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Regine Müller zu Besuch in der Hephata-Berufshilfe

Schwalmstadt-Treysa. Regine Müller, Mitglied des Hessischen Landtages, besuchte kürzlich die Berufshilfe Hephata in Schwalmstadt-Treysa. Neben einem Gespräch mit dem Hephata-Vorstand und dem Leiter der Berufshilfe stand auch ein Rundgang durch die Ausbildungsstätten der Berufshilfe in den Bereichen Holz und Hauswirtschaft an. „Dies ist ein Bereich, der in besonderer Weise der öffentlichen Aufmerksamkeit bedarf. Denn aufgrund politischer Entscheidungen kommen hier nicht mehr alle Menschen, die Hilfe bedürfen, zum Zug“, sagte Hephata-Vorstand Pfarrerin Barbara Eschen zu Beginn des Besuches von Regine Müller (SPD). Vorstandskollege Peter Göbel-Braun ergänzte: „Wenn man sich stark fühlt, soll man investieren. In diesem Bereich ist das leider nicht so.“

Diese Entwicklung belegte Bereichsleiter Andreas Koch mit Zahlen: Dauerten Maßnahmen zur Berufsqualifizierung und -bildung früher neun Monate, so seien es heute neun Wochen. „Die sinnvollen Maßnahmen werden immer weniger. Wenn ich jemanden habe, der jahrelang arbeitslos ist, der vielleicht psychische Probleme hat, dem helfe ich mit einer neunwöchigen Maßnahme nicht.“ Auch wenn sich der Arbeitsmarkt entspannt habe, bedürften die Menschen, die die Hilfe der Berufshilfe auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt zuvor schon gebraucht hätten, diese jetzt noch genauso. „Nur weil der Markt besser geworden ist, werden diese Menschen jetzt nicht auf einmal besser klarkommen. Die Rechnung, die Arbeitslosenzahl ist niedriger, also brauchen wir diese Förderungen nicht mehr, geht nicht auf“, so Andreas Koch.

In den vergangenen beiden Jahren hätten jeweils 900 Menschen aus der Region die Hilfe der Berufshilfe Hephata in Anspruch genommen, angefangen vom zweiwöchigen Training bis zur dreijährigen Ausbildung. „Was passiert bei der Sparpolitik der Bundesregierung jetzt mit diesen Menschen?“, fragte Koch. Barbara Eschen sieht dies als verpasste Chance. Sie sprach von zirka zehn Prozent, die den üblichen Einstieg in den dualen Ausbildungsweg aus Berufsschule und Praxis nicht schafften: „Da verscherzt man es sich jetzt mit einer ganzen Generation. Es ist unwürdig, diese Menschen nicht mit einzubeziehen. Erstausbildung und Berufseinstieg sind immens wichtig.“

Regine Müller bezeichnete die Lage als „Trauerspiel. Wir kehren die Leute so aus der Gesellschaft raus.“ Sie wolle das Thema auch auf Bundesebene weiter voran bringen. „Druck machen, das geht auf jeden Fall. Aber mit der Schuldenbremse werden wir in den kommenden Jahren im Bildungs- und Sozialsektor noch stärker zu tun haben.“

Hintergrund:
Die Berufshilfe Hephata gibt es seit den 1970er Jahren. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Stadtallendorf bis Fritzlar, den Altkreis Ziegenhain bis Ottrau. Die Berufshilfe ist zertifizierter Bildungsträger. Sie umfasst unter anderem Maßnahmen zum Berufsvorbereitung, Ausbildung, Trainingsmaßnahmen, Förderung beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Beratungsangebote und Internationale Bildungsarbeit. Zum 23. September 2011 befanden sich 248 Menschen in Maßnahmen der Berufshilfe Hephata. Hinzu kommen 328 Menschen, die dort in 2011 eine Maßnahme beendet haben. (me)



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