Landrat Neupärtl setzt sich für den Erhalt der Elwe ein
Kassel. In einem Schreiben an Justizminister Jörg Uwe Hahn hat sich Landrat Frank-Martin Neupärtl für den Erhalt des Untersuchungsgefängnisses Elwe in Kassel eingesetzt. Bekanntlich will das Hessische Justizministerium die Elwe zum Ende dieses Jahres schließen, weil eine Sanierung der Gebäude zu kostenaufwändig sei. Außerdem ist beabsichtigt, die zur Zeit rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund 20 Prozent aus dem Schwalm-Eder-Kreis kommen, auf andere nordhessische Anstalten beziehungsweise die neue JVA Frankfurt/Main zu verteilen. Neupärtl hat nun Justizminister Hahn aufgefordert, dieses Vorgehen zu überdenken.
Die geplante Schließung widerspreche einem Strafvollzug der kurzen Wege – insbesondere für jugendliche Straftäter. Es drohe ein „Gefangenentourismus“ von Nord- nach Südhessen mit deutlichen Mehrbelastungen für die Vollzugsbeamten und die Polizei. Eine Schließung – so Neupärtl – wäre zudem eine weitere, strukturpolitische Schwächung der nordhessischen Region. Neupärtl schließt sich damit der Kritik des Anstaltsbeirats, der Gewerkschaft ver.di sowie der Landtagsfraktion von SPD und Grünen an. (red)