sich auf Halbrechts die Lücke für Grigorios Sanikis. Doch der verzog den Ball 14 Sekunden vor dem Ende über das Tor. Göppingen kam nochmal in den Angriff, den Michael Haaß quasi in letzter Sekunde mit einem erfolgreichem Gewaltwurf zum glücklichen Sieg nutzte. So blieb der MT Melsungen trotz ihrer besten Saisonleistung der Lohn verwehrt. (Bernd Kaiser)

Stimmen zum Spiel


Velimir Petkovic:
Natürlich ist man überglücklich, wenn man ein Spiel auf diese Art noch gewinnt. Mitte der zweiten Hälfte war ich schon ein wenig böse auf einige Spieler, als wir einen Drei-Tore-Vorsprung aus der Hand gegeben haben. Aber Gott sei Dank hatten wir am Ende das Glück auf unserer Seite. Ich bin mir aber sicher, dass Michael Roth mit dieser Mannschaft jetzt anfangen wird Punkte zu holen. Der Erfolg kommt bald.

Michael Roth:
Wir haben über 60 Minuten eine kämpferische Melsunger Mannschaft gesehen, die gegen körperlich starke Göppinger alles gegeben hat. Wir hatten 90 Sekunden vor Schluss die Chance von Allendorf frei von Außen. Wenn er die nutzt, ist das Spiel ist so gut wie entschieden. Die nächste Chance ergab sich nach einer in der Auszeit abgesprochenen Bewegung, als Otto Sanikis aus der halbrechten Position zum Wurf kommt aber leider nicht trifft. So ist es eben, wenn man hinten steht. Das ist jetzt eine bittere Niederlage, die verarbeitet werden muss.

Statistik


Melsungen:
Kelentric (8 P.), Lechte (3 P.); Brovka, Schöngarth 1, Mansson, Klimovets 1, Schweikardt, Torbica, Vasilakis 4, Danner, Sanikis 3, Karipidis 6/3, Allendorf 2, Vuckovic 12, Dacevic, Sania (n.e.).

Göppingen: Tahirovic, Vran; Kneule, Oprea 3, Thiede 6, Schöne 2, Späth 3, Mrvaljevic 1, Anusic, Haaß 2, Häfner, Schubert 4/4, Horak 9.

SR:
Robert Schulze (Magdeburg) / Tobias Tönnies (Dodendorf)

Zeitstrafen:
8 – 10 (Allendorf 3:10, Karipidis 13:09, Danner 26:57, Klimovets 58:28 – Thiede 10:30, Anusic 32:37 40:27, Haaß 52:03, Schöne 54:12).

Strafwürfe:
3/3 – 4/4.

Zuschauer:
1.911 in der Rothenbach-Halle, Kassel



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