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6,31 Meter im Weitsprung: Ehrenpreis für Tobias Stang

Felsberg/Melsungen. Eitel Freude herrschte bei vielen Melsunger Nachwuchsathleten, die zum Saisonabschluss beim 17. Springer-Meeting des TSV Jahn Gensungen mit Bestleistungen auf sich aufmerksam machten. Das erfahrene Organisationsteam um Heinrich Richter,  Bernd Sommer und Michael Giessler hatte mit gewohnter Routine alle Vorbereitungen getroffen und für die Athleten gute Bedingungen im Felsburg-Stadion geschaffen.

Höhepunkt der Veranstaltung war der Weitsprungwettbewerb der U18, bei dem die wenigen Zuschauer einen interessanten und auf hohem Niveau ausgetragenen Wettbewerb mit einem spannenden Finale zwischen Henri Alter und Tobias Stang (beide MT Melsungen) erlebten.  Henri Alter legte 6,03 Meter vor, steigerte sich im zweiten Durchgang auf 6,12 Meter und ließ im dritten Versuch des Vorkampfes noch einmal 6,04 Meter folgen. Tobias Stang kam zunächst mit seinem Anlauf nicht zurecht und hob teilweise weit vor dem Brett ab.  Aber im Finale war er da und landete dreimal  jenseits der 6m-Marke.  Nachdem er im vierten Durchgang seinen Hausrekord von 6,20 Meter nur um einen Zentimeter verfehlt hatte, packte er im letzten Versuch noch einen aus und verbesserte sich auf 6,31 Meter.

Auch Henri Alter legte seine ganze Kraft und Konzentration in seinen letzten Sprung und steigerte sich auf 6,17 Meter. Damit blieb er viermal über seiner alten Bestleistung von 5,98 Meter und sicherte sich den zweiten Platz vor Sebastian Ludwig, der mit 5,78 Meter auf den dritten Rang kam.  Kreismeister Jan Ullrich war nicht traurig, dass seine 5,71 Meter nur zum vierten Platz reichten, denn er demonstrierte ebenfalls seine enorme Sprungkraftfähigkeit; verschenkte allerdings beim Absprung mehrmals 20 bis 30 Zentimeter.

„Ich bin froh, dass ich meine Weitsprungbestleistung noch einmal verbessern konnte“, war der erste Kommentar von Tobias Stang, der mit seiner Steigerung in der Landesbestenliste vom 14. auf  den 7. Rang in Hessen kletterte.

Unmittelbar vor dem Weitsprungduell gingen diese vier Jugendliche mit hochgesteckten Erwartungen bereits in die Startblöcke über 100 Meter. Sie hatten sich durch das Sprinttraining in den letzten Wochen enorm verbessert. Alwin Wagner, der für den Sieger eine Zeit unter 12 Sekunden prophezeite, wollte sich aber nicht festlegen, wer von seinen Schützlingen als Erster über die Ziellinie laufen würde.   Vom Start an legte das Melsunger Quartett einen furiosen Lauf hin, bei dem sich erst am Ende Tobias Stang In einem packenden Finish mit 11,8 Sekunden vor den ebenfalls Bestzeit laufenden Henri Alter und Jan Ullrich (beide 11,9 Sekunden) knapp durchsetzen konnte. Sebastian Ludwig  lief als Dritter in 12,5 Sekunden über die Ziellinie.  Schade, dass diese Zeiten vom Wind verweht wurden, denn ausgerechnet bei diesem Lauf herrschte ein Rückenwind von 2,2 Meter pro Sekunde.  Um eine Sprintleistung aber anzuerkennen, darf der Wind nicht stärker als zwei Meter pro Sekunden sein.

Da Tobias Stang beim abschließenden Hochsprung mit 1,72 Meter ebenfalls erfolgreich blieb, sicherte er sich auch den Sieg im Dreikampf mit sehr guten 1858 Punkten.  Henri Alter, der beim Sprung über 1,68 Meter mehr als fünfzehn Zentimeter Platz zwischen sich und der Latte hatte, ließ die 1,72 Meter selbstbewusst aus. Aber er hatte sich damit verrechnet, denn er scheiterte, wenn auch knapp, dreimal an 1,76 Meter, so dass er nur mit 1,68 Meter in die Wertung kam. In der vereinsinternen Dreikampfwertung belegte er mit 1776 Punkten den zweiten Platz.  Sebastian Ludwig blieb mit 1,64 Meter etwas hinter den Erwartungen zurück. Dass  der Jugendliche aus Obermelsungen mehr kann, hat er schon mehrmals in dieser Saison bewiesen.  Aber Dank dieser Hochsprungleistung sicherte er sich mit 1593 Punkten den dritten Platz in der Dreikampfwertung und verdrängte Jan Ullrich um vier Zähler auf Rang vier.

„Einen besseren Saisonabschluss hätte ich mir gar nicht vorstellen können“, schwärmte der 17-jährige Jugendliche aus Malsfeld über seine drei Siege und den Ehrenpreis, den ihm Heinrich Richter für die beste Leistung überreichte.  Der Gensunger Organisationschef überraschte ihn mit dem Buch

„Leichtathletik 2012“, in dem nicht nur die emotionalsten Momente der Olympischen Spiele festgehalten, sondern auch die deutschen Erfolge mit hintergründigen Geschichten und schönsten Bildern beleuchtet werden.

Im Sprint der weiblichen Jugend unterstrich Katharina Wagner (MT Melsungen) mit ihrer 100m-Zeit von 12,8 Sekunden ihre dominierende Stellung. Die 17-jährige sicherte sich souverän den Sieg vor Celine Kühnert, die sich auf 13,3 Sekunden verbesserte. Den dritten Platz holte sich Marie Wagner in 13,5 Sekunden.  Im Weitsprung drehte die frühere hessische Jugendmeisterin im Dreisprung den Spieß um und siegte knapp mit 5,01 Meter vor Katharina Wagner (5,00 m) und Marie Wagner (4,80 m).  Dafür wurde Celine Kühnert mit den Ehrenpreis für die beste Leistung in den Sprungwettbewerben für die weiblichen Teilnehmer ausgezeichnet. Bei den Frauen überzeugte Lisa Arend mit 13,6 Sekunden über 100 Meter und 4,40 Meter im Weitsprung.

Auch die Melsunger Schülerinnen und Schüler stahlen mit ihren großartigen Leistungen manch anderen die Schau. So präsentierte sich Kim Hagemann, eine Woche nach ihrer großartiger 100m-Zeit von 14,10 Sekunden weiterhin in fabelhafter Verfassung.  Die 13-Jährige vom Jahrgang 2000 aus Beiseförth ließ zu keinem Zeitpunkt des Rennens über 75 Meter Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen und lief sehr gute  10,2 Sekunden.  Mit dieser Zeit gehört sie zu den zehnt schnellsten Schülerinnen in Hessen und belegt in ihrem ersten Leichtathletik-Jahr in der aktuellen Jahresbestenliste einen unerwarteten  6. Platz.

Im Hochsprung setzten sich die Geschwister Mandry durch. Während der 12-jährige Fabian sich den Sieg in der U14 mit 1,50 Meter sicherte,  siegte seine zwei Jahre jüngere Schwester Robin Marie mit 1,20 Meter.  Im Weitsprung der U14 gab es einen Sieg von Franziska Ebert mit 4,18 m. Vorher hatte Christian Schulz mit seiner Steigerung über 100 Meter auf 13,2 Sekunden auf sich aufmerksam gemacht.

Gute Leistungen bot auch der 10-jährige Phil Ullrich, der sich zunächst im 50m-Lauf in 8,0 Sekunden durchsetzen konnte.  Anschließend gewann er das Ballwerfen mit 35,50 Meter und  überzeugte im Weitsprung mit der neuen Bestweite von  3,91 Meter.

Für die beste Nachwuchsleistung sorgte aber der 9-jährige Alexander Ludwig im Hochsprung der zwölfjährigen Jungen.  Der jüngste der drei Ludwig-Brüder trumpfte mit einer guten Technik auf und überquerte erstaunliche  1,20 Meter. Damit holte er sich den zweiten Platz und verfehlte nur knapp den acht Jahre alten Kreisrekord von Dennis Vockeroth vom TSV Spangenberg. (ajw)



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2 Kommentare zu “6,31 Meter im Weitsprung: Ehrenpreis für Tobias Stang”

  1. neutral

    Es ist doch immer wieder faszinierend, wie hier im Sprint-Bereich eigentlich nur durchschnittliche Ergebnisse zu Glanzleistungen hochstilisiert werden.

    Da wird von einer prophezeiten Siegerzeit von unter 12s auf 100m und von gutem Training (was ich hier nicht absprechen möchte) geschrieben, ohne die Zeiten nur im geringsten zu hinterfragen. Fachkundige Leser werden schon wissen, wie solche Angaben einzuordnen sind. Für den Laien ergibt sich dabei aber ein doch gänzlich falsches Bild. Hier wurden Ergebnisse unter mehr als nur optimalen Windbedingungen erzielt. Nicht nur gab es hier offensichtlich zu starken Rückenwind, sondern es wurde auch noch schlecht gestoppt. Anders lassen sich Differenzen von durchgehend >0.5s gegenüber den bisherigen elektronisch gemessenen Bestzeiten (welche ja auch nicht ohne Wind gemessen wurden) nicht erklären.
    Wie gesagt, für den/die Fachkundige/n nicht weiter schlimm, eine Laie erkennt diesen m.M.n. erwähnenswerten Umstand aber nicht.

    Ich erwarte nicht, dass absolut neutral Bewertet wird. Dennoch sollte man aber zumindest die Tatsache, dass nicht elektronisch gestoppt wurde, erwähnen.

  2. kappel41

    Ein schöner Bericht von einem schönen Wettkampf. Aber es gab am selben Tag noch einen schönen Wettkampf, nämlich die Nordhessische Mehrkampfmeisterschaft.
    Bakanntlich haben alle Vereine Mühe, genügend Nachwuchs zu begeistern. Da geht mir doch die Frage durch den Kopf, ob man sich – aus welchen Gründen auch immer – eine solche Verzettelung der besten Athleten leisten kann. Ob in Felsberg oder Gudensberg – die jeweiligen Siege sind dann eben nicht ganz so viel wert.


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