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Starker MT-Auftritt in Berlin bleibt unbelohnt

michael-allendorf131216Berlin/Melsungen. Als Michael Allendorf gut vier Minuten vor Schluss den 21:21-Ausgleich schaffte, stand das ohnehin ständig knappe Spiel wieder auf des Messers Schneide. Da aber in der verbleibenden Spielzeit, außer dem Linksaußen, keinem anderen MT-Spieler mehr ein Treffer gelingen wollte – währenddessen die Berliner noch drei Mal erfolgreich waren – unterlagen die Gäste am Ende mit 22:24 denkbar knapp. 10.000 Zuschauer hatten zuvor die ausverkaufte Max-Schmeling-Halle in einen Hexenkessel verwandelt und einen spannenden Fight zweier Kontrahenten auf Augenhöhe gesehen. Zur Halbzeit führten die Gastgeber mit 12:10. Einmal mehr überragend war Torwart Appelgren mit 16 Paraden.

Hätte die MT im Verlauf der Partie nicht einige sehr gute Chancen ausgelassen, wäre ein anderes Ergebnis drin gewesen. Ungewöhnlich etwa war, dass mit Fahlgren, Danner und Sellin gleich drei ansonsten torgefährlichen Leistungsträgern kein einziger Treffer gelang. Beste Schützen indes waren Allendorf (9) und Michael Müller (4) für die MT, sowie Jaszka (4) und Horak (4) für Berlin. Melsungen bleibt trotz der Niederlage Tabellensechster.

Hochmotiviert und ebenso konzentriert ging die MT Melsungen vor ausverkauftem Haus in das Spiel gegen die favorisierten Gastgeber. Gleich der erste zwingende Angriffsversuch konnte Füchse-Spieler Raaha nur durch ein Foul an Fahlgren stoppen. Den fälligen Strafwurf verwandelte Allendorf zum 0:1. Dann dauerte es bis zur 4. Minute, ehe den Berlinern der Ausgleich durch Horak gelang. Sie waren bemüht, das Spiel in den Griff zu bekommen, doch das gelang ihnen zunächst nur bedingt. Bis zur 10. Minute betrug der Füchse-Vorsprung lediglich einen Treffer (4:3). Appelgren, wiederum in toller Form, wehrte einen Wurf von Wiede ab, aber dann war Jaszka zur Stelle und erzielte das 5:3. Und als Zachrisson Philipp Müller den Ball stiebitzte und die sich daraus bietende Chance zum Gegenstoß nutzte, ging das Sigurdsson-Team erstmal mit 3 Toren nach vorn (6:3, 11).

In der 13. Minute, es stand 6:4, musste Zachrisson für zwei Minuten vom Feld. Die so entstandene Überzahlsituation konnte Melsungen nicht nutzen (Allendorf scheiterte an Stochl) und fing sich im Gegenzug sogar einen Treffer durch Jaszka ein. In der 16. Minute war es erneut ein Fauxpas auf Seiten der MT, der die Füchse begünstigte. Sellin hatte vertändelt und Raaha machte im Gegenstoß das 9:5. Michael Roth nahm die fällige Auszeit.

Weil danach sowohl Stochl im Berliner Tor, als auch sein Pendant Appelgren, den jeweiligen Angreifern gleich tmehrfach die Grenzen aufzeigten, verharre die Anzeigetafel zweieinhalb Minuten lang auf diesem Zwischenstand. Allendorf verkürzte dann zum 9:6 (19.). Mit zwei, drei Toren Vorsprung agierten die Füchse quasi bis zum Halbzeitpfiff, der beim 12:10 ertönte.

Der zweite Durchgang sollte dann noch spannender werden. Allendorf (per Strafwurf, Schröder und Stenbäcken aus dem Rückraum) sorgten bis zur 37. Minute dafür, dass alles wieder offen war (13;13). Und als Vuckovic fünf Minuten später erneut aus dem Rückraum traf, hatte die MT sogar wieder Oberwasser (15:16). Was Sandström kurz darauf mit einem gehaltenen Siebenmeter von Igropulo bestätigte. Das war die Situation, als Berlins Coach Heinevetter für Stochl ins Tor beorderte. Und der extrovertierte Keeper puschte mit einem abgewehrten Ball von Michael Müller sogleich sich und das Publikum. Seine Parade führte zum Gegenstoß, den Nielsen zum Ausgleich verwandelte.

Drei lange Minuten tat sich toremäßig dann erst einmal nichts. Entweder waren die Angreifer im Pech (Allendorf an den Pfosten, Zachrisson am Tor vorbei) oder die Torleute behielten die Oberhand. Romero war es, der die Torflaute mit seinem Treffer zum 17:16 beendete (48). Das ohnehin heiß umkämpfte Match nahm jetzt noch zusätzlich an Fahrt auf. Beim 17:18, ließ Allendorf nach erfolgreichem Gegenstoß sogar die Hoffnung auf eine Wende keimen. Doch die wurde praktisch auf dem Fuße durch Horak und dann Romero und Löffler schnell wieder erstickt (20:18, 51.).

Zumindest vorerst. Denn die MT schlug zurück. Erst mit einem feinen Treffer von Michael Müller, dann mit einem verwandelten Siebenmeter von Allendorf. Beim 20:20 war alles wieder offen. Ebenso beim 21:21, gut vier Minuten vor Schluss. Jetzt ging es in die Crunchtime, in die Phase der Entscheidung. Kaum hatte sich die MT über den Ausgleich von Allendorf gefreut, erzwang Romero per Siebenmeter das 22:21. Dann eröffnete sich aufgrund einer Zeitstrafe gegen Nielsen auf einmal eine Vorteilssituation: zwei Minuten lang Überzahl! Die Hallenuhr stand auf 57:12 Minuten, Ballbesitz MT. Aber Allendorf, der von der Strafwurflinie aus bislang so souverän agiert hatte, scheiterte aussichtsreich von linksaußen an dem inzwischen zur Hochform aufgelaufenen Heinevetter. Und dann kassierten die Nordhessen zu allem Überfluss im Gegenzug auch noch einen Treffer durch den erst 19-jährigen Wiede von Halbrechts – 23:21, Vorteil Berlin! Gespielt waren 58:26 Minuten.

In seinem nächsten Versuch machte es Allendorf wesentlich besser, brachte die MT auf 23:22 wieder heran. Die Nerven aller Beteiligten (Zuschauer inbegriffen) waren zum Zerreissen gespannt. Würde der MT in den verbleibenden 84 Sekunden noch die Überraschung gegen den Favoriten gelingen? – Um es vorweg zu nehmen: Nein. Denn diese Frage beantwortete Berlins Halblinker Horak. Der Tscheche nagelte den Ball im folgenden Angriff der Hausherren zum 24:22 in die Maschen des ansonsten großartig von Appelgren gehüteten Tores.

Trainer Roth versuchte nocheinmal alles, nahm den Torwart raus um dafür einen zusätzlichen Feldspieler zu bringen, schwor seine Schützlinge in einem Team-Timeout nochmal auf die letzten 31 Sekunden ein. Nach Wiederanpfiff fasste sich MT-Kapitän Vuckovic ein Herz, scheiterte aber an Heinevetter. Es blieb letztlich beim 24:22 zugunsten der Berliner, die das Aufeinandertreffen mit Melsungen in der Ankündigung bereits als “Schlüsselspiel um Europa” hochstilisiert hatten. (Bernd Kaiser)

Michael Roth: Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das wir nach großem kämpferischen Einsatz leider verloren haben. Denn es wäre mehr drin gewesen. Wir haben einfach zu viele Torgelegenheiten ungenutzt verstreichen lassen und am Ende fehlte uns auch ein wenig das Glück, das man braucht, um einen solchen Gegner zu schlagen. Unsere Abwehr stand, der Mittelblock mit Felix Danner und Daniel Kubes und Mikael Appelgren im Tor leistete  wieder hervorragende Arbeit. Die Voraussetzung, an Berlin möglichst lange dran zu bleiben, war also gegeben. Auch im Angriff lief es gut. Mit der Besetzung Stenbäcken – Vuckovic – Schröder etwa konnten wir eine starke Rückraumachse stellen. Es wurden viele Chancen herausgespielt, aber leider auch viele nicht im gegnerischen Tor untergebracht. Wir haben die Bigpoints nicht gemacht. Und als es in die Crunchtime ging, konnte sich Berlin auf erfahrene Spieler wie Romero oder Heinevetter verlassen. Wir ärgern uns natürlich über diese Niederlage, sind aber keineswegs frustriert. Denn dafür waren die Leistung insgesamt wie auch die kämpferische Einstellung wieder einmal sehr gut. Schließlich hat das Spiel auch gezeigt, dass wir von den großen Mannschaften nicht mehr weit entfernt sind.

Füchse Berlin – MT Melsungen 24:22 (12:10)

Füchse Berlin: Heinevetter (8 Paraden), Stochl (8 Paraden) – Löffler (2), Wiede (3), Thümmler, Spoljaric (1), Romero (3), Zachrisson (2), Jaszka (4), Horak (4), Igropulo, Nielsen (1), Christophersen (2), Petersen (2), Richwien.

MT Melsungen: Appelgren (16 Paraden), Sandström (1 Siebenmeterparade) – Stenbäcken (3), Mansson, Sellin, Kubes, Fahlgren, Schröder (3), Danner, P. Müller (1), Zufelde, Allendorf (9), Vuckovic (2), M. Müller (4), Hildebrand.

Schiedsrichter:  Christoph Immel (Tönnisvorst) / Roland Klein (Ratingen)

Strafwürfe: 2/4 – 5/5 (Raaha scheitert an Appelgren, 39. Min.; Igropulo scheitert an Sandström, 44. Min.)

Zeitstrafen: 4 – 3 (Löffler, Zachrisson, Nielsen, Christophersen – 2x Kubes, Schröder)

Zuschauer: 10.000, Max-Schmeling-Halle, Berlin

Spielfilm: 0:1 (1.), 1:2 (4.), 3:2 (6.), 4:3 (9.), 6:4 (12.), 8:5 (15.), 8:5 (17.), 10:6 (21.), 10:8 (24.), 11:9 (27.), 12:10 (HZ), 13:12 (33.), 14:13 (38.), 14:14 (39.), 15:15 (42.), 16:16 (45.), 17:17 (48.), 20:18 (51.), 20:19 (55.), 22:21 (57.), 23:22 (59.), 24:22 (EN).

Nächstes Spiel: Samstag, 21. Dezember, 19 Uhr, MT Melsungen – TuS N-Lübbecke, Rothenbach-Halle Kassel.



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