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Tobias Stang und Katharina Wagner glänzten beim Hallen-Meeting in Erfurt

Erfurt/Melsungen. Beim regionalen Hallen-Meeting in Erfurt präsentierten sich die Nachwuchsleichtathleten der MT 1861 Melsungen bereits in einer vielversprechenden Form. Und so konnte Trainer Alwin J. Wagner nach dem zweiten Auftreten seiner Schützlinge anmerken, dass die Hallensaison 2010/11 mit diesem Erfurter Meeting „für uns“ richtig angefangen hat. Damit sprach er MT-Abteilungsleiter Hans-Jörg Engler aus dem Herzen. Tatsächlich:  Erfurt bot mit guten Leistungen ein stimmungsvolles Meeting.  Die herausragenden Ergebnisse aus heimischer Sicht produzierten Tobias Stang im Weitsprung und im Sprint über 60 Meter sowie Katharina Wagner im Hochsprung sowie im abschließenden 200 Meter-Lauf.

Tobias Stang, Hessens Nummer eins im Dreisprung der Schüler, stellte innerhalb von fünf Stunden vier neue Bestleistungen auf und fegte im zweiten Vorlauf die 60 Meter in ausgezeichneten 7,96 Sekunden herunter. Damit verbesserte er seine Bestzeit um 0,12 Sekunden und erfüllte zum ersten Mal die Qualifikationsnorm für die Landes Hallenmeisterschaften am 15. Januar in Frankfurt.

Zu Beginn der Veranstaltung machte der Malsfelder bereits im Hochsprung auf seine augenblicklich gute Form aufmerksam und steigerte sich über 1,60 Meter auf deutlich übersprungene 1,63 Meter. Nur hauchdünn scheiterte er an 1,66 Meter und deutete damit an, dass er demnächst auch größere Höhen anpeilt. Dieser Hochsprungwettbewerb löste immer wieder Begeisterungsstürme aus, denn neben Tobias Stang glänzten Sebastian Ludwig und Henri Alter auf der einen und Katharina Wagner, die zur gleichen Zeit auf der anderen Anlage sprang, mit ihren vertikalen Sprüngen. Hans-Jörg Enlger bezeichnete später den Hochsprung als starke Melsunger Front, die die Handschrift von Ulf Ludwig trug, da neben Tobias Stang auch Sohn Sebastian und Henri Alter mit jeweils übersprungenen 1,60 Meter vorzügliche Leistungen erreichten. Bei den Schülerinnen setzte sich Katharina Wagner mit 1,52 Meter souverän durch und sorgte damit für den ersten Melsunger Sieg.

Zurück zu Tobias Stang, der mit seinem überzeugenden Auftritt in Erfurt allerdings längst noch nicht seine augenblicklichen Leistungsgrenzen erreicht hat. Seine Hochsprungtechnik lässt noch sehr zu wünschen übrig, und auch seine Koordination beim Sprint ist noch stark ausbaufähig. „Mein Start und das Aufsetzen der Füße beim Laufen ist auf jeden Fall noch verbesserungswürdig.  Ansonsten bin ich zu solch einem frühen Zeitpunkt mit meinen Leistungen natürlich sehr zufrieden, denn mein Ziel war es, möglichst früh all meine Freiluftbestleistungen aus der Sommersaison in der Halle zu überbieten. Nun kann ich unbeschwert die nächsten Wettkämpfe bestreiten“ betonte Tobias Stang, der auch über 200 Meter in erstklassigen 25,34 Sekunden zu überzeugen wusste.

Seine beste Leistung erreichte der Malsfelder, der in der deutschen Schülerbestenliste des Jahres 2010 viermal vertreten ist,  im Weitsprung. Sein bisheriger Hallenrekord stand seit dem 14. März 2010 auf 5,47 Meter, in Erfurt verbesserte er sich auf 5,84 Meter und legte 37 Zentimeter zu. Im zweiten Versuch flog er sogar  an die Sechs-Meter-Marke heran, aber dieser weite Satz wurde für ungültig erklärt, da er den Absprungbalken übertrat. Sein Teamkollege Sebastian Ludwig erreichte mit 5,22 Meter den Endkampf und belegte am Ende Rang acht.

Pech hatte Henri Alter. Hatte der vielseitige Melsunger bei seinem ersten Sprung noch Anlaufprobleme, so erreichte er im zweiten Durchgang, bei dem er beim Absprung  etwa 30 Zentimeter verschenkte, immerhin noch 5,06 Meter. Diese Weite weckte Hoffnung für den letzten Sprung des Vorkampfes. Aber da zur gleichen Zeit auch der 60m-Vorlauf stattfand, verpasste er den entscheidenden dritten Durchgang und durfte diesen Sprung auch nicht mehr nachholen, so dass er als Zehnter des Vorkampfes ausschied. Leider blieb er auch im Kugelstoßen mit 9,93 Meter etwas hinter seinen selbst gesteckten Erwartungen zurück: „Ich wollte auf jeden Fall über 10 m stoßen.  Vielleicht war das die Ursache, dass ich etwas verkrampft war…“, sagte er selbstkritisch nach dem Wettkampf, bei dem er Fünfter werden konnte.

Zu den weiteren Höhepunkten zählte auch der Auftritt von Katharina Wagner, die in Erfurt in die Hallensaison einstieg. Nach ihrem Sieg im Hochsprung avancierte sie zur einzigen Doppelsiegerin, denn sie gewann auch den Sprintwettbewerb über 60 Meter in der Altersklasse der W15. Dabei lieferte ihr Jessica Reichardt (FSV Hohenroth), die sich auf der ersten Hälfte dieses 60m-Finales mächtig ins Zeug legte, ein spannendes Duell. Allerdings reichte ihr blitzartiger Antritt nicht ganz zum Erfolg, denn Katharina Wagner holte den Rückstand auf den letzten 25 Metern dank ihrer besseren Beschleunigung auf und sicherte sich in einem Fotofinish mit 8,37 zu 8,41 Sekunden den Sieg. Auf Rang drei stürmte Nadine Hennemann vom TSV Ebensfeld in 8,51 Sekunden über die Ziellinie. „Obwohl ich letztes Jahr in Erfurt zum Saisonauftakt etwas schneller lief, bin ich mit meiner Vorstellung ganz zufrieden, denn nach meiner Erkältung konnte ich in den letzten beiden Wochen kein ordentliches Sprinttraining absolvieren“, sagte die Doppelsiegerin von Erfurt.  Im Langsprint über 200 Meter startete die Melsunger Schülerin in der Altersklasse der weiblichen Jugend B und überraschte als Sechste mit 27,69 Sekunden.

Einen weiteren Sieg für das Melsunger Team steuerte im Kugelstoßen der weiblichen Jugend B Viktoria Mand bei. Obwohl sie derzeit noch mit technischen Problemen kämpft und die Kugel beim Abstoß noch nicht optimal trifft, kam sie in Erfurt zweimal über die begehrte 9 Meter-Marke und siegte schließlich mit 9,41 Meter.  „Diese beiden 9 Meter-Stösse geben mir eine gewisse Sicherheit“, stellte die Sechszehnjährige zufrieden fest und Alwin J. Wagner ergänzte,  „wenn sie ihre Technik mit ihrer guten körperlichen Verfassung in Einklang bringt, sollten zehn Meter und mehr für sie keine Schwierigkeit bedeuten, so dass sie die Norm für die Landes-Hallenmeisterschaften erreichen müsste“.

Dreispringerin Celine Kühnert startete in die Hallensaison mit einem Weitsprung von 4,59 Meter. Die 16-Jährige, die seit Herbst eine Lehrstelle angetreten und damit weniger Zeit für das Training hat, überzeugte als Dritte der weiblichen Jugend B mit 4,59 Meter vor Viktoria Mand, die mit 4,38 Meter in die Wertung kam.

Im 800 Meter-Lauf der W14 gab es für Karolin Siebert eine unerwartete Niederlage. Die amtierende hessischen Schülerhallenmeisterin legte die vier Hallenrunden in 2:31,93 Minuten zurück und musste sich Marie Kristin Gentzel von den Lauffreunden aus Gotha (2:29,99 Minuten) klar geschlagen geben.  „Mit dieser Leistung bin ich natürlich nicht zufrieden. Ich hatte schon eine Zeit unter 2:30 Minuten erwartet. Aber Wettkämpfe, auch wenn sie ohne spezielle Vorbereitung durchgeführt werden, sind für mich augenblicklich eine willkommene Abwechslung innerhalb meines Wintertrainings“, bemerkte die Kaderathletin des Hessischen Leichtathletik-Verbandes.  Karolin Siebert wird in zwei Wochen mit dem hessischen Laufkader erneut in Erfurt sein, dann werden dort medizinische Untersuchungen durchgeführt und der Trainingszustand der Athleten in Testläufen unterschiedlicher Länge diagnostiziert.

Franziska Ebert und Dzenet Djerlek, die beiden Schülerinnen der Altersklasse W10, konnten bei ihrem ersten Start außerhalb des Landesverbandes Hessen ebenfalls mit guten Leistungen überzeugen. Franziska Ebert verbesserte sich  in ihrem  50m-Vorlauf  auf  starke 7,90 Sekunden und erreichte von den fast 40 Teilnehmerinnen mit 7,97 Sekunden den siebten Rang.  Dzenet Djerlek wurde als Dritte ihres Vorlaufs mit 8,27 Sekunden gestoppt.  Im Weitsprung verpasste Franziska Ebert mit 3,91 Meter nur um neun Zentimeter die anvisierte Vier-Meter-Marke und landete damit auf Rang sechs.  Beim abschließenden 800m-Lauf  wurden für sie nach der Hälfte der Strecke 85 Sekunden als Zwischenzeit notiert. Aber durch die schnelle erste Runde (41 Sekunden) war fast schon die gesamte Energie verbraucht, so dass sie in der dritten Runde merklich langsamer wurde.  Am Ende belegte sie in 3:00,10 Minuten den zehnten Rang.

„Wenn diese Jungen und Mädchen der Leichtathletik treu bleiben, kann die MT Melsungen beruhigt in die Zukunft blicken“, resümierte der Melsunger Markus Nadler, der in Erfurt studiert und wegen der MT-Athleten sich diese Wettkämpfe ansah. So war Erfurt eine gelungene Probe für die anstehenden Sportfeste in Paderborn, Dortmund, Stadtallendorf und Frankfurt. (ajw)



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