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Hanau als erster großer Maßstab in der Hallensaison 2012

Medaillen-Chancen für Karolin Siebert und die Melsunger Dreispringer

Hanau/Melsungen. Die Stadt Hanau steht am kommenden Wochenende für die Leichtathleten im Blickpunkt, denn in der Brüder-Grimm-Stadt, an der Mündung der Kinzig in den Main, finden die ersten Hessischen Meisterschaften des Olympia-Jahres 2012 statt. Diese Landestitelkämpfe für die Jugendlichen U18 eröffnen nach den Wettkämpfen in Erfurt, Paderborn und Dortmund interessante Perspektiven für die nächsten Wochen. Bei diesen Generalproben wurden viele Erwartungen geweckt, wenn auch noch nicht immer jede Hoffnung erfüllt. Daran aber könnte sich am Wochenende einiges ändern. Nicht jeder spielte bisher mit offenen Karten. Aber bei diesen Titelkämpfen in der August-Schärttner-Halle, zu denen insgesamt 478 Teilnehmer aus 109 hessischen Vereinen gemeldet haben, muss man endlich Farbe bekennen. Diese Meisterschaften werden einen ersten Höhepunkt auf breiter Front und einen gewissen Ausblick auf die Freiluftsaison 2012 bescheren. Man wird sicher nicht alles auf die Goldwaage legen können, aber es wäre auch zu einfach, wenn man diesen Titelkämpfen die Bedeutung nähme, zumal sie auch die letzte Qualifikationsmöglichkeit für die Süddeutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen darstellen.

Was für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der MT 1861 Melsungen möglich ist und vielleicht möglich sein könnte, wird in einem Streifzug von Wettbewerb zu Wettbewerb beleuchtet. Er ist mit den üblichen Schwierigkeiten verknüpft, denn Meldungen bedeuten noch lange nicht, dass sie auch unbedingt eingehalten werden müssen. Zudem spielen kurzfristig zugezogene Verletzungen oder Beschwerden eine nicht unwesentliche Rolle bei den immer etwas vagen Konstellationen und Prognosen.

Am ersten Tag stehen unter anderem die 400 Meterläufe auf dem Programm. Tobias Stang, der im 60 Meter-Sprint, über 400 Meter sowie im Weit- und Dreisprung vier Qualifikationsnormen für diese Titelkämpfe erfüllte, stand vor der Qual der Wahl. Man entschied sich für einen Start über 400 Meter, denn bei seinem Auftritt am 11. Dezember 2011 in Paderborn hinterließ der 16-Jährige mit 54,41 Sekunden einen starken Eindruck. Steffen Schattner (ASC Darmstadt), der mit 50,69 Sekunden gemeldet ist, dürfte die Favoritenposition einnehmen. Aber auch Constantin Schmidt (Obertshausen) und David Wecht (TG Rimbach) werden beim Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden. Tobias Stang, derzeit Nummer acht im Landesverband, könnte sich mit Maximilian Walz (TG Rimbach), Josua Weiß, Jan Sellner (Krich-Brombach) und  Arne Schütz (TV Burgsolms) einen spannenden Kampf um Rang sechs liefern.

Die mögliche Platzierung der besten Acht:
Schattner (Darmstadt), Wecht (Rimbach), Schmidt (Obertshausen), Rühl (Egelsbach), Weiß (Odenwald), Walz (Rimbach), Stang (Melsungen), Sellner (Kirch-Brombach).

Wenn nicht alles auf den Kopf gestellt wird, dann sind Insa Schütze (Wiesbaden), Judith Entzeroth (Spangenberg) und Nadja Strege (Reinhardswald) im Kampf um die Medaillen im 400 Meter-Lauf der U18 unter sich. Die Jugendliche aus Wiesbaden, die auch die 200 Meter um 24 Sekunden sprinten kann, aber auch über 800 Meter eine Zeit unter 2:20 Minuten vorzuweisen hat, nahm bereits im Vorjahr an den deutschen Jugendmeisterschaften teil und lief 58,30 Sekunden. Für diese Meisterschaften qualifizierte sie sich mit 57,54 Sekunden. Aber Judith Entzeroth (TSV Spangenberg), die süddeutsche Meisterin über 300 Meter, die im Vorjahr mit 40,54 Sekunden zu den schnellsten Schülerinnen in Deutschland gehörte, hat eine Chance auf Gold, denn auch sie müsste eine Zeit um 58 Sekunden laufen können. Nadja Strege, Tochter von Martin Strege, der als Hindernisläufer an den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teilgenommen hat, dürfte sich mit einer Zeit um 59 Sekunden die Bronzemedaille sichern.

Karolin Siebert wird in der Form ihrer letzten Rennen ein Wort um die Plätze vier bis sechs mitreden. Die Ranglisten-Achte signalisierte beim letzten Test in Stadtallendorf mit 61,86 Sekunden noch Reserven und dürfte in Hanau eine Zeit um 61 Sekunden laufen. Damit rückt sie nach der derzeitigen Papierform mit den beiden Gelnhäuserinnen Katrin Loose (61,09 Sekunden)  und Jessica Hesse (61,28 Sekunden) sowie Wiebke Fuchs (TV Reisen) in eine engere Wahl um Platz vier.

Marie Wagner aus Gensungen, die zweite Vertreterin der MT 1861 Melsungen, lief am Wochenende in Stadtallendorf zum ersten Mal in einem Wettkampf diese beiden Hallenrunden und überraschte mit 63,30 Sekunden. Für sie wäre es ein großer Erfolg, wenn sie eine Platzierung unter den TOP-TEN erreichen würde, zumal sie nach dem Wettkampf in Stadtallendorf über Wadenprobleme klagte.

Die mögliche Platzierung der besten Acht:
Schütze (Wiesbaden), Entzeroth (Spangenberg), Strege (Reinhardswald), Siebert (Melsungen), Loose, Hesse (beide Gelnhausen), Fuchs (Reisen), Wagner (Melsungen).

Am zweiten Tag dieser Titelkämpfe haben die Melsunger im Dreisprung mit Henri Alter, Tobias Stang und Sebastian Ludwig gleich drei heiße Eisen im Feuer, die um die Medaillen mitspringen können. Von den athletischen Tugenden her bringt aber der Vorjahres-Schüler Felix Repp aus Langgöns die besten Eigenschaften mit. Er lief die 100 Meter um 12 Sekunden, sprang 6,31 Meter weit sowie 1,81 Meter hoch und führt die Meldeliste im Dreisprung mit 12,81 Meter an. Warum soll diese Weite schon das letzte Wort für ihn gewesen sein?  Auf dem Papier scheint er seinen stärksten Konkurrenten – vor allem von der MT Melsungen – schon um ein gutes Stück enteilt zu sein. Aber man kann nicht jeden Zentimeter in dieser Disziplin auf die Goldwaage legen.

Eine gar nicht so schlechte Ausgangsposition besitzt Henri Alter, der im Vorjahr bereits bei den süddeutschen Meisterschaften als Vierter in diesem Wettbewerb überraschte. Der vielseitige MT-Athlet, der eine Woche später bei den hessischen Winterwurfmeisterschaften in Frankfurt den Titel im Speerwerfen gewinnen möchte, überzeugte bei seinem letzten Auftritt in Stadtallendorf im Weitsprung mit der persönlichen Bestleistung von 5,95 Meter. Damit lag er nur 18 Zentimeter hinter Felix Repp.  Sebastian Ludwig und Tobias Stang, die mit einer soliden Leistung von 12,30 Meter in der Meldeliste gemeinsam auf Rang drei liegen, sind durchaus in der Lage im Kampf um die vorderen Plätze, vielleicht sogar um die Medaillen, mit einzugreifen. Es ist aber abzuwarten, wie Tobias Stang seine 400 Meter vom Vortrag noch in den Beinen spürt.  Auf dem Papier liest sich die Sache jedenfalls nicht schlecht, aber wie ist die reale Wirklichkeit?

Die mögliche Platzierung der besten Fünf:
Repp (Langgöns), Alter (Melsungen), Ludwig (Melsungen), Stang (Melsungen) Plaum (Burgsolms).

Eine Stunde später ermitteln Hessens beste Mittelstrecken-Läuferinnen ihre Meisterin im 800 Meter-Lauf in der U18. Obwohl sich die Spitzenklasse bislang merklich auf dieser Strecke zurückgehalten hat, gibt es in diesem Rennen mit Nadja Strege (LG Reinhardswald) eine klare Favoritin. Im letzten Jahr hat sie bei den Landesmeisterschaften sowohl in der Halle als auch im Freien vorexerziert, wie man ein Meisterschaftsrennen bestreitet: Man lässt die Konkurrenz 700 Meter lang führen und läuft auf dem letzten Teilstück den Sieg heraus. Nadja Strege ist mit einer Zeit von 2:18,63 Minuten gemeldet und führt das 13-köpfige Teilnehmerfeld souverän an. Aber sie muss aufpassen, dass ihr nicht Insa Schütze (Wiesbaden) einen Strich durch die Rechnung macht. Die Jugendliche aus der Landeshauptstadt ist die bessere Sprinterin und könnte bei einem langsamen Rennen, wo es nur auf den Schlussspurt ankommt, die Nase vorn haben.

Auch Karolin Siebert (Melsungen) darf man nicht unterschätzen und ihr eine gute Chance zubilligen, denn die 15-Jjährige lief in ihren beiden letzten Rennen 2:22 und 2:21 Minuten und belegt damit Rang drei der Meldeliste. Sie hat in Hanau die letzte Möglichkeit, sich für die süddeutschen Hallenmeisterschaften, die Ende Januar in Sindelfingen ausgetragen werden, zu qualifizieren. Dafür ist aber eine Zeit unter 2:20 Minuten erforderlich. Aus diesem Grund darf sie sich nicht auf taktische Spielereien einlassen, sondern muss ein schnelles Rennen absolvieren, am besten mit einer 400 Meter-Durchgangszeit knapp 68 Sekunden.

Und welche Rolle spielt Marie Wagner, die am Ende des Jahres 2011 in Dortmund mit 2:22 Minuten sehr nachdrücklich ihre Visitenkarte abgegeben hat?  Man wird sehen, wie sie die 400 Meter vom ersten Tag verdaut hat und was ihre Beine nach den beiden Hallenrunden sagen. Sie ist aber in der Lage ebenfalls eine Zeit um 2:20 Minuten zu laufen und hätte damit berechtigte Aussichten auf  Rang vier und damit auch die Chance, sich für Sindelfingen zu qualifizieren.

Die mögliche Platzierung der besten Acht:
Strege (Reinhardswald), Schütze (Wiesbaden), Siebert, Wagner (beide Melsungen), Loose (Gelnhausen), Schmidt (Rotenburg), Keil (Eintracht Frankfurt), Kunz (Dornburg).

Für die 4×200 Meter-Staffel der männlichen U18 haben elf Vereine gemeldet; mit dabei auch das Quartett der  Melsunger Turngemeinde. Einzig Tobias Stang, immer hart und unnachgiebig sich selbst gegenüber, hat bisher von den MT-Startern einen Leistungsnachweis unter 25 Sekunden erbracht. Beim Abschlusstest in Stadtallendorf zeigte Jan Ullrich mit 26,34 Sekunden sein Talent, und auch Sebastian Ludwig überraschte mit 26,65 Sekunden. Henri Alter blieb mit einem schwachen Lauf von 27,49 Sekunden hinter den Erwartungen zurück und für Michael Hiob, durch eine Krankheit zurückgeworfen, blieb die elektronische Uhr bei 27,56 Sekunden stehen. Raphael Strube, der Neuzugang aus Spangenberg, fehlte beim Testlauf, so dass er ohne Leistungsnachweis als Schlussläufer an den Start gehen wird. Wenn alles klappt, müsste das MT-Team eine Zeit unter 1:44 Minuten laufen und eine Platzierung unter den TOP-TEN erreichen. (ajw)



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