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Zweite Silbermedaille für Karolin Siebert in Hanau

Hanau/Melsungen. Mit einer Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille kehrte die kleine Delegation der MT-Nachwuchsathleten von den Hessischen Hallenmeisterschaften der U18 aus Hanau zurück. Das hat Spaß und Eindruck gemacht, denn durch die zwei vierten, drei fünften und einen siebten Platz gab es einen weiteren Aufschwung für die Melsunger Leichtathleten. Der zweite Wettkampftag begann mit dem Dreisprung der Frauen. Nachdem Celine Kühnert vor einer Woche beim Hallenmeeting in Stadtallendorf zum ersten Mal im Weitsprung 5 Meter gesprungen war, ging die A-Jugendliche beim Dreisprung  der Frauen an den Start. Sie begann mit 10,55 Meter und unterstrich damit ihre derzeit gute Form. Henrike Zimmer aus Bad Schwalbach hatte bereits mit ihrem ersten Sprung von 11,64 Meter die Fronten geklärt. Vanessa Amon aus Gelnhausen erzielte mit ihrem Eröffnungssprung von 11,06 Meter ihr Endergebnis, das zum zweiten Platz reichen sollte.

Die Frage, die sich stellte lautete: Kann Celine Kühnert Malin Brietzke aus Vellmar einen Kampf um die Bronzemedaille liefern. Die Jugendliche aus Vellmar begann mit 10,23 Meter und ließ im zweiten Durchgang 10,74 Meter folgen. Das muss Celine Kühnert ein wenig geschockt haben, denn sie trat ihren zweiten Versuch über. Im dritten Durchgang kam sie auf 10,53 Meter und verbesserte sich im vierten Versuch auf 10,72 Meter. Im fünften Durchgang landete sie bei 10,59 Meter und trat ihren letzten Sprung nur hauchdünn über, so dass sie am Ende um zwei Zentimeter geschlagen, äußerst knapp die Bronzemedaille verpasste. Dennoch war Celine Kühnert nach diesem Wettkampf glücklich, denn sie konnte durch ihre berufliche Ausbildung weniger als gewöhnlich trainieren und  imponierte trotzdem mit einer ausgezeichneten Serie.

Eine Stunde später wurde die Meisterschaft im Dreisprung der U18 entschieden. Nicht Felix Repp aus Langgöns, der mit 12,81 Meter die Meldeliste anführte, war der überragende Dreispringer, sondern Henri Alter, der mit einer Hallenbestweite von 12,38 Meter anreiste, beherrschte diese Dreisprungkonkurrenz  mit einer imponierenden Sicherheit.

Der Melsunger Speerwurf-Spezialist begann mit einem Sicherheitssprung von 12,18 Meter. Unmittelbar danach landete Felix Repp bei 12,58 Meter und deutete an, was er an diesem Tag vor hatte. Henri Alter, der beim ersten Sprung zirka einen halben Meter verschenkt hatte, verbesserte sich im zweiten Durchgang auf 12,60 Meter und ging damit in Führung. Der Wettkampf plätscherte bis zum letzten Durchgang so vor sich hin.  Henri Alter verbesserte sich zwar auf 12,64 Meter, aber bei all seinen Versuchen verschenkte er jedes Mal mehr als 30 Zentimeter.

Als Henri Alter zu seinem letzten Versuch aufgerufen wurde, konzentrierte er sich etwas länger als sonst. Nach einem schnellen Anlauf und einem herrlich-harmonischen Sprung, allerdings wieder 15 Zentimeter vor dem Absprungbalken, landete er bei 12,85 Meter. Man wollte ihm schon zum Sieg gratulieren, aber Henri wehrte ab, denn noch konnte Felix Repp mit seinem letzten Sprung die Goldmedaille erringen. Alles schaute gebannt zur Dreisprunganlage, als er dem Absprungbalken zusprintete. Er traf den Balken voll und landete weit in der Grube. Noch einmal kam Spannung auf. Als auf der Anzeigetafel die Zahlen  1 2 7 4 erschienen, war allen Zuschauern klar:  Der Melsunger Henri Alter siegte im Dreisprung der U18 und sicherte sich seine erste Goldmedaille bei einer Landesmeisterschaft.

Sehr achtbar zog sich Sebastian Ludwig aus diesem Wettbewerb. Der 16-Jährige, der bereits im Training einen glänzenden Eindruck im Dreisprung hinterließ, erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen mit Bravour und steigerte sich über 12,01 und 12,05 auf 12,14 Meter, was ihm an Ende die Bronzemedaille einbrachte. Er bezwang dabei vor allem Marius Kreide (TV Lohra), der eine Woche vorher beim Hallenmeeting in Stadtallendorf im Weitsprungwettbewerb der U18  6,45 Meter erreicht hatte und dabei Sebastian Ludwig mehr als einen Meter abnahm.

Mit 11,94 Meter belegte Marius Kreide den vierten Platz und verdrängte Tobias Stang mit 11,86 Meter auf Rang fünf. Der sprungstarke Malsfelder erwischte keinen guten Tag und setzte den zweiten Sprung, den Step, jedes Mal zu kurz, so dass er bei dieser Sprungpassage mindestens einen halben Meter verlor.

Am Ende triumphierte die MT-Dreisprung-Schule mit einer Gold- und einer Bronzemedaille sowie einen vierten und einen fünften Platz.

Der nächste Höhepunkt sollte im 800 Meter-Endlauf der W18 folgen, wo mit Karolin Siebert und Marie Wagner wieder zwei Medaillenanwärterinnen im Rennen waren.

Nachdem sich im ersten 800 Meter-Zeitendlauf Anna Kurz von der LG Dornburg mit schwachen 2:31,42 Minuten durchgesetzt hatte, standen für den entscheidenden zweiten Zeit-Endlauf die schnellsten sechs Jugendlichen der U18 auf der Bahn und warteten angespannt auf den Startschuss. Auf Bahn eins stand Nadja Strege (LG Reinhardswald), die mit der schnellsten Zeit von 2:18 gemeldet worden war. Auf der zweiten Bahn warteten  Insa Schütze (2:19 Minuten), die einen Tag vorher die 400 Meter gewonnen hatte und Ann-Kathrin Schmidt von der LG Alheimer, die mit 2:24 Minuten anreiste. Auf Bahn drei stand Karolin Siebert und vor ihr auf Bahn vier Marie Wagner und Amelie Svensson aus Obereschbach. Wie angekündigt lief Karolin Siebert die ersten Meter sehr schnell an. Als die Läuferinnen nach 50 Meter ihre Bahnen verlassen durften, lag Karolin schon in Front. Nadja Strege und Insa Schütze folgten zwei Meter hinter ihr, dann folgten Ann-Cathrin Schmidt aus Rotenburg, Marie Wagner und Amelie Svensson.  Die erste Runde wurde in 34 Sekunden zurückgelegt.  Nach zwei Runden führte Karolin Siebert mit 68,8 Sekunden immer noch vor Nadja Strege und Insa Schütze.  Für Marie Wagner wurden für die ersten 400 Meter 69,7 Sekunden angezeigt.  Als die 600 Meter-Marke in 1:44,5 Minuten unter der Führung von Karolin Siebert passiert wurde, hatte Insa Schütze zu Nadja Strege aufgeschlossen. Marie Wagner, hatte inzwischen Ann-Cathrin Schmidt eingeholt und erreichte diese Zwischenmarke nach 1:46,7 Minuten .  Die Spannung nahm zu und die Zuschauer begannen zu klatschen und zu rufen.

100 Meter vor dem Ziel holte Insa Schütze Karolin Siebert ein, doch eingangs der Zielgeraden war noch nichts entschieden. Beide Läuferinnen hielten ihr Tempo und da auch ihr Schritt nicht kürzer wurde, konnte man eine Zeit knapp unter den angestrebten 2:20 Minuten erwarten.

Als sich Insa Schütze von Karolin Siebert lösen konnte und als Erste nach 2:19,11 Minuten über die Ziellinie lief, kämpfte das Melsunger Karo-Ass noch um die Zeit unter 2:20 Minuten. Der zweite Rang war ihr sicher, denn zu groß war der Vorsprung vor  Nadja Strege. Karolin Siebert verbesserte sich mit 2:20,39 Minuten wieder um über eine Sekunde. Wo nahm sie nur die Kraft her, in einem so schnellen Rennen, das sie 700 Meter anführte, noch die Silbermedaille zu gewinnen? Sicherlich kostete der 400 Meter-Lauf vom Vortag, wo sie ebenfalls „Silber“ gewann, zirka zwei Sekunden. Deshalb sind diese 2:20 Minuten ganz besonders hoch anzuerkennen. Solche Leistungssteigerungen, solches über das bisherige Maß Hinauswachsen in einem Rennen, in dem nicht nur läuferisches Vermögen, sondern auch die Beherrschung der Nerven und der Einsatz unbeugsamen kämpferischen Willens eine so bedeutende Rolle spielen, verdient höchstes Lob.

Nadja Strege, die als Spitzenreiterin der HLV-Meldeliste dieser Belastung nicht gewachsen war, erreichte als Dritte nach 2:22,07 Minuten den Zielstrich. Marie Wagner mobilisierte auf der Zielgeraden ihre letzten Kräfte und sicherte sich mit 2:25,13 Minuten souverän vor Ann-Cathrin Schmidt (2:28,59 Minuten) den vierten Platz.  Es war eine Freude, die beiden Melsunger Mädchen gegen die HLV-Kaderathletinnen laufen zu sehen.

Wechsel-Chaos bei den Rundenstaffeln
Tobias Stang lief als Startläufer der 4×200 Meter-Staffel ein bravouröses Rennen und legte mit großem Kampfgeist die erste Teilstrecke unter 25 Sekunden zurück. Mit einem Bilderbuchwechsel überreichte er den Staffelstab an Sebastian Ludwig weiter. Dieser demonstrierte eindrucksvoll seine läuferische Weiterentwicklung und jagte mit Vehemenz durch die beiden Kurven. Als dritter MT-Staffelläufer wartete Jan Ullrich auf den Staffelwechsel. Aber er wartete etwas zu lange, so dass man beim zweiten Wechsel eine knappe Sekunde verlor. Dennoch lag das MT-Quarttet hinter der Startgemeinschaft Johannesberg-Fulda auf Rang deutlich auf Rang zwei. Zwanzig Meter dahinter die Startgemeinschaft Florstadt-Rendel und weitere zehn Meter zurück der MTV Urberach.

Jan Ullrich konnte zwar den Vorsprung auf die führende Staffel nicht verkürzen, aber er ließ den Abstand zu den beiden zurückliegenden Staffeln größer werden. Aber was dann kam, hatten sich alle Beteiligten anders vorgestellt. Jan Ullrich hatte bei der Stabübergabe Schwierigkeiten, und Neuzugang Raphael Strube passte einen Augenblick nicht auf. Diese Unkonzentriertheit reichte, so dass ihm das bereits überreichte Staffelholz aus den Händen fiel. Es dauerte ungefähr zwei Sekunden bis der Spangenberger registrierte, was sich abgespielt hatte. Espen Wick von der StG Forstadt-Rendel lief mühelos an Raphael Strube vorbei und auch Alexander Cappel vom MTV Urberach überholte den MT-Neuzugang. Dieser lieferte zwar noch eine starkes Rennen über 180 Meter ab, trudelte aber auf den letzten Metern nur noch aus. Das MT-Quartett wurde mit 1:47,32 Minuten gestoppt. Ohne Stabverlust wäre die Zeit mindestens drei Sekunden schneller gewesen und das hätte bedeutet, dass die Melsunger Jungen die Bronzemedaille gewonnen hätten. So wurden die Jugendlichen aus Florstadt/Rendel mit diesem Edelmetall ausgezeichnet.

Wer aber nicht nur nach Medaillen rechnet, sondern auch die Leistung wertet und sie im rechten Verhältnis zum Möglichen sieht, muss allen Melsunger Aktiven ein Kompliment zollen. Auch undankbare vierte und fünfte Plätze haben ihre Bedeutung. Und hätte der letzte Staffelwechsel geklappt, dann hätte dieses glanzvolle Ergebnis von Hanau eine weitere Aufwertung erfahren. (ajw)



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