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TSV Ost-Mosheim – HSG Zwehren 26:25 (12:12)

Handball-Landesliga Nord: Hochlandhalle bleibt uneinnehmbare Festung

Ostheim. Die HSG Zwehren musste erneut die bittere Erfahrung machen, dass in Ostheim auch für die Favoriten die Trauben zu hoch hängen. Dabei wusste das Böttcher-Team sicherlich, dass es einen Sieg brauchte um nicht erneut die Meisterschaft zu verpassen. Man kam zwar mit der Empfehlung eines hohen Sieges in eigener Halle gegen den Mitfavoriten Baunatal und trat vor dem Spiel recht selbstbewusst auf. Doch war das das berüchtigte Pfeifen im Walde? Wollte man Ost-Mosheim vor Beginn des Spieles schon einschüchtern? Man hatte vor dem Einlaufen der Gäste den Eindruck, dass man nun die Raubtiere freilassen würde und die Ihren Gegner schonungslos niedermachen.

Doch auch von dem frenetischen Gebrüll der Gäste ließ sich die Ost-Mosheimer Mannschaft nicht beeindrucken, man hatte ja nichts zu verlieren und wollte dem Gegner es schwer machen die beiden Punkte aus Ostheim mitzunehmen. Die Konstellation vor dem Spiel sprach eigentlich von der personellen Seite für die Gäste aus Zwehren, die bis auf Räbiger komplett antreten konnten.

Bei Ost-Mosheim hatte sich das Lazarett leider noch nicht geleert. Björn König und Matthias Proll fallen für den Rest der Saison mit Sicherheit aus. Matthias Proll wird am Knie operiert und bei Björn König entscheidet es sich in der kommenden Woche ob er doch noch am Sprunggelenk operiert werden muss. Mit Daniel Kinnback, der erneut an einem Lehrgang der Gehörlosen-Nationalmannschaft teilnahm, fehlte dann der dritte Stammspieler.

Also hatte Trainer Mario Lubadel, im Gegensatz zu seinem Kontrahenten Günter Böttcher nicht mehr viele Möglichkeiten. Interessant war, für welche Abwehrformationen sich beide Trainer entschieden hatten. Günther Böttcher zählte darauf, genau wie im Hinspiel Philip Bachmann aus dem Spiel zu nehmen und sonst auch sehr aggressiv zu decken. Mario Lubadel musste seine Deckungsformation nach den vorhandenen Spielern ausrichten, weil die zentralen Abwehrspieler Proll und König fehlten, entschloss er sich zu einer 3-2-1 Deckung mit Peter Wambach in der zentralen Position. Diese Deckungsformation bedingt viel Laufarbeit und man war gespannt wie die dezimierte Mannschaft konditionell damit fertig werden würde.

Doch sämtliche Ost-Mosheimer waren so motiviert, dass Sie auch die Mehrarbeit gerne hinnahmen. Von Beginn an setzte sich aber wieder der Böttcher Bonus bei den Schiedsrichtern durch. Das heißt, im Zweifel fielen die Entscheidungen immer für das Böttcher Team.  Als Beweis dafür darf man ruhig einmal die Statistik hernehmen. Die Gäste aus Zwehren bekamen zehn Siebenmeter zugesprochen, Ost-Mosheim vier. Bei den Zeitstrafen in der ersten Hälfte waren es fünf für Ost-Mosheim und zwei für Zwehren. Wobei Sebastien Wicke bereits in der 21. Minute zwei Zeitstrafen auf dem Konto hatte, die beide nicht berechtigt waren.

Doch Sebastian ließ sich davon nicht beeindrucken und überstand das Spiel ohne die dritte Zeitstrafe, er erzielte sechs Tore und war neben seinem Bruder im Tor und Amine Remus der Garant für den knappen Sieg. Doch in den ersten Minuten tat sich Ost-Mosheim sehr schwer, man scheiterte immer wieder am Torhüter Kauffmann oder vertändelte den Ball.

Zwehren nutze das und ging mit beim 0:2 nach fünf Minuten mit zwei Toren in Führung. Wer weiß wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Stephan Wicke nicht bereits in dieser Phase seinen ersten Strafwurf halten konnte und auch sonst bereits durch einige Paraden glänzte.

Beim 3:3 schaffte Ost-Mosheim erstmalig den Ausgelich. Von nun an blieb man bis zur 20 Minute dran, musste dann aber in Unterzahl bis zur 25. Minute einen Rückstand von 3 Toren beim 9:12 hinnehmen. Doch in dieser Phase wuchs die Mannschaft über sich hinaus. Mit unbändigen Willen, Kampfkraft und Geschick glich man bis zur Pause aus.

Stephan Wicke nagelte sein Tor zu und die Abwehr brachte eine schier übermenschliche Leistung. Mit etwas mehr Glück hätte man zur Pause auch bereits führen können, doch der Stephan Wicke nur wenig nachstehende Kauffmann im Zwehrener Tor konnte das noch verhindern.

Auf Seiten der Ost-Mosheimer Fans fragte man sich, wie man die zweite Hälfte kräftemäßig überstehen würde, zumal man ja nur wenig Möglichkeiten zum Auswechseln und beim Ausfall einiger wichtiger Spieler keine Alternativen hatte. Söhnke Elbeshausen hatte sich erneut zur Verfügung gestellt um der Mannschaft auszuhelfen und mit Marcel Dietrich und Wojtek Lalek standen noch zwei weitere Spieler zur Verfügung um entsprechend zu ergänzen. Besonders viel Gedanken machte man sich wegen der zwei Zeitstrafen von Sebastian Wicke.

Doch die Mannschaft gab auf dem Spiel die richtige Antwort für die auftretenden Zweifel der Fans. Angetrieben von dem stärksten Feldspieler Amine Remus und dem nicht zu überwindenden Stephan Wicke im Tor setzte man sich innerhalb von sieben Minuten mit 15:12 ab und konnte beim 18:14 sogar einmal mit vier Toren in Führung gehen. Dies war zwar bei einer Spielzeit von 37 Minuten noch nicht die Vorentscheidung, doch es zeigte sich, dass Ost-Mosheim den Willen hatte dieses Spiel trotz der widrigen Umstände mit einer Flut von nicht berechtigten Strafwürfen für den Gegner und zweifelhaften Hinausstellungen gewinnen wollte und auch gewinnen konnte.

Wäre in dieser Phase nicht die zweite Hinausstellung für Philip Bachmann gekommen, hätte man die Führung gut und gerne auf sechs Tore ausbauen können, weil Zwehren in dieser Phase überhaupt nicht im Angriff zurechtkam. Die Führung von Ost-Mosheim hatte dann Bestand bis zur 55. Minute beim 25:23.

Doch nun traute man seinen Augen nicht mehr. Sicherlich setzten die Gäste alles daran, den drohenden Punktverlust zu vermeiden, doch das Schiedsrichtergespann verlor sämtliche Neutralität und bestrafte Ost-Mosheim über Gebühr. Der Höhepunkt war sicher die Hinausstellung von Stephan Wicke in der 57. Minute, weil er den Ball festgehalten haben sollte. Dies brachte die Zuschauer nun endgültig auf die Palme, die Schieberrufe erfüllten drei Minuten lang die Hochlandhalle. Doch Dennis Wittig hielt bei seinem Kurzeinsatz auch noch einen wichtigen Ball.

Zwehren konnte zwar beim 25:25 noch ausgleichen, weil man im Ost-Mosheimer Angriff zweimal frei knapp am Tor vorbei warf, doch nun legte Helge Kersten den Grundstein für den Sieg. Der letzte Angriff von Zwehren konnte erneut von Stephan Wicke pariert werden und Ost-Mosheim startete den letzten Gegenangriff. Stefan Griesel konnte zwar den Gegenstoß durch ein schweres Foul an der Mittellinie stoppen, dies wurde dann auch mit zwei Minuten geahndet, doch die Gegenstoßchance war dahin.

Die letzten 30 Sekunden spielte Ost-Mosheim dann clever herunter und hatte sogar noch die Chance zum 26. Tor, doch dies wurde nichts. Nach diesem kampfbetonten Spiel verließ die gegnerische Mannschaft und ihre Trainer schnell die Halle, waren ihr doch nun wieder einmal in Ostheim die Chancen auf die Meisterschaft endgültig genommen worden.

Trotz der personellen Überlegenheit und der Begünstigung durch die Schiedsrichter war die Böttcher Truppe erneut gescheitert. Nicht zuletzt weil sich Ost-Mosheim mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung diesen Sieg erkämpft hatte. Alle Spieler zeigten eine tolle Leistung. Wobei man Peter Wambach auf der zentralen Abwehrposition als Turm in der Schlacht bezeichnet musste, der sich immer wieder packende Zweikämpfe mit Kreisläufer Koniezka lieferte.

Im Angriff überragend Amine Remus und Sebastian Wicke. Besonders hervorheben muss man auch die Leistungen von Alexander Apel der nicht nur Daniel Kinnback gleichwertig ersetzte sondern auch in der Abwehr für seinen Gegenspieler bis auf einmal nicht zu überwinden war. Alles überragte aber die Leistung von Stephan Wicke, der 17 Bälle abwehren konnte und zwei Siebenmeter hielt.

Nun gilt es, im letzen Heimspiel der Saison in zwei Wochen auch noch dem Spitzenreiter Hersfeld ein Bein zu stellen, dann würde die Saison ohne Punktverlust in eigener Halle enden. Aber auch wenn dies nicht klappen sollte, hat Trainer Lubadel mit seiner Truppe wieder eine Superleistung gebracht. Wenn man bedenkt, dass man seit Wochen einige Stammspieler ersetzen muss und trotzdem die wichtigen Spiele gewinnt, kann man mit der Entwicklung mehr als zufrieden sein.

Egal, wie die letzen drei Spiele ausgehen, auch im dritten Jahr seiner Tätigkeit bei Ost-Mosheim hat der Trainer mit seinem Co-Trainer Harald Birk gemeinsam wieder einen tollen Job gemacht. Da er ja auch bereits für die nächste Saison zugesagt hat, ist auch die Grundlage für eine gute vierte Saison unter Mario Lubadel gegeben. (Jürgen König)

Mannschaftsaufstellung:

Ost-Mosheim:
Dennis Wittig (56-58.), Stephan Wicke (1-56., ab 59.); Sebastian Wicke 7, Maximilian Kranz 5, Wojtek Lalek, Amine Remus 6, Alexander Apel 2, Peter Wambach, Helge Kersten 3/1, Philip Bachmann 2/2, Söhnke Elbeshausen

Zwehren:
Sascha Kauffman, Tim Conrad, Sascha Konietzka 3, Christian Dümer 5/3, Jonathan Rittmeier, Jan Hess 1, Christian Damm 1, Jan Volland 3, Timo Derx 3, Max Staubesand, Björn Nordmann, Michael Griesel 7/4, Nico Stingel, Tim Konnermann

Siebenmeter:
Ost-Mosheim: 4/3
Zwehren 10/7
Zeitstrafen:
Ost-Mosheim: 8
Zwehren: 5



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