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Der Rebhuhn-Schutz wird sich auszahlen

Regierungspräsident Mark Weinmeister (Mitte) besuchte die Schutzflächen und übergab mit Projektkoordinatorin Andrea Imhäuser (3.v.re.) Hofschilder an einige der beteiligten Landwirte und Landwirtinnen. Foto: Nadja Feldle | LLH

Neuental. Rebhühner sind selten geworden in Deutschland, denn die am Boden lebenden Vögel sind aufgrund fehlender Rückzugsräume in der offenen Kulturlandschaft häufig gefährdet.

In nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis hingegen vermehren sich die Bodenbrüter – dank 40 Landwirtinnen und Landwirten, die sich für ein bundesweit beachtetes Rebhuhn-Schutzprojekt einsetzen.

Hofschilder für den Projekt-Erfolg

In dieser Woche konnte sich auch Kassels Regierungspräsident Mark Weinmeister persönlich von dem Erfolg des Projekts überzeugen: In der Feldflur bei Neuental übergab Weinmeister Hofschilder an die im Projekt zum Schutz und zur Förderung von Rebhühnern und weiteren Feldvögeln teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte, um auch der Öffentlichkeit und an den Verbrauchern zu zeigen, dass praktische Landwirtschaft und gezielte Artenschutz-Maßnahmen gut miteinander kombinierbar sind.

Diese Hofschilder erhielten die beteiligten Landwirtinnen und Landwirte. So können sie der Öffentlichkeit zeigen, dass sich Landwirtschaft und Artenschutz miteinander vereinen lassen. Foto: Nadja Feldle | LLH

„Der Erfolg des Feldflurprojekts im Schwalm-Eder-Kreis kann sich sehen lassen: Seit 2017 hat sich die Zahl der Rebhühner im Projektgebiet vervielfacht“, äußerte sich Regierungspräsident Weimeister anerkennend und beglückwünschte die beteiligten Landwirtinnen und Landwirte, Naturschützerinnen und Naturschützer zu dieser Erfolgsgeschichte. „Unsere schöne Heimat NordOstHessen ist Natur- und Kulturlandschaft gleichermaßen. Dass Landwirtschaft und Naturschutz in Projekten wie diesen an einem Strang ziehen, macht Mut. Ackerbau und Artenschutz schließen sich nicht aus, sie sind zwei Seiten einer Medaille.“

Zielkonflikte werden geglättet

Das Projekt ist seit 2018 eines von neun offiziellen Feldflur-Projekten in Hessen; seit 2019 wird es durch Andrea Imhäuser vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) koordiniert. „Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte sind die wichtigsten Akteure bei solchen Vorhaben – ohne ihre Teilnahme wäre der erfolgreiche Rebhuhn-Schutz nicht möglich und die einst häufige Art der Feldflur würde bald vollständig aus unserer Kulturlandschaft verschwinden“, sagt die Projektkoordinatorin.

Im Projekt werden im Wesentlichen landwirtschaftliche Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes umgesetzt. Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen durch die beteiligten Kommunen, der Jägerschaft sowie der Bevölkerung und des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes miteinander kombiniert. Auftretende Zielkonflikte der Interessensgruppen – etwa ein späteres Abmähen von Wegesrändern – werden thematisiert und geglättet.

Rebhuhnbestand im Projektgebiet vervierfacht

In Folge der Lebensraumverbesserung hat sich der Rebhuhn-Besatz im Projektgebiet seit 2017 vervierfacht. Insgesamt etwa 80 ha spezieller Rebhuhn-Blühflächen bieten den Vögeln einen Lebensraum – verteilt auf den gesamten Schwalm-Eder-Kreis. Ein im Feldflurprojekt erfolgreich brütendes Rebhuhn-Paar hat durchschnittlich zehn Jungvögel aufgezogen, während es im hessenweiten Durchschnitt lediglich sechs Jungvögel sind. Besonders im nasskalten Jahr 2021 hat sich der hohe Wert der mehrjährigen Rebhuhn-Blühflächen deutlich bemerkbar gemacht.

In den angrenzenden Landkreisen Kassel, Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf sind nach Vorbild des Feldflur-Projektes im Schwalm-Eder-Kreis kleinere Projekte zum Rebhuhn-Schutz entstanden, welche ebenfalls fachlich durch die LLH-Projektkoordinatorin und die jeweiligen Fachdienste für Landwirtschaft beraten und betreut werden.

(red)

Filz-Rebhühner in einer der Blühflächen, die dem einst häufigsten Feldvogel heute wieder Schutz und Lebensraum bieten. Foto: Nadja Feldle | LLH


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